• Rathaus Potsdam Stadtsparkasse

    Über dem Eingang des Alten Rathauses ist der Schriftzug der Stadtsparkasse zu erkennen. (Ausschnitt Ansichtskarte Verlag Wilhelm Hannemann in Potsdam, um 1930; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

  • Stich Rathaus Potsdam

    Im Rathaus wurde die Sparkasse am 21. Juli 1840 eröffnet. (Ausschnitt Stahlstich von Lemaitre, 1842) : © Historisches Archiv des OSV

175 Jahre Sparkasse in Potsdam

Brandenburg ist eines von vier Bundesländern im Gebiet des OSV. Die Landeshauptstadt heißt Potsdam. Hier hat die zweitgrößte ostdeutsche Sparkasse ihren Sitz. Die Mittelbrandenburgische Sparkasse kann heute in Potsdam auf genau 175 Jahre Sparkassentradition zurückblicken. Denn am 21. Juli 1840 wurde in den Räumen der Kämmereikasse im Alten Rathaus die Stadtsparkasse erstmals geöffnet. Fast 100 Jahre war die Hauptstelle in dem Gebäude am Alten Markt untergebracht, bis in der Nauener Straße Nr. 23 (jetzt Ecke Friedrich-Ebert-Straße/ Charlottenstraße) ein eigenes Geschäftshaus entstand. Heute befindet sich der Hauptsitz der MBS in der Saarmunder Straße 61.

Ist die Sparkasse jetzt für alle Menschen da, so war sie in ihren Anfängen doch insbesondere für die Nichtvermögenden gedacht. Auch aus sozialen Gründen gab es 1840 in Potsdam eine Guthabenbeschränkung von 100 Talern pro Sparbuch. Dem Statut nach ermöglichte die kommunale Sparkasse es „unbemittelten“ Einwohnern, „Geldersparnisse für Notfälle und für das Alter sicher und zinsbringend unterzubringen“. Und so bat die Stadtverwaltung vor der Eröffnung die Einwohnerschaft im Potsdamschen Wochenblatt, „mit uns dahin zu wirken, daß der Sinn für Sparsamkeit bei der unbemittelteren Classe, als Handwerksgehuelfen, Tagearbeitern, Gesinde u. s. w. erweckt werde, und daß sich deren Theilnahme an diesem […] Institute durch Einlagen jeglicher Ersparnisse bethaetigen moege.“

Die ersten Kundinnen und Kunden waren jedoch vor 175 Jahren nicht unvermögende „kleine Leute“. Marie, Susette, Gustav, Fritz und Julie Burghalter hießen die Sprösslinge eines wohlhabenden Potsdamer Brauereibesitzers. Der Vater legte für jedes Kind 10 Taler an. In den ersten Wochen des Bestehens der Sparkasse wurden überhaupt viele Einzahlungen zu Gunsten von Kindern getätigt. Bald aber zählten auch immer mehr Handwerkslehrlinge und Dienstmädchen zur Kundschaft. Und weil Potsdam Garnisonsstadt war, fand im Herbst 1840 schließlich der erste Kunde aus dem Soldatenstand den Weg zur Stadtsparkasse. Er hieß Gottfried Schick und war Füsilier (Infanterist) beim Ersten Garderegiment.

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