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Eberle auf dem Deutschen Sparkassentag

Gerade findet in den Hallen der Hamburg Messe der 26. Deutsche Sparkassentag statt. Dazu sind hochkarätige Referentinnen und Referenten geladen, die an zwei Tagen zu verschiedensten Themen sprechen. Über das vielfältige Programm der größten Zusammenkunft der Sparkassen-Finanzgruppe können Sie sich hier informieren.

Blicken wir 110 Jahre zurück, so war der Sparkassentag nicht viel mehr als die Mitgliederversammlung des damaligen Deutschen Sparkassen-Verbandes. Er fand am 4. Dezember 1909 im Charlottenburger Rathaus statt. Bedeutend war die Veranstaltung, weil es um die Einführung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs ging. Drei Referenten besprachen geeignete Formen. Einer von ihnen war der sächsische Verbandsvorsteher und Nossener Bürgermeister Dr. Johann Christian Eberle.

Er befürwortete eine Anpassung des Sparkassengedankens an die neue Zeit. Die Weiterentwicklung der Sparkassen sollte sich nach den realen Bedürfnissen des täglichen Lebens richten. Den bargeldlosen Zahlungsverkehr nannte er „einen neuen Trieb aus der alten Wurzel der Sparkassen“*. Auch der Verrechnungsverkehr konnte wirtschaftlich schwächer gestellten Menschen nützlich sein. Die Möglichkeit des Personalkredits für den Mittelstand thematisierte Eberle.

Seine engagierte Werbung für den Giroverkehr hatte Erfolg. Die dringende Notwendigkeit zur Modernisierung wurde von den Teilnehmern erkannt. Der Verbandstag empfahl mit überwältigender Mehrheit die Gründung von Überweisungsverbänden in den Ländern. Als geeignet galt dabei das in Sachsen seit Anfang 1909 praktizierte System. Nach diesem Vorbild sollte zunächst in Pommern 1912 der nächste Giroverband tätig werden.

* Die Rede findet sich in Die Sparkasse – Amtliches Fachblatt des Deutschen Sparkassen-Verbandes Nr. 668/1910 S. 1-3 und Nr. 669/1910 S. 21-23.

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