• Der Sparpfennig

    Der Sparpfennig, Holzstich nach einem Gemälde von Luise Max-Ehrler, 1890; Bestand: Historisches Archiv des OSV

Eine Spitzenklöpplerin im Archiv

Eine junge Heimarbeiterin sitzt am Bett ihres kranken Kindes und hält die letzten gesparten Pfennige für Medizin bereit. Wird sie auch das Geld für die nächste aufbringen können? Das Bild aus dem 19. Jahrhundert skizziert die damals problematischen Lebensumstände großer Bevölkerungsschichten. Es steht für die sozialen Missstände jener Zeit und die Aufforderung, sie zu lösen.

Die Möglichkeit zur Vorsorge für Notzeiten durch sichere und verzinste Spareinlagen – das war einer der Hauptgründe für die Errichtung von Sparkassen. Die es in Deutschland immerhin seit 1778 gibt: In Hamburg öffnete die erste Sparkasse der Welt ihre Türen!

In den nächsten Jahrzehnten fand die „Sparkassenidee“ viele Anhänger. Anfangs waren die Initiatoren meist Adlige oder Wohltätigkeitsvereine. Zunehmend wurden diese dann von den Kommunen abgelöst. Überall in Deutschland entstanden nun Sparkassen.

Neben diesem Holzstich befinden sich 40 weitere Stiche und Lithografien aus dem 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in unserem Archiv. Vor der Verbreitung der Fotografie sind sie die Zeitzeugen, die das Alltagsleben vorheriger Generationen wieder lebendig werden lassen.