• Saenger Finsterwalde

    Schon um 1900 waren diese Finsterwalder Sänger Ansichtskartenmotive. (Ansichtskarte unbekannter Verlag, versendet 1922; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

Ein kleines Geburtstagsständchen für Finsterwalde

Seit drei Jahren führt Finsterwalde in Südbrandenburg nun schon die offizielle Bezeichnung „Sängerstadt“. Zurück geht der Titel auf einen Schlager, den der Berliner Komponist und Theatermacher Wilhelm Wolff 1899 für seine Burleske „Die Sänger von Finsterwalde“ schrieb. Das Lied wurde schnell sehr bekannt in Deutschland. Finsterwalde war in aller Munde. Popularität erlangten auch die zahlreichen Postkarten, die die Sänger als ziemlich schräge Typen darstellten.

Nicht alle Finsterwalder fanden das wohl lustig. Andere hingegen nutzten schon frühzeitig das Stück, so der örtliche Männergesangsverein im Jahr 1901. Man pflegte das Image. Das Chorwesen entwickelte sich. Und seit 1954 findet sogar ein großes Volksfest statt, das Sängerfest. Im August ist es wieder soweit. Hauptsponsor dieser Veranstaltung ist die Sparkasse Elbe-Elster. Sie ist noch länger als das Liedchen vor Ort.

Vor genau 130 Jahren bekam Finsterwalde nämlich eine eigene Sparkasse. Sie eröffnete am 1. Juni 1886 als Einrichtung der Stadt und hatte ihren Sitz zunächst im Schloß. Darum ein Ständchen zum „kleinen“ Geburtstag! Denn die Sparkasse Elbe-Elster ist sogar noch älter. So gab es in der Sängerstadt zum Beispiel schon seit dem 1. Juli 1847 eine Nebenstelle der Niederlausitzer Provinzialsparkasse. Und in Herzberg (Elster) wurde bereits am 1. August 1837 eine Kreissparkasse gegründet.