• Anlage zum Jahresabschluss 1989 der Kreissparkasse Röbel : © Historisches Archiv des OSV

Das Personal der kleinsten DDR-Sparkasse

Schauen Sie einmal genau hin. Was fällt ihnen auf? Nein, gemeint ist nicht die Differenz zwischen Stellenplan und tatsächlicher Besetzung bei der Kreissparkasse Röbel im Jahr 1989. Bei der bilanzmäßig kleinsten Sparkasse der DDR arbeiteten Ende dieses Jahres 34 Personen. Davon waren 31 weiblich. Dies entsprach 91 Prozent der Beschäftigten. Damit war die Kreissparkasse an der Müritz aber kein Einzelfall. Einen sehr hohen Frauenanteil gab es überall. Dass die DDR-Sparkassen, bis auf die Direktorenetage, ein praktisch reiner Frauenbetrieb wurden, hatte verschiedene Ursachen. So erhielten die Geldinstitute fast ausschließlich Schulabgängerinnen als Auszubildende zugeteilt. Die Entlohnung im Dienstleistungsbereich fiel im Vergleich zur Produktion schlechter aus. So war die Tätigkeit bei der Sparkasse für Männer unattraktiver. Dass es die Möglichkeit der Teilzeitbeschäftigung gab, war hingegen für Mütter ein Vorteil. Insbesondere in Großstädten wurde diese genutzt. Die Teilzeit wurde aber planwirtschaftlich beschränkt. Die Sparkassen konnten ihre VbE (Vollbeschäftigteneinheiten) nur im Rahmen der begrenzten Kopfzahl mit Teilzeitbeschäftigten besetzen.

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