• Sparkasse Sayda 1915 im Schnee

    Mannshohe Schneeberge versperrten um 1915 fast den Eingang zur Sparkasse in Sayda. (Ansichtskarte Verlag Max Wagner in Sayda; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

Winterlicher Gruß aus dem Archiv

Tief Egon zieht über Deutschland hinweg und bringt dabei vielen Regionen Schnee. Dass dann solche Schneehöhen wie hier um 1915 in Sayda erreicht werden, können wir natürlich nicht versprechen.

Sayda ist eine kleine Stadt im sächsischen Erzgebirge mit derzeit knapp 2.000 Einwohnern. Im Januar 1852 öffnete dort die Sparkasse ihre Türen; allerdings nur donnerstags in der örtlichen Apotheke. Größere Geschäftsräume im damaligen Rathaus, zwei Berufsbeamte und werktägliche Öffnung gab es erst ab 1876.

Die Sparkasse ist bis heute vor Ort – mit einer Geschäftsstelle der Sparkasse Mittelsachsen. Wenn dort jetzt auch mannshohe Schneeberge zu bewältigen sind, schicken Sie uns gern ein Bild fürs Archiv.

  • Guestrow Rathaus Ansichtskarte 1916

    Die Stadtsparkasse Güstrow wurde vor 190 Jahren im Rathaus eröffnet und befand sich bis 1918 dort. (Ansichtskarte Verlag Hermann Wagener in Güstrow, versendet 1916; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

Vor 190 Jahren – Sparkasseneröffnung in Güstrow

Pressemeldung ++++ Pressemeldung ++++ Pressemeldung

Güstrowsches Gemeinnützigen Wochenblatt, 6.1.1827, S. 7

Am Montag, den 8. d.M., wird die hiesige Spar-
Casse statutenmäßig förmlich eröffnet, und wün-
schen wir dem gemäß, dass alle Hausherren unse-
rer Stadt ihre Gesellen und Lehrlinge, Knechte und
Mädchen und sonstige Hausgenossen auf den
Nutzen dieser Anstalt aufmerksam machen und
nach ihren Kräften zur Erreichung des beabsich-
tigten guten Zwecks beitragen mögen. Die Sitzun-
gen finden jeden Montag in Gegenwart eines Ma-
gistrats-Mitgliedes, eines Ausschußbürgers und
des Berechners in dem kleinen Sitzungs-Zimmer
auf dem Rathause Morgens 11 bis 1 Uhr statt. Die
Rückzahlung der Einlagen, die nicht 50 Rthlr. …
übersteigen, geschieht wie in Erinnerung gebracht
wird, ohne Kündigung und ist dies besonders und
deshalb festgesetzt, damit sämtliche Handwerks-
gesellen und Dienstboten, die vielleicht plötzlich
ihre Conditio und auch die Stadt verlassen, jeden
Augenblick das ihrige zurücknehmen können.

Güstrow, den 4. Januar 1827
Bürgermeister und Rath

  • Doebeln Ansichtskarte Sparkasse

    Blick von der Nikolaikirche über die Dächer von Döbeln; Zu sehen ist auch das Rathaus mit Sparkasse und Stadtbank. (Ansichtskarte Kunstverlag Reinhard Rothe in Meißen, ca. 1935; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

170 Jahre Sparkasse in Döbeln

In der mittelsächsischen Stadt Döbeln befindet sich der Hauptsitz einer gleichnamigen Kreissparkasse. Schon seit 170 Jahren ist eine Sparkasse hier vor Ort. Am 7. Januar 1847 eröffnete zunächst eine Stadtsparkasse, wenig später ein kommunales Leihhaus. Beide Einrichtungen arbeiteten zusammen. Die Geschäftsräume befanden sich, wie bei vielen anderen städtischen Sparkassen, im Rathaus. Die Döbelner Sparkasse war ab 1847 im alten und ab 1912 im neuen Rathaus zu finden. Dieses Gebäude zeigt unsere Ansichtskarte, das Heim der Kasse für 82 Jahre. 1994 bezog die Kreissparkasse ein eigenes Gebäude. Seit 2010 lautet die Adresse: Erich-Heckel-Platz 1.

Im Laufe der Zeit ist aus der Stadt- eine Kreissparkasse geworden. Darum ein Blick in die Fusionsgeschichte. Ende 1943 entstand die Kreisspar- und Girokasse Döbeln aus den Sparkassen und Girokassen/Stadtbanken in Döbeln, Leisnig, Marbach, Ostrau und Roßwein. Nach Kriegsende wurden die Geldinstitute im sowjetischen Besatzungsgebiet neu gegründet. 1945 eröffneten die Stadtsparkasse Döbeln und die Kreissparkasse Döbeln (damaliger Hauptsitz Waldenburg). Sie wurden Anfang 1950 zur Kreissparkasse mit Sitz in Döbeln zusammengelegt.

Derzeit unterhält das Institut außerhalb von Döbeln fünf Zweigstellen, eine davon in Leisnig. Dies ist sogar der älteste Standort. In der Muldenstadt eröffnete nämlich am 2. November 1836 eine „Spar- und Leihkasse“. Es handelte sich allerdings um eine private Einrichtung eines Vereins, die erst 1895 in kommunale Verwaltung überging. Nichtsdestotrotz kann man festhalten, dass die Traditionslinien im Geschäftsgebiet der Kreissparkasse mehr als 180 Jahre zurückreichen. Sparkassenstandorte waren übrigens bereits 1838 Roßwein, 1847 Waldheim, 1850 Hartha und 1906 Ostrau.

  • Hauptstrasse Dahme Brandenburg 1920

    Dahme in Brandenburg vor 100 Jahren; Heute befindet sich eine Sparkassenfiliale in der Hauptstraße 17, dem dritten Gebäude auf der rechten Straßenseite. (Abb. Ausschnitt Ansichtskarte Graphische Verlagsanstalt Dresden GmbH, versendet 1920; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

Der Kredit der Stadtsparkasse Dahme

Am Anfang des Jahres 1877 war es, dass Dahme in der Mark Brandenburg eine eigene Sparkasse bekam. Ihre Funktion war qua Statut, „zur sicheren verzinslichen Anlage von Ersparnissen und zur Erlangung von Darlehen Gelegenheit zu bieten“. Am Ende des ersten Geschäftsjahres bestanden bei der Stadtsparkasse 113 Sparbücher mit insgesamt 84.898,66 Mark Guthaben. Auf das Sparbuch gab es damals 3 1/3 % Zinsen.

Natürlich musste das Geld der Sparerinnen und Sparer sicher und gewinnbringend verliehen werden, um ihnen diese Zinsen gewähren zu können. Dazu gab es vor 140 Jahren mehrere Möglichkeiten. Es konnten zum Beispiel Grundstücke beliehen werden. Allein 51.800 Mark machten Ende 1877 städtische und 4.800 Mark ländliche Hypotheken aus. 4,5 % betrug der Ausleihzins. Und wie sah es mit den Sicherheiten aus?

Bei Flächen auf dem Lande durfte der Beleihungswert bis zwei Drittel und bei städtischen nicht mehr als die Hälfte des durch gerichtliche Taxierung festgestellten Grundstückswertes betragen. Bei Liegenschaften war der Grundsteuerreinertrag maßgebend. Auf nicht mehr als das 20-fache konnte sich der Wert bemessen. Der maximale Beleihungswert von Gebäuden war hingegen das 12,5-fache des Gebäudesteuer-Nutzwerts beziehungsweise die Hälfte der Versicherungssumme bei der öffentlichen Feuersozietät.

  • © Historisches Archiv des OSV, Dep. Sparkasse Meißen

Was Sparbücher und Stollen verbindet

Wenn man dem Werbeflyer der Stadt- und Kreissparkasse Dresden aus den 1950er-Jahren folgt, sind beide sehr gefragt – besonders zur Weihnachtszeit. Denn beide verlieren vor und während der Feiertage an Gewicht, werden manchmal geradezu geplündert, bis nur noch Krümel bzw. Pfennige oder heute Cents übrig sind.

Damals wie heute müssen die meisten Menschen Geld ansparen, um sich etwas leisten zu können bzw. um ihre Lieben zu beschenken. Je nach Statistik, wollen die Deutschen in diesem Jahr durchschnittlich zwischen 250 und 300 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Da wird vielleicht auch der eine oder andere Stollen dabei sein.

Wir wünschen Ihnen einen schönen, geruhsamen Jahresausklang im Kreise Ihrer Lieben und für uns alle ein friedlicheres 2017!

Britta Weschke, Thomas Einert & Claudia Wöhnl

  • Stifte über Stifte - die meisten so rot wie die Sparkassen. Sie wurden zur Sammelleidenschaft unserer Mitarbeiterin. : © Historisches Archiv des OSV

  • Die Sammlungsbegründerin und der "Erbe" unterhalten sich über außergewöhnliche oder seltene Stifte. : © Historisches Archiv des OSV

Stift um Stift – Was Mitarbeiter sammeln und bewahren

Oft weiß man gar nicht mehr, wie eine Sammlung einst entstand. Meist fängt es ganz harmlos an: Mit einem Porzellanelefanten, Bierdeckel oder Kugelschreiber, den man als besonders schön oder außergewöhnlich den Verwandten und Freunden präsentiert. Wenn man hierbei zu euphorisch ist, bleibt das im Gedächtnis der schenkfreudigen Lieben hängen und ehe man sich versieht, sind Regale zu kurz, Schränke zu klein und der Keller wird ausgebaut.

Zum Glück war das Anwachsen der Sammlung von Dr. Sibylle Marsch, einer ehemaligen Mitarbeiterin unserer Nord-Ostdeutschen Sparkassenakademie, erwünscht und wird bis heute durch „Vererbung“ gepflegt. In ihrem Fall waren und sind es Kugelschreiber. Natürlich nicht alle Kugelschreiber, sondern nur welche, die von Sparkassen, deren Partnern oder Verbundunternehmen als Werbegeschenke ausgeben wurden. Kurz und gut – sie müssen zur großen Sparkassenfamilie gehören.

Besonders lieb waren unserer Kollegin, die privat übrigens Eulen sammelt, die Stifte von Fusionssparkassen. D. h. von Instituten, die es heute so nicht mehr gibt, deren Namen verschwunden sind. Über 200 Stifte hat die Sammlung bereits, die um 1994/95 an dem ersten Akademiestandort in Berlin-Rahnsdorf ihren Anfang nahm. Die ersten Stifte wurden sogar als dekoratives Element mittels Schnur in ihrem Büroraum aufgehängt. Das führte natürlich zu einem weiteren Sammlungszuwachs, da viele Kollegen und Dozenten fortan sehr motiviert waren, ihren Beitrag zu leisten.

Auch ihr damaliger Chef ließ sich anstecken und lobte sogar einen Überraschungspreis aus, wenn die Anzahl der Stifte mit der Anzahl der damals existenten Sparkassen in unserem Verbandsgebiet gleichzog. Diese Herausforderung wurde locker gemeistert und der Preis in Form von Naturalien dankbar entgegengenommen.

Nach Verabschiedung unserer Kollegin in den Ruhestand vor drei Jahren, traf die Sammlung jedoch kein herrenloses Schicksal. Randolf Müller, einer ihrer engsten Mitarbeiter, trat mit Freuden und Sammlerehrgeiz das Erbe an. Mal sehen, wann die 300er-Marke geknackt wird.