• Am 29. Oktober 1932 wurde das Sparbuch in der Hauptstelle der Sparkasse am Falkeplatz ausgestellt. : © Historisches Archiv des OSV

Weltspartag 1932 in Chemnitz

Den für heute vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband proklamierten Weltspartag nehmen wir zum Anlass, diesen Tag am 29. Oktober 1932 in Chemnitz zu betrachten. An diesem Weltspartag wurden die ausgegebenen Sparbücher mit einem besonderen Stempel versehen, dem Weltspartagstempel. Eines dieser Sparbücher befindet sich im Bestand des Historischen Archivs des OSV und ist oben abgebildet.

Im Geschäftsbericht der Städtischen Sparkasse zu Chemnitz für das Jahr 1932 wurden die Werbetätigkeiten, wie die Verwendung des Weltspartagstempels, der Sparkasse in Chemnitz dargestellt:

„Ihren Höhepunkt erreichte unsere Werbung am Weltspartag, für den wir folgende Maßnahmen durchgeführt haben:

1. Zustellung der Zeitschrift ‚Der Sparkassenbote‘ als Postwurfsendung an alle Chemnitzer Ärzte, Zahnärzte, Rechtsanwälte, Dentisten, Friseure, Hotels, Restaurationen und Gartenheime (Die Zustellung erfolgt seitdem regelmäßig).
2. Lieferung passender Zeitungshalter hierzu.
3. Veranstaltung eines Preisausschreibens in einer großen Tageszeitung.
4. Vorführung zeitgemäßer Werbefilme in 6 großen Chemnitzer Lichtspielhäusern.
5. Vorführung verschiedener Diapositive in kleineren Chemnitzer Lichtspielhäusern.
6. Anzeigenserien in den großen Chemnitzer Tageszeitungen.
7. Anzeigen in Zeitschriften und Vorortszeitungen.
8. Veröffentlichungen der Weltspartagspresseartikel in den Tageszeitungen.
9. Hinweis auf den Weltspartag und auf die Rundfunkvorträge im örtlichen Teil der Tageszeitungen.
10. Verteilung von Lesezeichen und Stundenplänen an alle Chemnitzer Volksschüler.
11. Verteilung von 2000 Stück der Broschüre ‚Wo bleibt mein Wirtschaftsgeld?‘
12. Verteilung von 5000 Stück des Deutschen Haus- und Sparkalenders.
13. Verteilung von 2000 Stück der Zeitschrift ‚Der Sparkassenbote‘.
14. Verteilung von 100 Stück der Zeitschrift ‚Sparkassen-Rundschau‘.
15. Verteilung bezw. Versendung von Werbematerial für die Landesbausparkasse Sachsen.
16. Versendung der Weltspartagausgabe der Deutschen Sparkassenzeitung an Beamten-, Lehr- und Standesvereine, an Berufs- und Fachvereine für Handel, Gewerbe und Industrie, an Innungen, an die bürgerlichen Bezirksvereine, an Militärvereine sowie an Turnvereine.
17. Plakatierung der Anschlagsäulen mit dem Plakat ‚Dein Spargroschen zur Sparkasse‘.
18. Aufdruck des Weltspartagstempels auf allen neu ausgegebenen Sparkassenbüchern.
19. Ununterbrochene Öffnung aller Kassenstellen von ¼ 9 – ½ 16 Uhr.
20. Beflaggung des Sparkassengebäudes, Ausschmückung der Kassenhalle sowie des zurzeit leerstehenden Ladens mit lebenden Pflanzen und Blumen.
21. Anbringung von großen Transparenten mit der Aufschrift ‚Weltspartag‘ am Sparkassengebäude.

Das Ergebnis unserer Werbung ist als gut zu bezeichnen. Sowohl in Bezug auf die Postenzahl wie auf den Einzahlungsüberschuß war das Ergebnis des Weltspartags 1932 befriedigend.“

 

Linda Brings
Studentische Mitarbeiterin im Historischen Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes

  • Der Sparpfennig

    Der Sparpfennig, Holzstich nach einem Gemälde von Luise Max-Ehrler, 1890; Bestand: Historisches Archiv des OSV

Eine Spitzenklöpplerin im Archiv

Eine junge Heimarbeiterin sitzt am Bett ihres kranken Kindes und hält die letzten gesparten Pfennige für Medizin bereit. Wird sie auch das Geld für die nächste aufbringen können? Das Bild aus dem 19. Jahrhundert skizziert die damals problematischen Lebensumstände großer Bevölkerungsschichten. Es steht für die sozialen Missstände jener Zeit und die Aufforderung, sie zu lösen.

Die Möglichkeit zur Vorsorge für Notzeiten durch sichere und verzinste Spareinlagen – das war einer der Hauptgründe für die Errichtung von Sparkassen. Die es in Deutschland immerhin seit 1778 gibt: In Hamburg öffnete die erste Sparkasse der Welt ihre Türen!

In den nächsten Jahrzehnten fand die „Sparkassenidee“ viele Anhänger. Anfangs waren die Initiatoren meist Adlige oder Wohltätigkeitsvereine. Zunehmend wurden diese dann von den Kommunen abgelöst. Überall in Deutschland entstanden nun Sparkassen.

Neben diesem Holzstich befinden sich 40 weitere Stiche und Lithografien aus dem 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in unserem Archiv. Vor der Verbreitung der Fotografie sind sie die Zeitzeugen, die das Alltagsleben vorheriger Generationen wieder lebendig werden lassen.

  • Erste Einblicke in eine der fünf "Schatzkisten": Zur großen Freude entdeckten wir zusätzlich zu gedruckten Materialien noch Filmrollen, Stempel u. a. Objekte. Doch davon wird im nächsten Jahr zu erzählen sein ... : © Historisches Archiv des OSV

  • © Historisches Archiv des OSV

Besuch aus der Heimat – Die Sparkasse Burgenlandkreis kommt mit vollem Kofferraum

Als gebürtige Weißenfelserin (Sachsen-Anhalt) freute ich mich, dass sich kurz vor Weihnachten Besuch aus meiner „Heimatsparkasse“ im Archiv ankündigte. Zumal ebenfalls eine Lieferung historischer Unterlagen aus den Kellern der Sparkasse zugesagt wurde.

Nun stehen fünf „Schatzkisten“ in unserem Büro und warten auf die Erfassung in der Archivdatenbank. Danach werden die Archivalien gesäubert, fachgerecht verpackt und eingelagert. Mit der Sparkasse Burgenlandkreis wird ein Depositalvertrag geschlossen. Das bedeutet, dass alle Archivalien dem Historischen Archiv als Dauerleihgabe ausgehändigt werden, jedoch Eigentum der Sparkasse bleiben. Dies bringt für beide Seiten Vorteile: Wir als Archiv haben die Möglichkeit neue Quellen für die Forschung auszuwerten und gegebenenfalls auszustellen. Die Sparkasse im Gegenzug kann Platz sparen und sich der dauerhaften Bewahrung ihres historischen Erbes sicher sein.

Daher der Aufruf an alle Sparkassen: Haben Sie vielleicht in Ihren Kellern noch „alte Sachen“ die dort seit Jahren unbeachtet die Regale füllen? Dann wenden Sie sich an uns, wir kommen gern mit Ihnen dazu ins Gespräch.

Übrigens: Welche Schätze wir heben konnten, erfahren Sie im Januar …