• Alles vorbereitet für die heutige Rallye durch die Ausstellung "Geldgeschichte(n)" in Lübben. : © Historisches Archiv des OSV

Mitmachen! Spaß haben! Geldprofi werden!

Wanderausstellungen in Jubiläumszeiten bietet das Historische Archiv des OSV schon seit Jahren an. Sie sind modular aufgebaut und lassen sich sehr gut an örtliche Gegebenheiten anpassen. 

Für unsere Mitglieder bedeuten diese Ausstellungen maximalen Komfort. Zeit- und Kostenaufwand sind auf ein Minimum reduziert. Gleichzeitig bieten sie viele Möglichkeiten, die regionale Sparkassengeschichte nicht zu kurz kommen zu lassen. Denn zu den Tafeln werden individuell Vitrinen gestaltet, Vorträge und Führungen angeboten.

Neu hinzugekommen sind Rallyes durch die Ausstellungen. Auf diese Weise eröffnen sich ganz neue Informations- und Schulungsmöglichkeiten für alle Altersklassen. Mitmachen, Spaß haben, neues Wissen erlangen! Das sind die klar formulierten Ziele während eines Ausstellungsbesuchs. Weiterführendes Lehrer- und Schülermaterial steht inzwischen für die Ausstellung „Geldgeschichte(n)“ zur Verfügung, sodass Projekttage oder eine ganze Projektwoche dem Thema „Geld“ gewidmet werden kann.

Im Moment feiert die MBS an den Standorten Lübben und Luckau ihr 200-jähriges Bestehen. Mit dabei sind die Ausstellungen rund ums Geld und rund ums Sparbuch. Kurz vor den Ferien besuchten zwei 5. Klassen die Geschäftsstelle Lübben. In kleinen Gruppen erarbeiteten sie sich nicht nur spannende Fakten aus der jahrtausendealten Geschichte der Tausch- und Zahlungsmittel. Sie beschäftigten sich auch mit Themen, die sie ganz persönlich betreffen, wie zum Beispiel das Taschengeld und das Sparen zur Erfüllung persönlicher Wünsche. Daneben standen die Sicherheitsmerkmale unserer Euro-Scheine auf dem Programm. Fleißig suchten die Schülerinnen und Schüler nach Reliefs, Farbveränderungen, Wasserzeichen und Sicherheitsfaden. Mit Lupe und echtem Geldschein meisterten sie die Aufgabe ganz hervorragend.

Nicht fehlen durfte ein gemeinsamer Blick auf interessante und oft unbekannte Objekte in den Vitrinen. Ergänzend standen Münzen und Naturalien im wahrsten Sinne des Wortes „griffbereit“. In kleinen Gruppen diskutierten die Kinder eifrig, ob sie nun gültige Münzen oder Sammlerobjekte in ihren Händen hielten. Als überaus hilfreich stellten sich die eigenen Erfahrungen heraus. Wer bereits im Ausland war, erkannte sofort dänisches oder britisches Kleingeld. Natürlich wurden die Begriffe Avers und Revers nicht nur erläutert, sondern genau unter die Lupe genommen. Detektivarbeit vom Feinsten. 

Auch die Kreativität kam nicht zu kurz. Viele schöne Münzen aus vergangener Zeit, groß abgebildet auf den Tafeln, inspirierten zu eigenen Entwürfen. Geld muss nicht so aussehen, wie wir es heutzutage kennen. Das verstanden alle. Also wurde nachgedacht und aufgemalt. In Formen gab es viele Variationen: Herzen, Dreiecke, Würfel, Quadrate, Sterne, Lochmünzen – alles war dabei. Auch die Gestaltung ließ kaum Wünsche offen. Smileys, Kontinente, Donats, Unendlichzeichen, Herzchen, Tiere, Naturmotive und sogar Obst fanden sich in den aufgemalten Münzen und Scheinen wieder.

Ein großes Thema war das Taschengeld. Wir stellten gemeinsam fest, dass die Unterschiede hier sehr groß sind. Von „ich bekomme nichts“ bis hin zu „ich bekomme im Monat über 100 Euro, das finde ich zu viel“ war alles dabei. Ein Nachholbedarf für Elternhaus und Schulen, um den sorgsamen Umgang mit Geld erlernen zu können. 

Große Einigkeit herrschte beim Thema Sparen. Es war allen klar: Will ich mir größere Wünsche erfüllen – und auch diese waren vielfältig vorhanden: von Büchern im Wert von 15 Euro über Katzen und Pferde bis hin zu teuren technischen Geräten für bis zu 1200 Euro – muss ich Geld beiseitelegen. Sparbuch oder Spardose? Wir diskutierten darüber, welche Vorteile es hat, das Geld bei der Sparkasse anzulegen. „Zinsen“ waren ein Begriff, ebenso wie „Geld einzahlen“, „ein Konto eröffnen“, „eine Geldkarte beantragen“ oder „einen Kredit aufnehmen“.

Am Ende unserer Rallye fassten wir mit der gesamten Klasse die „Big Points“ zur Entwicklung des Geldes zusammen. Gern nahmen die Lehrerinnen das Leporello mit Zeitstrahl für ihre Klassen entgegen, das gleichzeitig geldphilosophische Betrachtungen zum Weiterdenken im Unterricht enthält.

Wie kann es nach einem Besuch der Geldausstellung nun direkt in der Schule weitergehen? Zum Beispiel mit unserer umfangreichen Materialsammlung rund ums Geld, die in übersichtliche Unterrichtseinheiten aufgesplittet ist. Einzelne Aspekte können auf diese Weise nochmals vertieft werden. Unterschiedliche Aktionsformen garantieren Abwechslung bei gleichzeitiger Festigung und Erweiterung des vorhandenen Wissens. Basis und Ausgangspunkt bildet die Geld-Ausstellung mit dem historischen Abriss und den spannenden Geschichten.

Da Geld das gesamte Leben bestimmt, eine lange Tradition aufweist und sich stetig weiterentwickelt bis hin zum heutzutage etablierten bargeldlosen Zahlungsverkehr, ist eine Beschäftigung damit zu empfehlen. Insbesondere sensible Themen sollten nicht fehlen. Beispielsweise die Behandlung der Fragilität der gesellschaftlichen Konvention „Geld“ in der Oberstufe anhand der Aspekte Stabilität, Vertrauen, Inflation, Deflation und Krisenzeiten. Die zahlreichen Facetten der Ausstellung eröffnen viele Möglichkeiten diesbezüglich. Das zusammengestellte Unterrichtsmaterial biete darüber hinaus eine altersgerechte und gezielte Schwerpunktsetzung. Kreative Ansätze, wie die Gestaltung des eigenen Geldes oder die Herstellung eines eigenen Gefäßes zur Aufbewahrung, helfen dabei, den Blickwinkel zu verändern und auf neue Ideen zu kommen. 

Als Projektabschluss empfiehlt sich natürlich ein kurzweiliges Quiz rund ums Geld und gern auch das Sich-Ausprobieren im „Planspiel Börse“. Geldprofi werden? Gern mit uns!

  • Der Vorstandsvorsitzende der Mittelbrandenburgischen Sparkasse in Potsdam, Andreas Schulz, stellte die Jubiläumsaktivitäten vor. Der Landrat des Landkreises Dahme-Spreewald, Sven Herzberger, hielt eine Rede. Die Landrätin des Landkreises Teltow-Fläming, Kornelia Wehlan, kam auch dazu. : © Historisches Archiv des OSV

  • kurzweilige Ausstellungsführung durch den Verbandshistoriker unter anderem für Landrätin Kornelia Wehlan : © Historisches Archiv des OSV

200 Jahre Sparkasse in Lübben und Luckau

Anlässlich der Gründung der Hauptsparkasse der Niederlausitz vor 200 Jahren starteten am 29. Mai 2024 in der Lübbener Geschäftsstelle die Jubiläumsaktivitäten der Mittelbrandenburgischen Sparkasse in Potsdam. Das Historische Archiv des OSV unterstützt dabei nicht nur mit zwei Wanderaustellungen des Verbandes, die in Lübben und Luckau Station machen. Wir liefern auch ein vielfältiges Begleitprogramm. So war es zum Beispiel gestern meine Aufgabe, zur Historie der Sparkasse in der Region zu referieren und Highlights der Ausstellung Geldgeschichte(n) anzusprechen. Da durften unterhaltsame Storys nicht fehlen.

„Vier Groschen, die der Gesell wöchentlich zurücklegt, und, anstatt auf den Tanzboden, oder in die Bierhäuser, in die Spaarbank trägt, wachsen in 20 Jahren bis auf 258 Reichstaler.“ Solche Sätze standen zum Beispiel in einer Werbeschrift, die vor der Eröffnung 1824 im Markgraftum Niederlausitz Verbreitung fand. Angesprochen wurden auch ärmere Beamte, Handwerksleute, Dienstboten und Tagelöhner. Oder Eltern, die für die Kinder sparen konnten, damit diese dann ein Lehrgeld hatten. Auch ein Flugblatt lief um. Darin rief man Prediger, Schullehrer, Gemeindevorsteher, Armenpfleger und Familienväter auf, für Sparkassenkunden in den „niederen Volksklassen“ zu sorgen, damit sich deren „moralischer Charakter“ verbessere.

Der Gründungsgedanke nicht nur bei dieser Sparkasse war es, den nichtvermögenden Menschen eine Einrichtung zu schaffen, die ihnen das Vorsorgen durch Sparen ermöglichte. Die Hauptsparkasse wurde eröffnet, „damit die Einwohner der Provinz Gelegenheit erhalten, ihre kleinen Ersparnisse nicht nur sicher, sondern auch zinsbar unterzubringen, und sich ein Capital zu sammeln, welches sie bei Verheurathungen, Ergreifung eines Gewerbes, im Alter und im Falle der Noth benutzen können.“ So ist es im Statut zu lesen, das Sie in der Ausstellung finden. Es ging also darum, dass die Menschen sich ihr Leben verbessern und Ziele verwirklichen konnten.

Auch andere geschichtsträchtige Objekte werden vor Ort präsentiert. Ein Taler aus dem Königreich Preußen spielte im Rahmen der kleinen Ausstellungsführung eine entscheidende Rolle. Mit seiner Hilfe wurde verdeutlicht, dass die Mark ursprünglich keine Währungsbezeichnung, sondern eine Gewichtseinheit war. Aus einer Mark feinen Silbers prägte man nämlich lange Zeit 14 Taler. Ein richtiges Dezimalsystem gab es auch noch nicht. Zur Gründungszeit der Sparkasse bestand der Taler aus 30 Silbergroschen. Zwölf Pfennige machten einen Silbergroschen.

Am 28. Juni 1824 beschloss der Landtag der Niederlausitz die Satzung der Sparkasse. Am Hauptsitz Lübben begann der Geschäftsbetrieb am 1. Oktober und bei der Nebenkasse in Luckau am 9. Oktober des Jahres. Zum Geschäftsgebiet der Mittelbrandenburgischen Sparkasse in Potsdam kamen die Orte übrigens viele Jahre später. Zum 1. Januar 2005 fusionierte die damalige Sparkasse Dahme-Spreewald. In ihr waren wiederum zum 1. Juli 1993 die Kreissparkassen Lübben und Luckau aufgegangen.

  • "Kohle ist knapp, Geld im Flutsch futsch! Kampf dem Zins! Es lebe das Kunstgeld! …" (Lyriker Bert Papenfuß aus dem Strategiepapier zur Kunstaktion). Sechs von insgesamt 54 verschiedenen Knochengeldscheinen, z. B. von den Künstlern A. R. Penck (oben links) oder Klaus Staeck (Mitte rechts). : © Historisches Archiv des OSV

Das Knochengeld-Experiment von 1993

Heute vor genau 30 Jahren endete im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg ein einmaliges Kunstprojekt. Laut Wolfgang Krause, einem der Organisatoren, war es sogar „das erste alternative Geldprojekt in Deutschland seit 1900, welches nicht durch Justiz oder Polizei abgebrochen wurde.“

Dabei hatten die Landeszentralbank Berlin und die Deutsche Bundesbank die Kunstaktion mit dem vollständigen Titel Knochengeld-Experiment – Künstler machen Geld, die Galerie als Bank, die Wechselstube sehr wohl im Auge. Da diese jedoch zeitlich begrenzt war und eine Verwechslungsgefahr mit DM-Scheinen nicht bestand, konnte die Aktion nach sieben Wochen am 29. Dezember 1993 erfolgreich abgeschlossen werden.

Circa 60 eingeladene, internationale Künstlerinnen und Künstler, darunter so bekannte Namen wie A. R. Penck, Klaus Staeck, Helge Leiberg, Olaf Nicolai oder Via Lewandowski gestalteten in einer Woche 54 verschiedene Geldscheine. Diese wurden dann mittels handelsüblichem Kopierer 100 Mal vervielfältigt und von Hand signiert. Ein Schein war 20 Knochen und entsprach 20 DM.

Als Dezentralbank und Wechselstube – und somit Ort des Geschehens – diente die Galerie o zwei in der Oderberger Straße. Unter der Aufsicht der Gruppe Ioë Bsaffot (Ganoven-Rotwelsch für gefälschte Papiere) wurde das Knochengeld ausgegeben. Damit konnte man in 29 Geschäften und Restaurants im Kiez bezahlen.

In Anlehnung an die Schwundgeld-Theorie des deutsch-argentinischen Finanztheoretikers Silvio Gesell (1862-1930) verlor das Knochengeld wöchentlich um fünf Prozent an Wert, also ein Knochen bzw. eine DM, wenn es nicht ausgegeben wurde. Denn wenn Geld im Umlauf bleibt und nicht gespart wird, könnte dies einer schwächelnden Wirtschaft zumindest regional helfen.

Damit erklärt sich auch der Name Knochengeld. Er geht auf eine Idee des antiken griechischen Philosophen Diogenes von Sinope zurück. Dieser schlug vor, Geld müsste aus Knochenscheiben sein. Denn diese könnten nicht gehortet werden, da sie nach einiger Zeit anfangen, unangenehm zu riechen.

Dass dies in der Praxis nicht ganz so funktionieren würde, war den Initiatioren der Aktion sicher auch bewusst. Nur ein Viertel der Knochen kamen tatsächlich in den Umlauf. Viele Besitzer von Knochengeldscheinen spekulierten auf eine Wertsteigerung ihrer Kunstobjekte.

Wir hatten das Glück vor einigen Jahren einen kompletten Satz an Knochengeldscheinen zu erwerben und unserer mittlerweile sehr umfangreichen Geldsammlung hinzuzufügen.

  • Sparbuch der Stadtsparkasse Marienberg, eröffnet vor 150 Jahren : © Historisches Archiv des OSV

Vom Taler zur Mark

Vor genau 150 Jahren wurde ein sogenanntes Einlage- und Quittungsbuch bei der Sparkasse in Marienberg ausgestellt. Eine Kunde aus Lauterbach zahlte an diesem 20. September 1873 genau 20 Taler ein. Mit der Umstellung auf die Mark wurden zum 1. Januar 1875 aus seinem Guthaben von 21 Talern dann 63 Mark. Im Königreich Sachsen und in vielen anderen deutschen Ländern erfolgte damals die offizielle Einführung der Reichswährungsrechnung. Ein Taler entsprach drei Mark.

Das Historische Archiv des OSV beherbergt nur einzelne Sparkassenbücher, welche diese erste Währungsumstellung in der ostdeutschen Sparkassengeschichte dokumentieren. Ein weiteres Exemplar stammt zum Beispiel aus Chemnitz und wurde angekauft. Das abgebildete Sparbuch der Stadtsparkasse Marienburg war hingegen eine Schenkung. Es wurde dem damaligen Geschäftsführenden Präsidenten unseres Verbandes, Claus Friedrich Holtmann, vor 11 Jahren vom Archivar der Erzgebirgssparkasse, Horst Möckel, überreicht. So kam es in unser Archiv.

Wir nehmen natürlich auch andere Geschenke an, die unsere Sammlung ergänzen. Wer Sparkassenhistorisches besitzt und dieses gern in gute Hände abgeben möchte, kann sich gern an uns wenden. Klicken Sie einfach hier auf das Wort Kontakt. Wir freuen uns über Ihre Nachricht.

  • Vorstandsvorsitzender Uwe Riediger mit dem Statut der Niederbarnimer Kreissparkasse von 1856 : © Historisches Archiv des OSV

Ausstellungseröffnung in Eberswalde

Vor einer Woche wurde in der Kleinen Galerie im Eberswalder SparkassenFORUM die Wanderausstellung Geldgeschichte(n) eröffnet. Auch allerlei Kunstwerke zum Thema Geld hatte das Historische Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes zur Verfügung gestellt. Zwei Monate lang kann die Ausstellung in der Galerei im ersten Obergeschoss in der Michaelisstraße 1 besichtigt werden.

Auch der Hausherr leistete einen interessanten Beitrag. In einer Glasvitrine liegt nun ein Gründungsdokument der Sparkasse Barnim. Der Vorstandsvorsitzende Uwe Riediger stellte das Originalstatut der Sparkasse des Kreises Niederbarnim vom 27. Juni 1856 zur Verfügung. Ihr Sitz war in Berlin. Diese Kreissparkasse war die erste, welche eine Nebenstelle im heutigen Geschäftsgebiet der Sparkasse Barnim unterhielt. Sie befand sich ab 1857 in Bernau.

Das Institut startete in der Zeit der Taler-Währung. Satzungsgemäß konnten die Kunden Beträge zwischen 10 Silbergroschen und 200 Talern einlegen. In Preußen bestand der Taler aus 30 Silbergroschen. Die Kreissparkasse zahlte einen Silbergroschen pro Taler als jährlichen Sparzins. Am Ende des ersten Geschäftsjahres bestanden 334 Sparbücher mit 7.788 Talern, 10 Silbergroschen und 2 Pfennigen Guthaben. 12 Pfennige ergaben damals einen Silbergroschen. Das Dezimalsystem wurde erst mit der Mark-Währung einige Jahre später eingeführt.

  • © Historisches Archiv des OSV

Der Reichstaler des Alten Fritz

Diese Münze ist auf Tafel 13 unserer Wanderausstellung zur Geldgeschichte abgebildet. Es handelt sich um einen Reichstaler mit dem Porträt des preußischen Königs Friedrich II., der in seinem vorletzten Lebensjahr in Berlin geprägt wurde. Die andere Seite zeigt den preußischen Adler, typischerweise auf allerlei Kriegsgerät hockend. Dieses Geldstück war die Hauptwährungsmünze im Königreich Preußen, welche aus 12-lötigem Silber mit 75 Prozent Feingehalt bestand. Das Raugewicht betrug 22,27 Gramm und das Feingewicht 16,7 Gramm.

Eingeführt wurde sie im Jahr 1750. Der König wollte die eigene Münzprägung forcieren, um die in großen Mengen umlaufenden ausländischen Geldstücke zu ersetzen. Er hatte sowohl die Förderung von Handel und Verkehr als auch die Vermehrung seiner Einnahmen durch den Reingewinn als Münzherr im Sinn. Die Planung der Währungsreform übertrug er dem Geheimen Finanzrat und Generaldirektor sämtlicher Münzstätten in Brandenburg-Preußen, Johann Phlipp Graumann. Dieser legte den 14-Taler-Fuß fest. Aus einer kölnischen Mark von knapp 234 Gramm Feinsilber wurden also 14 Reichstaler geprägt.

Für die Vereinheitlichung des deutschen Geldwesens war der Graumannsche Münzfuß von großer Bedeutung. Andere Länder mit Talerwährung übernahmen ihn. 1838 schlossen die Staaten des Deutschen Zollvereins den Dresdener Münzvertrag. Infolge gab zum Beispiel das Königreich Sachsen den sogenannten Konventionsfuß auf. 1763 hatte es diesen 10-Taler-Fuß eingeführt, der auf einem Vertrag zwischen Österreich und Bayern basierte. In einem Konventionstaler steckten 23,4 Gramm Silber. Zum Jahresbeginn 1841 wurde der Taler im preußischen Münzfuß alleinige sächsische Landeswährung. Mit dem Wiener Münzvertrag 1857 dehnte der unter Friedrich dem Großen eingeführte Münzfuß sein Umlaufgebiet sogar auf Süddeutschland und Österreich aus. Und noch bis 1907 waren so hergestellte Taler gesetzliche Zahlungsmittel im Deutschen Reich.