• Plakat zur Tagung : © Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald

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Nächste Woche findet in Greifswald eine interdisziplinäre Fachtagung zum Thema Bankraub statt, die vom Alfried Krupp Wissenschaftskolleg organisiert wird. Das Programm bietet von Donnerstag bis Samstag zahlreiche interessante Vorträge. Ich bin gerade dabei, meinen Beitrag vorzubereiten. Er wird sich einer Umbruchzeit widmen. Raubüberfälle auf Sparkassen waren in der DDR selten. Es lohnt sich jedoch, auf einige spektakuläre Einzelfälle einzugehen und anhand dieser das Thema Sicherheitseinrichtungen zu thematisieren. Die waren nämlich bis zur und auch nach der Währungsunion 1990 mangelhaft. Da hieß es, rasch aufzurüsten, etwa mit Panzerglas und Überwachungskameras.

Eine Welle von Raubüberfällen brach mit der Einführung der Deutschen Mark über die im Sparkassenverband der DDR/ Ostdeutschen Sparkassen- und Giroverband organisierten Institute herein. Zum Teil machten die Täter enorme Beute. Nicht nur auf die Zahl der Verbrechen, sondern auch auf besondere Einzelfälle werde ich am 6. Mai 2023 eingehen. So gab es beispielsweise bei einem Überfall auf die Meyenburger Geschäftsstelle der damaligen Kreissparkasse Pritzwalk den ersten Toten zu beklagen. Wenn Sie mehr erfahren wollen, so kommen Sie gern vorbei. Es gibt nicht nur Interessantes zu hören. Eine ansprechende Bilderpräsentation bringe ich mit nach Greifswald, um das Referat noch unterhaltsamer zu gestalten.

  • © Historisches Archiv des OSV

Geschichte bei der Fachtagung Personal

Gestern und heute fand an der Nord-Ostdeutschen Sparkassenakademie in Potsdam die Fachtagung Personal statt. Rund um das Thema Arbeitgeberattraktivität wurden Vorträge und Workshops angeboten. Ich referierte zur einzigartigen Unternehmensgeschichte der Sparkassen. Vorbereitet hatte ich mich inhaltlich auf alle bei der Tagung vertretenen Institute. Geschichte gehört zur Unternehmenskultur und kann bei der Mitarbeiterbindung nützlich sein. Auch wenn die moderne Sparkasse nicht mehr die von gestern ist, so sollten die Wurzeln nicht vergessen werden, denn „Zukunft braucht Herkunft“. Sparkassen sind Traditionsunternehmen.

Auszubildenden erkläre ich bei Einführungsseminaren gern, sie sollten mindestens im Kopf behalten, seit wann es ihre Sparkasse vor Ort gibt und was das Sparkassenlogo mit dem Punkt bedeutet. Es gibt aber noch viel mehr wichtige Inhalte, etwa das gesellschaftliche Engagement, das Sparkassen seit jeher auszeichnet. Von Anfang an ging es um mehr als Geld. Die Kundschaft konnte mit Hilfe der Sparkassen schon früher kleine und große Träume verwirklichen. Das machte ich heute besonders deutlich.

Erspartes brauchte man zum Beispiel für eine Hochzeit. Einen schnellen Kredit konnten Heiratswillige vor 200 Jahren nicht von der Sparkasse bekommen, da diese die Spareinlagen absolut sicher anlegen musste, wobei meist Hypothekenkredite in Frage kamen. Also hieß es, rechtzeitig Spargroschen zu sammeln. Nicht nur für die Feier. Üblicherweise hatte die Braut beziehungsweise ihre Familie eine Aussteuer mit in die Ehe zu bringen. Der Hausrat wollte finanziert sein. So warb etwa die in Calau wirkende Niederlausitzer Sparkasse 1824 für das Sparziel.

Dass beim Historischen Archiv des OSV nicht nur Quellenmaterial, Objekte und Bilder lagern, sondern auch die Fachkompetenz für die zielgerichtete Verarbeitung und Präsentation vorhanden ist, war eine meiner Botschaften. Als Dienstleister für die Sparkassen im Verband bereiten wir Historisches individuell auf und bringen es auf verschiedenen Wegen an den Mann und die Frau. Gern biete ich beispielsweise Schulungen mit „Geschichte zum Anfassen“ an. Wer möchte nicht einen Silbertaler, der einstmals über den Sparkassentresen ging, in der Hand wiegen?

  • © Janny Oestreich

„Analog zur Wirklichkeit – Mediale Quellen in Archiven“

Besuch des 2. Berliner Archivtags

Als Praktikantin des Historischen Archivs des Ostdeutschen Sparkassenverbandes nutzte ich am 20.11.2018 die Gelegenheit, dem zweiten Berliner Archivtag beizuwohnen.

Die Akademie der Künste hieß am Veranstaltungstag geschätzt 200 Interessierte in ihren Räumlichkeiten willkommen. Eine beträchtliche Anzahl an Besuchern! Darunter fanden sich vor allem Archivare, Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste, Archivdienstleister sowie Auszubildende und Studierende der Informations- und Archivwissenschaften. Auf dem Podium referierten Archivare, Professoren, Restauratoren, ein Regisseur und ein Rechtsanwalt zu Themen rund um die Sicherung und Digitalisierung des analogen Informationsgutes sowie den daraus abgeleiteten Urheber- und Nutzungsrechten.

Der Bewahrung unserer Kulturgutüberlieferungen stehen einige Probleme gegenüber: Tonbänder zerfallen, Fotomaterial verblasst, wertvolle Schriften auf Papier vergilben und brechen. Mit der Digitalisierung solcher Informationsträger wird ein Voranschreiten des Zerfalls zwar nicht beendet, doch ihr Informationsgehalt bleibt als Sicherungskopie bestehen.

Der diesjährige Berliner Archivtag setzte sich zum Ziel, ausgiebig über diesen Sachverhalt in 19 Kurzvorträgen rund um das Thema audiovisuelle Quellen in Archiven zu informieren. Die Veranstaltung diente primär dem fachlichen Austausch untereinander, welcher vor, während und nach den Vorträgen mit Hilfe einer parallel stattfindenden Archivmesse und abschließender Podiumsdiskussion erreicht wurde.

In dem Wissen, dass ich einen Beitrag zu dieser Veranstaltung für den Sparkassengeschichtsblog verfassen werde, horchte ich bei einer Vortragsreihe über die Aktivität von Berliner Archiven in sozialen Medien auf! Im Mittelpunkt standen dabei der Aufwand und Nutzen digitaler Textsammlungen. Ein Blog gibt als Erweiterung der archivischen Öffentlichkeitsarbeit allen Lesern Aufschluss darüber, was das vielfältige Berufsbild des Archivars an Aufgabenfeldern beinhaltet. Einig waren sich alle Referenten in dem Punkt, dass man mit Hilfe eines Blogbeitrages besondere Funde aus dem Archiv jederzeit publizieren kann. So handhabt es auch der Sparkassengeschichtsblog des Ostdeutschen Sparkassenverbandes, der kurz vor seinem 300. Beitrag steht und nächstes Jahr sein 5. Jubiläum feiert!

Der 2. Berliner Archivtag endete, doch das Bewusstwerden über die voranschreitende Digitalisierung beginnt.

Janny Oestreich, Praktikantin des Historischen Archivs des OSV

  • © Deutsches Historisches Museum Berlin

  • © Deutsches Historisches Museum Berlin

„Sparen ist nicht sexy“

So zumindest lautete die These des amerikanischen Historikers der Princeton University, Sheldon Garon, auf der Tagung „Sparen in der Krise?“. Am 6. und 7. April trafen sich internationale Wissenschaftler in Berlin, um 200 Jahre Kultur- und Wirtschaftsgeschichte des Sparens zu diskutieren. Eingeladen hatten das Deutsche Historische Museum (DHM) und die Berliner Sparkasse in das Max Liebermann Haus direkt am Brandenburger Tor. Beste Voraussetzungen also, um dem Phänomen des Sparens näher zu kommen: tolle Gastgeber, hochkarätige Redner und ein Veranstaltungsort, der keine Wünsche offen ließ.

Anlässlich des 200. Geburtstages der Berliner Sparkasse 2018 wird zur Zeit eine Sonderausstellung des DHM zu den verschiedensten Aspekten des Sparens vorbereitet. Dabei ist eine Institution, die das Sparen bereits im Namen trägt, wesentlicher Bestandteil bzw. sogar Ursprung einer weitverbreiteten und erfolgreichen Spartradition in Deutschland. Dies wurde auch auf der Tagung deutlich. Die Sparkassen – gegründet vor mehr als 200 Jahren – sei es aus philanthropischen und/oder wirtschaftlichen Überlegungen heraus, formten den sogenannten „kleinen Mann“ zum Sparer.

In internationalen Vergleichen wurde festgestellt, dass Länder mit entsprechenden Spareinrichtungen und entsprechender Propaganda stets eine hohe Sparquote verzeichnen konnten. Daran hat sich bis heute nichts geändert. In den USA hingegegen, wo Schulden machen so alltäglich wie Zähneputzen ist, ist das Sparen unpopulär. Erst mit der globalen Finanzkrise von 2008 wurde auch dort registriert, dass ohne Notgroschen das Armutsrisiko rasch steigt.

Sparen mag zwar nicht „sexy“ sein, jedoch sind die Alternativen, um z. B. ein Vermögen aufzubauen, eher überschaubar – wenn man mal vom Lottogewinn oder Bankraub absieht.

  • Historische Postkarten und weitere Fotos von zahlreichen Sparkassengeschäftsstellen standen zur Auswahl. Es galt, das passende Jahrzehnt dem Bild zuzuordnen. Alle Mitspieler fanden richtige Lösung. : © Historisches Archiv des OSV

  • Die Vorbereitungen am Messestand des Archivs sind in vollem Gange. Gleich geht's los und die ersten Veranstaltungsteilnehmer kommen ... : © Historisches Archiv des OSV

  • Mit Spaß am Spiel stellten sich die Sparkassenmitarbeiter der Herausforderung, Fotos des vergangenen Jahrhunderts in die richtige Zeit einzuordnen. : © Historisches Archiv des OSV

Schätzen Sie mal! Wie alt sind diese Fotos?

Das war die Aufgabe, die wir gestern vielen Kollegen unserer Verbandssparkassen stellten. Anlass war der 36. Vertriebsring im Kongresshotel am Templiner See in Potsdam. Dort kommen dreimal jährlich die Vertriebsmitarbeiter der ostdeutschen und schleswig-holsteinischen Sparkassen zusammen, um sich über neue Vertriebs- und Kommunikationskonzepte zu informieren.

Wir vom Historischen Archiv des OSV konnten nun bereits zum siebten Mal an unserem Messestand Sparkassengeschichte und -geschichten präsentieren. Sparkassengeschichte zum Anfassen, Inspirieren und Integrieren. Zum Anfassen – weil wir jedes Mal historische Objekte aus unserem Archiv ausstellen und erklären. Zum Inspirieren – da wir allen Kollegen, die an unseren Stand kommen, eine kleine Zeitreise anbieten und Möglichkeiten für History Marketing bzw. History Communication in Sparkassen aufzeigen. Last but not least stellen wir auch immer bereits vom Historischen Archiv umgesetzte Projekte vor, die den wertvollen Einsatz von Sparkassengeschichte(n) belegen.

Dieses Mal lag unser Fokus auf historischem Fotomaterial und dessen vielfältigsten Einsatzmöglichkeiten. In unserem Archiv lagern über 500 Ansichtskarten mit Sparkassengebäuden, von Wiek auf Rügen bis Klingenthal im Vogtland. Viele der Karten sind über 100 Jahre alt.

Hinzu kommt ein großer Fotobestand von mehr als 5.000 Bildern. Auch hier ist die Bandbreite sowohl geografisch als auch zeitlich enorm. Gern stellen wir unseren 45 Mitgliedssparkassen historisches Bildmaterial zur Verfügung.

Sie planen ein Event zum Jubiläum, möchten einen Sparkassenkalender herausgeben oder Ihre Geschäftstellen mit historischen Fotos verschönern? Melden Sie sich. Wir helfen gern weiter.

  • Gut gelaunt dreht Lutz Herkenrath an der Kurbel des Schulsparautomaten. : © Historisches Archiv des OSV

  • Die Sparkassenazubis legten einen lehrreichen und unterhaltsamen Zwischenstopp an unserem Messestand ein. : © Historisches Archiv des OSV

  • Georg Fahrenschon auf der Herbsttagung der Sparkassenvorstände

    Kurz vor seiner Rede besuchte DSGV-Präsident Fahrenschon den Stand des Historischen Archivs des OSV. : © Historisches Archiv des OSV

Ein Schulsparautomat erzählt …

Ach, was waren das wieder für zwei aufregende Tage. Als Schulsparautomat in den besten Jahren stand ich am 15. und 16. Oktober auf der Herbsttagung der Sparkassenvorstände des Ostdeutschen Sparkassenverbandes in Potsdam. Der History-Marketing-Messestand meiner „Bosse“ vom Historischen Archiv war wie immer gut gefüllt, aber natürlich war ich die Hauptattraktion!

Einer der ersten, der meine Kurbel benutzte, war der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Georg Fahrenschon. Auf dem Weg zur Aula, kurz vor seiner Rede, besuchte er gemeinsam mit dem Präsidenten des Ostdeutschen Sparkassenverbandes, Michael Ermrich, unseren Messestand und ließ sich meine Funktionsweise und Aufgabe im Schulsparwesen längst vergangener Zeiten erklären. Seit meiner Reparatur vor einem Jahr funktioniere ich natürlich einwandfrei und stempele alle Schulsparkarten zur höchsten Zufriedenheit, wenn ich das in aller Bescheidenheit mal sagen darf. Aber ich schweife ab …

Was mir immer gut gefällt, wenn ich mal wieder aus dem Archiv geholt werde und auf verschiedenen Veranstaltungen stehe ist, wenn sich Jugendliche oder Kinder für mich interessieren. Denn für diese Zielgruppe wurde ich mal erdacht. Hier auf der Tagung war das auch der Fall. Eine Gruppe von Sparkassenauszubildenden hatte zufällig an diesen Tagen einen Lehrgang im Kongresshotel und auch sie konnten an mir nicht einfach so vorbeigehen.

Zu guter Letzt kam am zweiten Veranstaltungstag noch Fernseh-Prominenz zu mir. Lutz Herkenrath, bekannt aus der Serie „Ritas Welt“, drehte höchst vergnügt die Kurbel und ich stempelte auch seine Karte. Wie immer verhielt ich mich professionell und ließ mir meine Aufregung nicht anmerken.

Nun bin ich zu meinen Maschinen-Kollegen ins Magazin zurückgekehrt und träume schon von meinem nächsten Einsatz …