• Frankfurt am Main im April 2015: Ort der diesjährigen Arbeitstagung der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare e. V. (VdW)

    Frankfurt am Main im April 2015: Ort der diesjährigen Arbeitstagung der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare e. V. (VdW) : © Historisches Archiv des OSV

  • Gastgeber: das Historische Museum Frankfurt am Mainufer

    Gastgeber: das Historische Museum Frankfurt am Mainufer : © Historisches Archiv des OSV

Akten auf die Bühne? – Die Jahrestagung der VdW 2015

Tagungen ermöglichen den Blick über den Tellerrand, den Austausch mit Kollegen, und wenns richtig gut läuft, fahren die Teilnehmer mit vielen neuen Ideen und inspiriert von tollen Praxistipps nach Hause. So war es auch in diesem Jahr wieder auf der Arbeitstagung der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare e. V. (VdW), zu der vom 26. bis 28. April 2015 nach Frankfurt am Main eingeladen wurde. Sie stand ganz im Zeichen des History Marketings. Ganz konkret: Im Zeichen der Inszenierung von Unternehmensgeschichte.

Bühnenpräsenz von Archivalien? Geht das, werden Sie sich fragen? Und wenn ja, wie wird das gemacht? Und vor allem: Wer soll das machen? Der Archivar, der eigentlich am liebsten über seinen Akten hockt und studiert?

Nun, von diesen Archivaren gibt es nicht mehr viele. Denn: Das Berufsbild hat sich grundlegend gewandelt und wirksame Öffentlichkeitsarbeit ist zur Selbstverständlichkeit geworden. Auch in den Archiven. Das wurde in allen Vorträgen deutlich. Zur Beruhigung wurde unterstrichen, dass der Archivar nicht auf die Bühne und damit auch nicht ins Rampenlicht gehört. Vielmehr wurde sein Platz „im Souffleurkasten ausgemacht, wo er Stichpunkte geben kann und auch unbedingt sollte.“ Seine Hauptaufgabe wird jedoch im Verfügbarmachen spannender Akten und im Überprüfen der Drehbücher auf Faktentreue gesehen. Die Inszenierung selbst – das wurde schnell klar – gehört hingegen in jedem Fall in die Hände der Kreativen.

Vielleicht war das ja der interessanteste Aspekt der Tagung, zu sehen, was aus Akten und anderen Beständen auf der Bühne, im Film oder aber in Onlineanwendungen alles werden kann. Da war ein Vortrag so spannend wie der andere. Es wurde gestritten und philosophiert über den Spagat zwischen Forschung und Histotainment, und es wurde gerungen, um die Bewahrung der Authentizität und damit um nichts weniger als die Bewahrung der Glaubwürdigkeit. In diesem Spannungsfeld gab es viele Anregungen für die Praxis. Und eine ganz besondere Aufforderung: Einfach einmal das Unerwartete ausprobieren und damit überraschen. Und das alles mit Unternehmensgeschichte.

Neugierig geworden? Dann freuen Sie sich schon jetzt auf die nächsten Ausgaben der Fachzeitschrift „Archiv und Wirtschaft“, wo in der Regel die Tagungsbeiträge noch einmal nachzulesen sind.

Kommentare

  1.  

    Thomas Toms  8:43

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

    in der Tat ist ein Blick über den Tellerrand ein unbedingtes MUSS. Oftmals kommt es vor, dass man in einer Art Sackgasse fest steckt, dass man „Betriebsblind“ wird.

    Genau für diese Gegebenheiten empfiehlt es sich, bei Kolleginnen und Kollegen umzuschauen und sich somit Input für die im eigenen Hause anstehenden Problematiken zu erfragen.

    Kurze Info in eigener Sache:
    Die Tagungsbeiträge werden nicht alle in der Archiv & Wirtschaft gedruckt. Umfangreicher wird die Dokumentation der Jahrestagung auf der Webseite der VdW (www.wirtschaftsarchive.de) veröffentlicht. Derzeit steht die Präsentation zum Eröffnungsvortrag von Herrn Prof. Dr. Michael Müller zur Verfügung.

    Bitte schauen Sie bei Gelegenheit doch mal auf der Webseite der VdW vorbei.

    Mit freundlichen Grüßen
    Thomas Toms

    Redakteur und Webmaster der VdW e.V.

    •  

      Britta Weschke  9:13

      Lieber Herr Toms,
      haben Sie vielen Dank für Ihre Ergänzung.

      Beste Grüße
      Britta Weschke

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