• Das älteste Sparbuch aus Sachsen-Anhalt in unserem Archiv stammt aus Magdeburg. : © Historisches Archiv des OSV

200 Jahre Sparkasse in Magdeburg

Für jede Mitgliedssparkasse des Verbandes, die in die Jahre kommt, gibt es in unserem Sparkassengeschichtsblog einen Beitrag. Dazu muss passendes Bildmaterial aus dem Archivbestand zur Verfügung stehen. Unser ältestes Sparkassenbuch aus dem Gebiet Sachsen-Anhalts wurde tatsächlich bei der heutigen Jubilarin ausgestellt. Was liegt da näher, als mit dem historischen Dokument in die Geschiche der Sparkasse MagdeBurg einzutauchen?

Das Sparkassenbuch erhielt am 28. Januar 1887 Martha Gutsche von der Zweigstelle Neustadt ausgestellt. Dass sie Köchin von Beruf war, wurde zusammen mit der Adresse schriftlich vermerkt. Frau Gutsche zahlte 25 Mark ein. Das war schon allerhand. In Preußen bekam man damals für dieses Geld zum Beispiel 25 Kilogramm Kalbfleisch. Die Kundin war nicht unvermögend. Die zweite Einzahlung am 18. Februar 1887 betrug 500 Mark.

Auch das erste Sparbuch, das die Stadtsparkasse Magdeburg an ihrem Eröffnungstag ausstellte, bekam eine Kundin. Das war am 7. Mai 1823 Minna Francke, die Tochter des Oberbürgermeisters August Wilhelm Francke. Ebenso üblich wie die Eintragung des Standes beziehungsweise Berufs war es früher, dass Sparkassengründer mit gutem Beispiel vorangingen und zum Beispiel für ihre Kinder Sparbücher anlegten.

Die Eröffnung der Sparkasse machte Vater Francke übrigens durch Aushang am Rathaus und Presseartikel bekannt. Insbesondere Dienstboten und Gesellen sowie ärmeren Menschen konnte die kommunale Einrichtung beim Vorsorgen nützlich sein. Zunächst waren Einlagen bis 100 Taler zugelassen, um Vermögende fern zu halten. Die Sparkasse sollte ihnen nicht als Bank dienen. Die Zweckbestimmung war sozialer Natur. Gedacht war sie zudem nur für ihm Stadtkreis Magdeburg wohnhafte Personen.

Es scheint ein erfolgreicher Gründungstag gewesen zu sein. Insgesamt brachten Kunden und Kundinnen vor 200 Jahren 1.015 Taler zu Sparkasse. Ende 1823 bestanden Guthaben von fast 22.000 Talern. 30 Jahre später waren es schon über 1,2 Millionen. Dieses Jahr 1853 ist bedeutsam, da nach ausreichender Füllung des Reservefonds erstmals Gewinne für gemeinnützige Vorhaben bereitgestellt wurden. So bekam zum Beispiel der Vorstand des Augustinerklosters Geld zur Bezahlung von Präbendenstellen.

Als erste Geschäftsstelle der Sparkasse in Magdeburg diente 1823 die sogenannte Serviskasse im Rathaus, gegenüber dem heutigen Standort Alter Markt 12. Geöffnet war immer mittwochs von 14:00 bis 18:00 Uhr. Erst 1892 sollte sie wegen Platzmangel aus dem Rathaus ausziehen. Um der Kundschaft Wege zu ersparen und die Hauptstelle zu entlasten, existierten ab 1882 private Annahmestellen für Spargelder, vor allem bei Kaufleuten. Die erste richtige Zweigstelle entstand dann nach der Eingliederung von Neustadt zum 1. April 1886 und der Fusionierung der dortigen Sparkasse.

Da wurde im Folgejahr das gezeigte Sparbuch der Köchin ausgestellt. Sparkassenbücher stellten tatsächlich lange Zeit das einzige Produkt dar, das zur Geldanlage anboten wurde. Über 100.000 stieg die Zahl der Sparkasssenbücher der Stadtsparkasse 1890. Damit zählte statistisch gesehen bereits die Hälfte der Bevölkerung der Großstadt Magdeburg zur Kundschaft. Kein Wunder, dass die Sparkasse zwei Jahre später endlich größere Räume im Geschäftshaus Spiegelbrücke 1-2 erhielt.

1907 bekam sie schließlich ihr erstes eigenes Gebäude mit genügend Platz. Der Sitz war seitdem bei der Hauptwache 4-6. Im Jubiläums- und eben auch Krisenjahr 1923 zog sie in das von ihr erworbene Geschäftshaus Große Münzstraße 6 um. Münzen spielten in der Zeit der Hyperinflation allerdings keine Rolle mehr im Zahlungsverkehr. Die Spareinlagen stiegen 1923 auf sagenhafte 34,155 Billiarden Papiermark. Das waren umgerechnet lediglich 34.155 Goldmark der Vorkrisenzeit.

Doch auf schlechte Zeiten folgten wieder gute Zeiten. Der Wiederaufbau des Spargeschäfts begann, mit einer neuen, stabilen Währung sowie verstärkten Werbeanstrengungen. Die Sparkassen entschädigten die Kundinnen und Kunden gemäß gesetzlicher Vorschriften für die durch die staatliche Geldpolitik verschuldete Entwertung der Mark-Guthaben. Auch das Magdeburger Sparbuch von Frau Gutsche bekam den dafür notwendigen Stempel der Anmeldung zur Aufwertung.

  • Später hatte die Sparkasse ihren Sitz im 1895 errichteten Kreishaus. Das ist das rosafarbene Gebäude. (Ansichtskarte Verlag Reinicke & Rubin in Dresden, 1911; Bestand: Historisches Archiv des OSV) : © Historisches Archiv des OSV

Die Gründung der Ruppiner Kreissparkasse

Heute vor 175 Jahren begann die erste Sparkasse im Gebiet der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin ihre Geschäftstätigkeit. Es handelte sich um die Sparkasse des Ruppiner Kreises, die gemäß ihrer Satzung den Sitz im Neuruppiner Kreishaus hatte. Ein richtiges Landratsamt gab es damals allerdings noch nicht. Landrat Friedrich Wilhelm von Schenckendorff hielt im Haus Ludwigstraße 20 (heute August-Bebel-Straße) zwar seine Sprechstunden ab, war aber sonst auf dem Landgut in Wulkow, seinem Wohn- und Amtssitz, zu finden. Qua Satzung wirkte er als Vorsitzender des Kuratoriums, welches die Sparkasse verwaltete.

Diese eröffnete im oben genannten Gebäude in Neuruppin. Die Kassenstunden fanden jeden Tag, ausgenommen Sonn- und Feiertage, von 11:00 bis 13:00 Uhr statt. Der Rendant der Kreiskasse war zugleich der einzige Beamte der Kreissparkasse. Er hinterlegte stattliche 500 Taler als Sicherheitskaution. Nicht eine feste Vergütung, sondern eine jährliche Tantieme in Höhe von 0,5 Prozent der Einlagen sah man für ihn vor. Die Kundschaft wiederum bekam 3 1/3 Prozent Sparzinsen. Pro Taler Einlage war das ein Silbergroschen, denn 30 Silbergroschen ergaben einen Taler.

Wie bei anderen preußischen Sparkassen, so beinhaltete auch die Satzung des Neuruppiner Instituts eine soziale Zweckbestimmung. Den ärmeren Einwohnern des Ruppiner Kreises sollte Gelegenheit verschafft werden, selbst kleine Ersparnisse anzulegen und so für Notfälle oder Lebensziele vorzusorgen. Dabei war festgelegt, dass jedes Mal höchstens 50 und insgesamt maximal 300 Taler aufs Sparkassenbuch eingezahlt werden konnten. Jeder Kunde durfte nur eines besitzen. Ob das half, Vermögende fernzuhalten? Abgesegnet hatte diese Regelungen übrigens am 24. Januar 1848 König Friedrich Wilhelm IV. höchstpersönlich. Die Genehmigung der Statuten von Kreissparkassen fiel nämlich in seine Zuständigkeit.

  • Statut der Sparkasse vom 1. November 1822 in der Akte C 48 Ih, Nr. 254, Bd. 1 im Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Standort Merseburg : © Landesarchiv Sachsen-Anhalt

Die Gründung der Stadtsparkasse in Naumburg

Vor genau 200 Jahren gründete die Stadt Naumburg (Saale) eine Sparkasse. Es handelte sich nicht nur um die erste Gründung im Geschäftsgebiet der Sparkasse Burgenlandkreis. Es war sogar die erste kommunale Sparkasse im heutigen Sachsen-Anhalt. In Halle (Saale) gab es bereits seit 1819 eine Vereinssparkasse. In Naumburg garantierte die Kämmereikasse die Sicherheit der Einlagen. So steht es in der Satzung vom 1. November 1822. Als Geschäftsraum diente am Anfang die Kämmerei im Rathaus. Die Bestände der Sparkasse wurden dort gesondert aufbewahrt. Der Kämmerer Johann Samuel Thränhardt wirkte als Rendant. Die Kassenverwaltung und die Rechnungsführung erfolgten für die Sparkasse unentgeltlich. Geöffnet war zunächst immer mittwochs und samstags von 10:00 bis 12:00 Uhr.

Die Satzung sah vor, dass alle Einwohner der Stadt Gelegenheit erhielten, ihre kleinen Ersparnisse sicher und zinsbar unterzubringen, um sich so Rücklagen für Notfälle, Lebensziele oder das Alter zu bilden. Die Mindesteinlage war ein halber Taler. Bis zu 100 Taler konnten auf einmal eingezahlt werden. Die Sparzinsen waren gestaffelt. Je höher das Guthaben, desto niedriger der Zins. Dass es dem Magistrat unter Bürgermeister Johann Franz Rasch darum ging, insbesondere ärmere Einwohner zum Vorsorgen zu ermuntern, machte er mehrfach in der Presse deutlich. Er rief beispielsweise am 28. Mai 1823 Dienstherrschaften, Arbeitsherren und Handwerksmeister dazu auf, ihre Dienstboten, Arbeiter, Gesellen und Gehilfen über die Vorteile der Sparkasse zu informieren. Auch in der Bekanntmachung zum ersten Jahresabschluss vom 1. Februar 1824 wurden sie aufgefordert, ihre Beschäftigten zum Sparen zu bewegen, sodass sich der Zweck der Gründung mehr und mehr erfüllte.

Die erste Geschäftsübersicht zum 15. Januar 1824 listete insgesamt 117 Einlagenbücher. Die Kunden hatten 1823 zwischen einem und 1.150 Taler eingezahlt. Tatsächlich mangelte es, wie vom Magistrat angesprochen, an Konten mit geringen Beträgen. Die Guthaben betrugen insgesamt mit Zinsen exakt 6.199 Taler, 10 Silbergroschen und 8 3/4 Pfennige. Erwirtschaftet wurden diese auf unterschiedliche Weise. Ein Verein wohlhabender und angesehener Bürger hatte sich satzungsgemäß verpflichtet, bei der Sparkasse eingehende Gelder kurzfristig zu übernehmen und ihr Zinsen zu zahlen. Größere Beträge, die längerfristig angelegt werden konnten, investierte das Institut in sichere Staats-, Provinzial- und Kommunalpapiere oder verlieh sie gegen hypothekarische Sicherheit an Privatpersonen.

Geregelt war auch, dass nach Abzug der Ausgaben verbleibende Überschüsse in einem Reservefonds zur Deckung eventueller Verluste gesammelt wurden. Nach gemeinsamem Beschluss des Magistrats, der Stadtverordnetenversammlung und der Sparkassenverwaltung durfte aus ihm Geld für wohltätige und gemeinnützige Zwecke der Stadt Naumburg entnommen werden. Als erste Förderung ist 1834 ein Zuschuss von 415 Talern, 26 Silbergroschen und 3 Pfennigen für die Othmarsschule belegt. 1860 wurde die alte Sparkasse schließlich aufgelöst. Es verblieben 3.036 Taler und 15 Silbergroschen im Fonds, die man unter anderem zum Neubau eines Turms der Moritzkirche beizusteuern gedachte. Eine neue Sparkasse, auf die auch Guthaben der 1823 gegründeten übergingen, existierte bereits seit dem 1. August 1839. Sie wirkte gemäß den Grundsätzen des preußischen Sparkassenrahmengesetzes vom 12. Dezember 1838. Für sie haftete die gesamte Kommune und nicht nur die Kämmerei.

  • Die Städtische Sparkasse befand sich seit 1854 im Rathaus. (Ausschnitt Ansichtskarte Verlag Karl Bürmann, vers. 1904; Bestand: Historisches Archiv des OSV) : © Historisches Archiv des OSV

Start ohne Genehmigung

Fürstenwalde/Spree ist ein Standort der Sparkasse Oder-Spree, die in diesem Jahr ihr 200. Jubiläum beging. Vor genau 175 Jahren wurde die Satzung der Sparkasse der Stadt an der Spree „von Landespolizeiwegen“ vom Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg, August Werner von Meding, in Potsdam genehmigt. Laut Paragraf 1 eröffnete sie am 1. Januar 1848. Doch die Sparkasse der Stadt war damals längst aktiv, nämlich seit Mitte 1846. In der Sparkassenstatistik der zuständigen Regierung in Frankfurt (Oder) tauchte sie jedoch nicht auf. Erst für 1848 lag ihr ein korrigierter Jahresabschluss vor. Demnach bestanden Ende 1847 lediglich 16 und ein Jahr später 40 Sparbücher.

An die Frankfurter Behörde hatte sich die Kommune gemäß dem Reglement, die Einrichtung des Sparkassenwesens betreffend, eigentlich zu wenden, wenn sie eine Sparkasse gründen wollte. Nach dem Gesetz des Königs vom 12. Dezember 1838 wurde dort unter anderem geprüft, ob der Kommunalhaushalt in Ordnung war und die Gemeinde die Sicherheit der Einlagen gewährleisten konnte. Außerdem musste die zu errichtende Sparkasse vor allem ärmeren Menschen nützlich sein und durfte keine zu großen Geldbeträge von Vermögenden annehmen. Erst nach Prüfung der Satzung wurde diese vom Oberpräsidenten bestätigt. Danach konnte eine kommunale Sparkasse in Preußen ordnungsgemäß eröffnen. Ob der Magistrat für sein ungesetzliches Vorgehen sanktioniert wurde, ist derzeit nicht bekannt. Aufschluss würde ein Blick in die Gründungsakte geben.

  • Im Rathaus eröffnete die Sparkasse. Sie blieb dort bis 1913 und zog dann in den Anbau dahinter. (Abb. Ansichtskarte Verlag Carl Odemar in Magdeburg, versendet 1914; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

200 Jahre Sparkasse Oder-Spree

Es ist wieder soweit. Heute jährt sich erneut das Eröffnungsdatum einer Sparkasse zum 200. Mal. Es ist die Sparkasse Oder-Spree, deren Wurzeln so weit zurückreichen. Wir wünschen alles Gute zum runden Geburtstag. Am heutigen Hauptsitz wurde am 1. Oktober 1822 die erste kommunale Sparkasse im Gebiet des Bundeslandes Brandenburg gegründet. Die von den Stadtverordneten genehmigte Sparkassensatzung hatten am 22. Juni 1822 Oberbürgermeister, Bürgermeister und Stadtrat unterschrieben. Die Bestätigung durch die Regierung war am 1. August des Jahres erfolgt.

„Um den hiesigen Einwohnern Gelegenheit zu geben, ihre kleinen Ersparnisse zinsbar und sicher unterzubringen, und ihnen dadurch behuelflich zu seyn, sich ein Kapital zu sammeln, welches sie bei Verheirathungen, Etablirung eines Gewerbes, im Alter oder in Faellen der Noth, benutzen koennen, hat die Stadtverordneten-Versammlung beschlossen, unter Garantie der Kommune und unter des Magistrats und ihrer Aufsicht eine Spar-Kasse zu errichten.“

So lautet die Einleitung der Satzung, die ich bei einem Besuch im Brandenburgischen Landeshauptarchiv in Potsdam einsehen konnte. Paragraf 1 legte als Sitz des Geldinstitutes das Rathaus von Frankfurt (Oder) fest. In der dortigen Kämmereikasse war Sixtus Ernst Wilhelmi als Rendant tätig. Er durfte Einlagen von 12 Groschen bis zu 50 Reichstalern annehmen. Was war das Geld damals wert? Für die Mindesteinlage bekam man zum Beispiel einen Scheffel Kartoffeln. Jeder Kunde erhielt ein sogenanntes Quittungsbuch, das mit dem Stadtwappenstempel versehen und von den Vorstandsmitgliedern signiert war.

4 1/6 Prozent Guthabenzinsen gab es. Hatte der Sparer soviel Geld auf dem Konto, dass eine Stadt-Obligation von 50 Talern erworben werden konnte, so musste er sich den Ankauf gemäß Satzungsparagraf 5 gefallen lassen. Er bekam dann 5 Prozent Zinsen, hatte aber das Risiko der Kursschwankungen zu tragen. Die Stadtsparkasse selbst investierte anfangs ausschließlich in diese Papiere ihrer Gewährträgerin. Später kamen Staats-Schuldscheine dazu. Das Kreditgeschäft wurde erst in der neuen Satzung vom 26. September 1840 verankert. So konnte die Sparkasse Geld gegen sichere Hypotheken ausleihen.

Noch weitere Gründungen erfolgten. In der zweiten Jahreshälfte 1846 begann die Stadtsparkasse in Fürstenwalde/Spree ihre Geschäftstätigkeit. Am 1. Juli 1855 eröffnete eine Kreissparkasse in Beeskow. Am gleichen Tag startete die Stadtsparkasse im damaligen Fürstenberg (Oder), das 1961 in Eisenhüttenstadt aufgehen sollte. Durch den Zusammenschluss der Kreissparkassen Beeskow und Fürstenwalde sowie der Stadt- und Kreissparkasse Eisenhüttenstadt entstand am 1. Juli 1994 die Sparkasse Oder-Spree. Die Verschmelzung folgte auf eine Kreisgebietsreform. Die Sparkassenzentrale befand sich dann in Eisenhüttenstadt. Mit einer wirtschaftlich bedingten Fusion am 5. Juni 2003 wurde schließlich Frankfurt (Oder), der heute älteste Standort, Hauptsitz.

Wer mehr über die Geschichte der Sparkasse Oder-Spree, etwa die schwierigen Anfänge in Müllrose, erfahren möchte, dem sei ein Blick in die aktuelle Jubiläumsbroschüre empfohlen. Beatrice Falk und Friedrich Hauer haben im Auftrag der Sparkasse im Vorfeld nicht nur das historische Firmenarchiv in Beeskow aufgebaut, sondern ebenfalls eine interessante und reich bebilderte Chronik erarbeitet. Deren Erstellung konnten auch wir unterstützen.

  • Rechts steht das Rathaus (großes, braunes Gebäude), in dem sich die Sparkasse bis 1916 befand. (Ansichtskarte Verlag Ottmar Zieher in München, versendet 1908; Bestand Historisches Archiv des OSV)

Die Wurzeln der Rhön-Rennsteig-Sparkasse

Am Einführungsseminar für Auszubildende an der Nord-Ostdeutschen Sparkassenakademie in Potsdam nehmen diese Woche nicht nur Azubis aus dem Gebiet des Ostdeutschen Sparkassenverbandes teil. Daher gilt es für mich, die „Geschichtsstunde“ inhaltlich anzupassen und auch auf die Historie der Rhön-Rennsteig-Sparkasse einzugehen. Eine wichtige Information, welche die Teilnehmenden in Erinnerung behalten sollten, ist das Alter ihrer Sparkasse. In diesem Fall sind es schon fast 200 Jahre.

Die erste Einrichtung einer Sparkasse im Gebiet der Rhön-Rennsteig-Sparkasse erfolgte nach meinen Recherchen am 1. April 1826 in Meiningen, der Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Meiningen. Die Satzung dieses staatlichen Instituts datiert auf den 15. März 1826. Am 20. Januar 1836 wurde sie aufgehoben und sieben Tage später die Satzung der Stadtsparkasse Meiningen beschlossen. Die Kommune übernahm die Sparkasse. Ihr Sitz befand sich lange Zeit im Rathaus.

Wie bei fast allen Sparkassen, so handelt es sich auch bei der Rhön-Rennsteig-Sparkasse um ein Fusionshaus. Zum 1. Januar 1995 ist sie aus den Kreissparkassen Meiningen und Schmalkalden sowie der Sparkasse Suhl entstanden. Daher erscheint es an dieser Stelle angebracht, auch auf die beiden anderen Wurzeln des heutigen Instituts einzugehen. Suhl lag im Geschäftsgebiet der ersten deutschen Kreissparkasse, die Anfang 1831 im preußischen Schleusinger Kreis ihre Geschäftstätigkeit aufnahm. Schmalkalden wiederum gehörte zur Landgrafschaft Hessen-Kassel, als hier am 23. November 1859 eine Stadtsparkasse eröffnete.