Geldgeschichte: Die Einführung der Mark vor 140 Jahren
Im Januar 1875 war es soweit. In den meisten Ländern des 1871 gegründeten Deutschen Reichs wurde zum Jahresbeginn die einheitliche Mark-Währung eingeführt. Es traten beispielsweise im Königreich Sachsen die Mark-Stücke (Bild 1) neben die Taler. Diese blieben noch eine Weile gültig. Noch bis 1908 konnten Taler in Deutschland offiziell im Verhältnis 1:3 gegen Mark eingewechselt werden. Da die Bevölkerung an ihren Talern hing, wurden damals extra 3-Mark-Stücke als Ersatz geprägt.
Aber bereits seit der Währungsreform der 1870er-Jahre wurde in Sachsen nicht mehr in Talern, Neugroschen und Pfennigen, sondern in Mark und Pfennigen gerechnet. Dies lässt sich anhand eines Sparbuchs (Bild 2), das 1873 bei der Sparkasse in Marienberg im Erzgebirge ausgestellt wurde, sehr gut nachvollziehen. Es ist auch zu erkennen, dass 1875 aus 21 Talern 63 Mark Guthaben des Kunden wurden. Ende des Jahres betrugen die Einlagen aller Kundinnen und Kunden der Stadtsparkasse zusammen rund 1.130.896 Mark. Rechnen Sie mit. Wie viel Taler waren das?