• Werbung der Sparkassen der DDR von 1954 : © Historisches Archiv des OSV

Weihnachtswunsch

Das Archivteam des Ostdeutschen Sparkassenverbandes wünscht Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, trotz aller widriger Umstände, ein schönes und geruhsames Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Liebsten.

Nach einem gelungenen Rutsch, in ein hoffentlich besseres und vor allem friedlicheres 2023, freuen wir uns, Sie an dieser Stelle wieder mit neuen und alten Sparkassengeschichten begrüßen zu dürfen.

Britta Weschke, Thomas Einert & Claudia Wöhnl

  • Bei unserem Quiz zur großen Inflation gab es viele erstaunte Gesichter. : © Historisches Archiv des OSV

  • Wir erweitern unsere Geldsammlung kontinuierlich, um diese dann den Mitgliedssparkassen zur Verfügung zu stellen. Gerade das vielfältige Naturalgeld zieht regelmäßig viele Besucher an. Neben einem Teeziegel aus Asien, Eisengeldstäben "Kissy Penny" aus Westafrika und einer Pfeilspitze aus der Bronzezeit, konnten wir auch Delphingeld, ein Katangakreuz und eine Perlenkette aus Pulverglas erwerben. : © Historisches Archiv des OSV

Endlich wieder Vertriebsring!

Nach fast zwei Jahren Pause waren wir gestern wieder Teil der Ausstellermesse während einer Vertriebstagung für die Mitgliedssparkassen des Ostdeutschen Sparkassenverbandes im Kongresshotel am Templiner See in Potsdam.

Dreimal im Jahr wird das neue Vertriebs- und Kommunikationskonzept den Mitarbeitenden aus dem Marketing und der Vertriebssteuerung sowie Jugendmarkt,- Kredit- und Firmenkunden-Verantwortlichen vorgestellt. Und wir als Historisches Archiv sind oft mit unserem Messestand dabei. Getreu unserem Motto „History communication ist einfach.“ zeigen wir hierbei regelmäßig, dass die lange Tradition unserer Sparkassen sich hervorragend für viele Kommunikationsanlässe eignet.

Dieses Mal haben wir mit einem kleinen Quiz auf die große Inflation vor knapp 100 Jahren zurückgeblickt. Dass zur Zeit der Hyperinflation im November 1923 die Inflationsrate bei über 29 500 Prozent lag und ein Brot mehr als 230 Milliarden Mark kostete, erstaunte viele unserer Standbesucherinnen und -besucher.

Zwischenzeitlich wurde es ganz schön eng an unserem Messestand und der Beratungsbedarf war groß. Denn vielen Sparkassen steht ein 200jähriges Jubiläum bevor und dieses soll dementsprechend gewürdigt werden. Wir als Historisches Archiv können hierbei in vielfältiger Weise unterstützen: sei es mit zahlreichen Ausstellungsobjekten oder ganzen Wanderausstellungen, Recherchen und Hintergrundinformationen sowie mit vielen Tipps und Hinweisen zur Jubiläumsplanung.

Der nächsten Vertriebsring findet im März 2023 statt und wir werden sicher wieder mit unseren Angeboten vertreten sein.

  • Werbeblatt der Fa. Ascota von 1963 : © Historisches Archiv des OSV

  • Für ihr Forschungsprojekt konnten wir Frau Schlombs zahlreiche Akten, Broschüren und Werbematerialien aus unserem Archiv zur Verfügung stellen. : © Historisches Archiv des OSV

Besuch aus Rochester (New York)

Rochester im Staat New York liegt ca. 6400 km von unserem Archiv in Potsdam entfernt. Damit hat unsere derzeitige Archivnutzerin, Frau Corinna Schlombs, die weiteste Anreise aller unserer bisherigen Besucher:innen.

Frau Schlombs ist Professorin für Technikgeschichte am Rochester Institute of Technology und untersucht in ihrem neuen Forschungsprojekt die Geschichte der Computerisierung und Dateneingabe im Bankwesen. Neben den Archiven der westdeutschen Sparkassen und Genossenschaftsbanken ist für sie auch die Entwicklung in diesem Bereich bei den Sparkassen der DDR von großem Interesse, was sie zwangsläufig in unser Archiv führte.

„Bei meinem Forschungsprojekt geht es darum, das gängige Narrativ des technischen Fortschritts kritisch zu hinterfragen durch die Sichtbarmachung der Arbeit in der Dateneingabe. Vertreter der Computerautomation haben oftmals versprochen, dass Computer die Datenverarbeitung in Lichtgeschwindigkeit übernehmen würden. Das war jedoch erst möglich, nachdem die Daten in oftmals mühevoller Handarbeit in den Computer eingegeben worden waren.“

Für ihre Untersuchung haben wir Frau Schlombs zahlreiche Akten aus den Beständen des Ministeriums der Finanzen und der Staatsbank der DDR zur Verfügung gestellt, da die Sparkassen damals diesen Institutionen unterstellt waren. Ergänzend dazu erhielt sie Einblick in die tatsächliche Umsetzung der Vorgaben der Finanzorgane bei der ehemaligen Kreissparkasse Meißen, deren Depositalbestand wir verwahren.

Zu ihren ersten Erkenntnissen zählt, dass man für die Datenspeicherung bei den DDR-Sparkassen auf Lochstreifen und nicht auf Lochkarten setzte. Diese waren leichter beim Transport und konnten mehr Daten speichern.  

Ganze neun arbeitsreiche Tage dauerte ihr Forschungsaufenthalt bei uns und ein weiterer Besuch ist nicht ausgeschlossen. Wir wünschen Frau Schlombs weiterhin viel Erfolg sowie erkenntnisreiche Archivaufenthalte und freuen uns bereits jetzt auf das Erscheinen ihrer Publikation.

  • Ausstellungseröffnung in Hagenow

    Gestern eröffneten der Abteilungsleiter Privatkunden, Maik Jensen (ganz links) und Filialleiterin Ricarda Buhl (ganz rechts) die Ausstellung "Geldgeschichte(n)" in Hagenow. Gemeinsam mit den ersten Besuchern bestaunen sie die verschiedensten Formen von Naturalgeld. : © Ann-Kristin Granitza/SPK

Geldgeschichte(n) wieder on tour

Endlich, nach zwei Jahren coronabedingter Pause, ist unsere Wanderausstellung „Geldgeschichte(n)“ wieder dort, wo sie hingehört – in eine Sparkassenfiliale, umringt von interessierten Besuchern. Aus dem Archivmagazin des Ostdeutschen Sparkassenverbandes ging sie diesmal hoch in den Norden, zur Sparkasse Mecklenburg-Schwerin. In der Geschäftstelle in Hagenow wird die Schau bis zum 30. August zu sehen sein.

Die Sparkasse Mecklenburg-Schwerin feierte im letzten Jahr ihr 200. Jubiläum. Wobei das Feiern wegen der verschiedensten Corona-Auflagen nur bedingt möglich war. So wurde auch die Ausstellung um ein Jahr verschoben. Nun wird es jedoch kein Problem sein, ganze Schulklassen durch die Schau zu führen. Die Sparkasse erwartet hier ein reges Interesse, da das Thema Geld im Wirtschaftsunterricht der 9. Klasse behandelt wird. Auch die Auszubildenden der Sparkasse werden auf ihrer Azubi-Tour die Ausstellung bewerben.

Was erwartet den Besucher? Erzählt wird nicht weniger als die Geschichte des Geldes auf 30 Ausstellungstafeln und mit außergewöhnlichen Exponaten in den Vitrinen. In chronologischer Reihenfolge kann man die Entwicklung des Geldes vom Tauschhandel bis zum Bitcoin nachverfolgen. Daneben gibt es teils ungewöhnliche, teils spannende Geschichten von Regenbogenschüsselchen, Knochengeld, Tulpenwahn oder Schwundgeld.

Wer einmal einen Teeziegel aus China, Manillen aus Westafrika oder Paternostererbsen sehen möchte, ist hier genau richtig. Diese Zahlungsmittel gehören zum sogenannten Naturalgeld und sind neben weiteren Objekten in einer Vitrine ausgestellt.

Wenn Sie also auf einem Wochenendausflug oder einer Urlaubsreise in der Nähe von Hagenow sind, lassen Sie sich die Ausstellung nicht entgehen. Denn, wie es so schön heißt: „Wenn das Geld nicht zu Dir kommt, musst Du zu ihm gehen.“

  • Die Sparkassen-Rundschau war ein seit 1926 halbmonatlich erscheinendes Heft, das kostenlos an die Sparkassenkundschaft abgegeben wurde. : © Aus dem Bestand des Historischen Archivs des OSV

Vom Schmücken des Weihnachtsbaumes – anno 1931

Vor 90 Jahren gab es in der Kundenzeitschrift „Sparkassen-Rundschau“ zahlreiche Tipps und Hinweise zur Thematik, welche wir Ihnen keinesfalls vorenthalten wollen. Soll es ein bunt-glitzernder Wunderbaum werden oder ein „architektonischer Winkelbaum“? Wie geht man am besten zu Werke und zu welcher Unsitte sollte man sich niemals hinreißen lassen?

Damit wünscht Ihnen allen das Archiv-Team des OSV ein frohes Fest, einen gelungenen Weihnachtsbaum und geruhsame Tage bis zum neuen Jahr.

Claudia Wöhnl, Britta Weschke & Thomas Einert

  • Titelblatt von einer der vielen Kundenzeitschriften der Sparkassen der DDR, 1961 : © Historisches Archiv des OSV

„Camping – Liebe – Feuerstuhl“

Das sind Peter und seine „Ische“ Helga auf dem Weg in die Sommerfrische. Wir haben das Jahr 1961 und die Arbeiterjugend der DDR geht gern zelten. So jedenfalls steht es zu lesen in einer Kundenzeitschrift der Sparkassen der DDR. Wenn man der ausgebenden Werbe- und Anzeigengesellschaft DEWAG glauben darf, ist diese 8-seitige Jugendillustrierte „eines der besten Werbemittel dieses Jahres und wird bestimmt viel Anklang finden.“

Sprachlich an die Zielgruppe angepasst, werden schöne und nicht überlaufene Campingplätze vorgestellt sowie reizvolle Wanderrouten und Fahrstrecken beschrieben. Die Vorteile des Lagerlebens werden ausführlich gepriesen: „[…] ohne Anzug, ohne tägliches Rasieren, ohne immer pünktlich essen gehen zu müssen, mal richtig tun und lassen können, was einem gerade ein- oder gefällt. Überall da, wo Campingfreunde sind, wird gelacht und gesungen, der Flachs blüht, und es wird gesponnen.“

Aber so ein Urlaub will auch finanziert sein! Wie man das als „junge Werktätige“ in der DDR den 1960er Jahren anstellt, davon erzählt das Heft auch: „Die Sparkasse ist Millionen Sparern ein unentbehrlicher Freund, bietet mit den verschiedensten Sparformen vorteilhafte Anlagemöglichkeiten, bietet Sicherheit und verwaltet die Spareinlagen für friedliche, den Interessen der ganzen Bevölkerung dienenden Zwecken.“

Eine Möglichkeit war das Vertragssparen. Mit aus heutiger Sicht traumhaften 3 % bis 4 % Zinsen, konnten Peter und Helga ihr Geld ganz schnell vermehren. Bei einer monatlichen Sparsumme von zum Beispiel 20 DM hatte man bei 3 % Zinsen bereits am Ende des zweiten Jahres 495 DM zur Verfügung. Damit ließ sich in der DDR sehr gut Urlaub machen.