• Postkarte mit dem Markt und Rathaus von Zittau, postalisch gelaufen: 1917. : © Historisches Archiv des OSV

  • © Historisches Archiv des OSV

  • Das Sparbuch Nr. 1 gehörte Therese Heuser. Sie zahlte am Eröffnungstag 5 Taler ein. : © Historisches Archiv des OSV

Die Geschichte der Sparkasse in Zittau

Im Bestand des Historischen Archivs des Ostdeutschen Sparkassenverbandes befinden sich derzeit über 450 Akten mit einem Bezug zur Sparkasse Zittau. Im Rahmen meines Praktikums habe ich mit einigen dieser Akten gearbeitet und diese auch verzeichnet. Des Weiteren bin ich während meiner Arbeit auf einige Fotos gestoßen, welche u. a. die verschiedenen Geschäftsstellen der Kasse und Veranstaltungen wie eine Feier zum 175jährigen Bestehen oder eine Grundsteinlegung abbilden. Da die Sparkasse seit ihrer Gründung einigen Veränderungen unterlag, möchte ich Ihnen gerne etwas über die Entwicklung jener erzählen.

Der 28. März 1825: Ein Datum mit historischer Bedeutung, denn an diesem Tag wurde eine Sparkasse im Rathaus der Stadt Zittau eröffnet. Diese war die erste „stadtobrigkeitliche“, also die erste kommunale Sparkasse im Königreich Sachsen. Zwar wurden schon zuvor eine Sparkasse in Königsbrück im Jahr 1819 und die Dietrich`sche Spar- und Leihkasse in Annaberg im Jahr 1823 gegründet, jedoch waren dies keine Sparkassen der Kommunen, sondern Gründungen von Vereinen und Interessengemeinschaften. [1]

Wie in der Anweisung für die Teilnehmer in dem Zittauischen Sparkasseninstitut (siehe Bild Nr. 2) zu sehen ist, konnte jeder „minder bemittelte“ Bewohner der Stadt und der dazugehörigen Dörfer seine Ersparnisse zur Verzinsung in der Sparkasse abgeben. An zunächst einem Öffnungstag pro Woche kümmerten sich zwei Ratsmitglieder, zwei vertrauenswürdige, zu Kuratoren ernannte, Bürger und ein Kassierer um die Geschäfte in der Sparkasse. In Quittungsbüchern wurden alle Ein- und Auszahlungen sowie Zinsen dokumentiert (siehe Bild Nr. 3). Bereits am Eröffnungstag brachten 17 Einleger eine Summe von insgesamt 187 Talern und 12 Groschen zur Sparkasse. [2]

Im Jahre 1840 zog die bisher im Rathaus untergebrachte Sparkasse in das am Rathausplatz gelegene „Gewandhaus“ um, wo sie bis zum Jahr 1900 verblieb. Mit der Generalverordnung vom 28. Dezember 1860 nahm das Kreditgeschäft an Fahrt auf. Nun war es der Sparkasse u. a. möglich, Darlehen an Kunden auszureichen oder Geldanlagen durch städtische Obligationen zu bewilligen. Dieser Geschäftsbereich wurde zunehmend von der „Unterabteilung Girokasse“ und anschließend von der 1920 gegründeten Stadtgirokasse Zittau übernommen. [3]

Ein eigenes Gebäude erhielt die Sparkasse 1901. Das Haus „Neustadt Nr. 13“ steht heute noch. Bereits 23 Jahre später zog sie jedoch erneut um. Dieses Mal in den „Handelshof“ in der Frauenstraße, da größere und dem Geschäftsbetrieb angemessenere Räumlichkeiten benötigt wurden. [4] Nur ein Jahr später wurde die Sparkasse 100 Jahre alt. Dieser Anlass wurde nicht nur mit einer Festschrift gewürdigt, sondern auch gebührend im Rahmen einer Erinnerungsfeier mit über hundert geladenen Gästen gefeiert. [5]

Noch ausschweifender wurde wohl das 175jährige Bestehen der Sparkasse im Jahr 2000 begangen. Bis zu diesem Zeitpunkt durchlief die Sparkasse allerdings noch einige Veränderungen. So wurde sie 1931 infolge der Sächsischen Sparkassen-Verordnung eine Anstalt des öffentlichen Rechts. [6] 1944 verschmolzen Sparkasse und Girokasse zur Kreisspar- und Girokasse Zittau. [7] Im Zuge der sowjetischen Besatzung nach dem II. Weltkrieg schloß die Kasse wiederum nur ein Jahr später gezwungenermaßen durch den sogenannten „Befehl 01“. [8] Stattdessen wurden neue Sparkassen errichtet. In Zittau war dies die Stadtsparkasse Zittau mit Sitz im Handelshof. Gleichzeit kam es zur Gründung der Kreissparkasse Zittau, welche aus den bisherigen Instituten in Zittau und Großschönau gebildet wurde und ihren Sitz in Seifhennersdorf hatte, bevor sie nach Zittau in das Gebäude am Thälmannring 8 ziehen konnte. Mit Wirkung vom 1. Januar 1950 fusionierten die Stadtsparkasse und die Kreissparkasse. [9] Dies sollte jedoch nicht die letzte Veränderung gewesen sein. Im Zuge der Kreisreform 1994 fusionierten die Kreissparkassen aus Zittau und Löbau zu der Kreissparkasse Löbau-Zittau mit Sitz in Zittau. [10] Der letzte größere Höhepunkt der Geschichte der Sparkasse stellte die Fusionierung mit der Niederschlesischen Sparkasse zur Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien am 31. August 2005 dar. [11]

Das 175jährige Gründungsjubiläum 2000 wurde u. a. im Bürgersaal des Zittauer Rathauses mit zahlreichen Festreden wie vom damaligen Vorstandsvorsitzenden Andreas Manschott gefeiert. [12] Bereits nächstes Jahr feiert die Sparkasse Zittau ihren 200sten Geburtstag. Wie wird wohl dieses Jubiläum gefeiert werden?

Anna-Lena Hofmann, Praktikantin Historisches Archiv des OSV

Quellen:

[1] Kreissparkasse Löbau-Zittau [Hrsg.]: 175 Jahre Sparkasse Zittau, Ein Sparkassenmann erzählt, Kreissparkasse Löbau-Zittau, 2000, S. 14.

[2] Ebd. S. 24.

[3] Ebd. S.28 f..

[4] Ebd. S. 41.

[5] Ebd. S. 68.

[6] Ebd. S. 73.

[7] Ebd. S. 94.

[8] Ebd. S. 96.

[9] Ebd. S. 100 f..

[10] Ebd. S. 168.

[11] Neumann, Ullrich: Jung geblieben: 190 Jahre Sparkasse in Zittau., online verfügbar: https://blog.spk-on.de/jung-geblieben-190-jahre-sparkasse-in-zittau/ [letzter Zugriff am 04.01.2024].

[12] Kreissparkasse Löbau-Zittau [Hrsg.]: 175 Jahre Sparkasse Zittau, Ein Sparkassenmann erzählt, Kreissparkasse Löbau-Zittau, 2000, S. 183.

  • Mehrfach-Wumms vor der Hauptwache in Wismar. Rechts im Rathaus wurde 1824 die Sparkasse gegründet. (Ausschnitt Ansichtskarte Verlag Reinicke & Rubin in Magdeburg, versendet 1909; Bestand: Historisches Archiv des OSV) : © Historisches Archiv des OSV

Zwei Doppeljubiläen

Nun ist das neue Jahr bereits einige Tage alt und die Sparkasse Wittenberg mittlerweile 30 Jahre jung. Sie entstand am 1. Januar 1994 aus den Kreissparkassen Jessen und Wittenberg. Einen gewichtigeren Anlass für ein Jubiläum gibt es jedoch bald. Die Sparkasse gibt nämlich als ursprüngliches Gründungsjahr 1824 an und wird demnach bald 200. Am 10. März 1824 beschloss die Stadt Wittenberg die Gründung einer Sparkasse. Die erste Einzahlung fand nach der Eröffnung am 5. Januar 1825 im Rathaus statt.

Auch die Sparkasse der Stadt Wismar nahm den Geschäftsbetrieb im Rathaus auf, am 2. Januar 1825. Der Beschluss des Stadtrates zur Einrichtung dieses Geldinstitutes war am 23. Juni 1824 erfolgt. Ebenfalls im Juni, und zwar am 1. im Jahr 1994, verschmolzen die Kreissparkassen Gadebusch und Grevesmühlen sowie die Sparkasse Wismar zur heutigen Sparkasse Mecklenburg-Nordwest. Sie beruft sich ebenfalls auf die kommunale Entscheidung im Jahr 1824, wenn es um das Datum ihrer historischen Gründung geht.

  • Standorte der Sparkasse des Markgraftums Niederlausitz im Jahr 1824 - Die Nebenkasse in Sorau im heutigen Polen ist nicht verzeichnet. (Ausschnitt Landkarte von Johann Walch, 1820; Bestand: Historisches Archiv des OSV) : © Historisches Archiv des OSV

200 Jahre Sparkasse in der Niederlausitz

Im letzten Blogbeitrag wurde von der ersten Sparkassengründung im Geschäftsgebiet der Mittelbrandenburgischen Sparkasse in Potsdam berichtet. Es gibt noch andere brandenburgische Sparkassen, die 2024 gleichermaßen auf 200 Jahre Geschichte zurückblicken können. Konkret geht es um die Sparkasse Niederlausitz und die Sparkasse Spree-Neiße.

Die erwähnte Sparkasse des Markgraftums Niederlausitz verfügte über mehrere Nebenkassen. Eine eröffnete am 10. Oktober 1824 in Guben, eine andere am 16. Oktober in Calau. Selbst im heutigen Doberlug-Kirchhain gab es ab dem 9. Oktober eine Nebenkasse, allerdings nur bis Ende 1839. Als Gründungsjahr betrachtet die örtliche Sparkasse Elbe-Elster übrigens 1837, als in Herzberg (Elster) eine Kreissparkasse entstand.

Bemerkt werden soll an dieser Stelle, dass es sich beim jetzigen Hauptsitz einer Sparkasse nicht immer um den Ort mit der längsten Geschichte handelt. Das ist bei vielen Instituten im Ostdeutschen Sparkassenverband der Fall. Sitz der Sparkasse Spree-Neiße ist bekanntermaßen Cottbus. Eine eigenständige Sparkasse entstand hier ab 1828. Die Gründung der am Hauptsitz der Sparkasse Niederlausitz in Senftenberg ansässigen Stadtsparkasse ist hingegen ins Jahr 1852 zu datieren.

  • Grabstätte der Familie des Sparkassengründers - anlässlich des 100. Jubiläums der Niederlausitzer Sparkasse bezahlte das Institut 1924 die Restaurierung : © Thomas Einert

  • Grabstein Christoph Ernst von Houwalds - ab 1822 wohnte er in Steinkirchen und ab 1829 in der Hauptstadt Lübben : © Thomas Einert

Urlaubsgrüße aus der Niederlausitz

In meiner Freizeit komme ich „auf Schusters Rappen“ viel in der Mark Brandenburg herum. Neulich ging ich durch den Lübbener Ortsteil Steinkirchen. An der dortigen Kirche fand ich die Grabstätte der Familie von Houwald aus dem 19. Jahrhundert. Christoph Ernst von Houwald (Grabstein hinten rechts und zweites Bild) war als Landsyndikus der führende juristische Vertreter der Landstände des Markgraftums Niederlausitz und galt gewissermaßen als „Ministerpräsident“. Ihm gelang nach der Übernahme der sächsischen Niederlausitz durch Preußen 1815 die Sicherung der ständischen Verwaltung des Landes. Es behielt in Steuer- und Haushaltsangelegenheiten eine gewisse Autonomie.

Ohne diese wäre die Gründung einer bedeutenden Flächensparkasse nicht möglich gewesen. Die Anregung für ihre Errichtung kam indes vom Landessteuerkommissar Johann Georg Joseph Mothes. Am 24. Mai 1824 legte er der Landesdeputation des Markgraftums Niederlausitz, damit auch von Houwald, eine Denkschrift vor. Diese Deputation empfahl der Ständeversammlung am 28. Juni des Jahres die Gründung. Der Landtag setzte zunächst einen Ausschuss zur Prüfung der Sache ein, in den auch Christoph Ernst von Houwald als Landtagsmitglied gewählt wurde. Das Gutachten war positiv. Die Stände genehmigten die Einrichtung der Sparkasse für das Markgraftum Niederlausitz. Die Geschäftsaufnahme fand am 1. Oktober 1824 statt. Die Zentrale der Sparkasse war bei der Landesobersteuerkasse in der Hauptstadt Lübben.

  • Konventionstaler von 1823 - Aus einer Mark Feinsilber von rund 234 Gramm wurden 10 Stück geprägt. : © Historisches Archiv des OSV

Die Anfänge der Sparkasse in Freiberg

Mit einem Taler begann vor genau 200 Jahren die Geschichte der Sparkasse Mittelsachsen. Die erste Einzahlung am 28. Juli 1823 betrug nämlich genau einen Taler. Gustav Theodor Meyer hieß der erste Kunde der Sparkasse in Freiberg. Ihre Geschäftsstelle befand sich im Arbeitsanstaltsraum im Waisenhaus und war am Anfang immer montags 14:00 bis 16:00 Uhr geöffnet. Angenommen wurden dort kleinsparerfreundliche Beträge ab vier Groschen. Die maximal zulässige Einlage betrug 30 Taler.

Die Gründer der Sparkasse wollten arbeitenden Menschen ohne Vermögen, wie Dienstboten und Tagelöhnern, das Vorsorgen durch Sparen ermöglichen. Die engagierten Bürger hatten zu diesem Zweck einen Verein gegründet. Ihm gehörten zum Beispiel Stadträte, Professoren der Bergakademie und Verantwortungsträger in Kirche und Verwaltung an. Ihre Garantiesumme betrug 2.000 Taler. Das Ersparte sollte sicher verwahrt sein und Zinsen bringen. 3,125 Prozent gab es. Die mussten erwirtschaftet sein. Am 5. August 1823 erwarb die Sparkasse die ersten Wertpapiere. Am Ende des Jahres betrugen die Spareinlagen bereits 966 Taler und 16 Groschen. Davon waren 800 Taler in landschaftlichen Obligationen angelegt.

Doch was war das Geld damals wert? Der sächsische Konventionsstaler entsprach 32 Groschen.* Zwölf Pfennige machten einen Groschen. Auf dem Freiberger Markt war einiges für den oben abgebildeten Taler zu haben. Zum Beispiel vier Enten. Oder 48 „Kannen“ Braunbier zu je 0,94 Liter. Oder vier „Metzen“ Erbsen zu je 6,5 Liter Volumen. Oder 160 Eier. Oder 32 „Pfund“ Backpflaumen zu je 467 Gramm. Oder etwa acht sechspfündige Brote aus Freiberg. Was gab es sonst noch? Schauen Sie gern hier in die Tabelle der Marktpreise in den Freyberger gemeinnützigen Nachrichten.

* Neben dem Konventionstaler gab es den sogenannten Rechnungstaler (Abkürzung Rthlr) zu 24 Groschen, der aber nicht ausgeprägt wurde. Geprägt wurden hingegen 2/3 Taler, die einem halben Konventionstaler entsprachen, 1/3 Taler, 1/6 Taler, 1/12 Taler (Doppelgroschen), 1/24 Taler (Groschen), 1/48 Taler sowie Pfennig-Münzen.

  • ... eine freudige Nachricht am 5. Juli 1823 in den Anhalt-Bernburgischen Wöchentlichen Anzeigen ... : © Landesarchiv Sachsen-Anhalt

Die Anfänge der Sparkasse in Bernburg

Interessanterweise ist die Gründung der ersten Sparkasse im Geschäftsgebiet der Salzlandsparkasse einer Freimaurerloge zu verdanken. Alexius zur Beständigkeit hieß sie. Ihr Sitz war vor 200 Jahren angeblich in der Langen Straße Nummer 8 in Bernburg. Der fortschrittlich denkende Landesherr, Herzog Alexius Friedrich Christian von Anhalt-Bernburg, stimmte den Plänen der Bernburger Logenbrüder am 2. Juni mittels Dekret zu. Zehn Tage später wurde die Sparkassensatzung verfasst und am 14. Juni 1823 in den Anhalt-Bernburgischen Wöchentlichen Anzeigen* veröffentlicht. In der Einleitung stand geschrieben:

„Unter höchster Genehmigung Seiner ältestregierenden Herzoglichen Durchlaucht, haben die Unterzeichneten, in Verbindung mit mehreren Freunden, unternommen, für die Stadt Bernburg eine Sparkasse zu errichten, und durch dieselbe zur Beförderung des Wohlstandes des Ortes beizutragen, indem den unbemittelten Einwohnern Gelegenheit verschafft wird, sich durch Sammlung ihrer kleinen Ersparnisse Vermögen zu erwerben, und solches durch zinsbare Anlage auf eine rechtmäßige Art zu vergrößern, welches bei Verheirathungen, Anfang eines Gewerbes, oder im Alter und in Nothfällen zu ihrer Hilfe gereichen kann; Andern aber, die schon ein kleines Vermögen besitzen, dasselbe sicher und nützlich anzulegen.“

Unterzeichner dieser Satzung waren unter anderem der bekannte Baumeister Johann August Philip Bunge, der Eigner der Grünen Apotheke, Ernst Wilhelm Bley, sowie der Papierfabrikbesitzer Gottfried Hopfner. Für die Sicherheit der Kundeneinlagen hafteten die Gründer persönlich, zunächst durch die Hinterlegung von Wertpapieren bis zum Betrag von 2.000 Talern bei der herzoglichen Landesregierung. Die Verwaltung der Sparkasse übernahmen Amtsrat Spiegel als Direktor, Bürgermeister Döring, Hauptmann Wolter und der Apotheker als Assistenten, Magazinschreiber Franke als Buchhalter sowie Herr Friedrich Döring als Kassierer.

Die Sparkasse eröffnete am 7. Juli 1823 im Altstädter Rathaus. Dies war der satzungsgemäße Sitz der Sparkassenverwaltung. Die Kassenstunden waren am Anfang einmal im Monat, jeden ersten Montag, von 13:00 bis 16:00 Uhr. Mit einer Ausnahme: „Ist der Montag ein Festtag, so tritt der nächste Werkeltag an dessen Stelle.“ Die Öffnungszeiten wurden monatlich in den Bernburgischen Anzeigen angekündigt. Auch Bernburger mit Einlagen von weniger als einem Taler konnten vorbeikommen. Aber erst für volle Taler gab es Zinsen, zum Beispiel acht Pfennige pro Taler für Kleinsparer mit einem Guthaben unter 50 Talern.

Am 6. Juli 1824 konnte die Sparkassenverwaltung verkünden, dass die Sparzinsen des ersten Geschäftsjahres der Kundschaft am 2. August entweder ausgezahlt oder gutgeschrieben wurden. Für das Aufschreiben der Zinsen bekamen die Kunden ein Zinsenbuch. Wenn man sein Konto kündigte und dieses Buch zurückgab, waren zwei Groschen fällig. Die Ein- und Auszahlungen hingegen wurden nicht in gebundenen Sparbüchern, sondern mittels eines Schuldscheines belegt. Erstmals druckte die oben genannte Zeitung 1825 eine Geschäftsübersicht. Demnach hatten die Bernburger Sparerer in zwei Jahren staatliche 7.171 Taler und 11 Groschen eingezahlt und 58 Taler, 20 Groschen und 8 Pfennige Zinsen erhalten.

* Der Artikel basiert im Wesentlichen auf dieser Quelle, die sich im Landesarchiv Sachsen-Anhalt in Dessau befindet. Auch das Beitragsbild stammt von dort.