• Historische Postkarten und weitere Fotos von zahlreichen Sparkassengeschäftsstellen standen zur Auswahl. Es galt, das passende Jahrzehnt dem Bild zuzuordnen. Alle Mitspieler fanden richtige Lösung. : © Historisches Archiv des OSV

  • Die Vorbereitungen am Messestand des Archivs sind in vollem Gange. Gleich geht's los und die ersten Veranstaltungsteilnehmer kommen ... : © Historisches Archiv des OSV

  • Mit Spaß am Spiel stellten sich die Sparkassenmitarbeiter der Herausforderung, Fotos des vergangenen Jahrhunderts in die richtige Zeit einzuordnen. : © Historisches Archiv des OSV

Schätzen Sie mal! Wie alt sind diese Fotos?

Das war die Aufgabe, die wir gestern vielen Kollegen unserer Verbandssparkassen stellten. Anlass war der 36. Vertriebsring im Kongresshotel am Templiner See in Potsdam. Dort kommen dreimal jährlich die Vertriebsmitarbeiter der ostdeutschen und schleswig-holsteinischen Sparkassen zusammen, um sich über neue Vertriebs- und Kommunikationskonzepte zu informieren.

Wir vom Historischen Archiv des OSV konnten nun bereits zum siebten Mal an unserem Messestand Sparkassengeschichte und -geschichten präsentieren. Sparkassengeschichte zum Anfassen, Inspirieren und Integrieren. Zum Anfassen – weil wir jedes Mal historische Objekte aus unserem Archiv ausstellen und erklären. Zum Inspirieren – da wir allen Kollegen, die an unseren Stand kommen, eine kleine Zeitreise anbieten und Möglichkeiten für History Marketing bzw. History Communication in Sparkassen aufzeigen. Last but not least stellen wir auch immer bereits vom Historischen Archiv umgesetzte Projekte vor, die den wertvollen Einsatz von Sparkassengeschichte(n) belegen.

Dieses Mal lag unser Fokus auf historischem Fotomaterial und dessen vielfältigsten Einsatzmöglichkeiten. In unserem Archiv lagern über 500 Ansichtskarten mit Sparkassengebäuden, von Wiek auf Rügen bis Klingenthal im Vogtland. Viele der Karten sind über 100 Jahre alt.

Hinzu kommt ein großer Fotobestand von mehr als 5.000 Bildern. Auch hier ist die Bandbreite sowohl geografisch als auch zeitlich enorm. Gern stellen wir unseren 45 Mitgliedssparkassen historisches Bildmaterial zur Verfügung.

Sie planen ein Event zum Jubiläum, möchten einen Sparkassenkalender herausgeben oder Ihre Geschäftstellen mit historischen Fotos verschönern? Melden Sie sich. Wir helfen gern weiter.

  • Die im Jahr 1927 geschriebene Karte sendet liebe Weihnachtswünsche an den Stadtpfarrer von Waldenburg (Württemberg). Druck: Verlag Selmar Bayer, Berlin : © Historisches Archiv des OSV

Ein Weihnachtsgruß aus dem Archiv

Liebe Leserinnen und Leser,
zu bestimmten Anlässen verschenkten Sparkassen seinerzeit Sparbücher mit einem Startguthaben. Kundinnen und Kunden wurden auf diese Weise schon frühzeitig gewonnen und blieben oft ein Leben lang bei ihrer Sparkasse. Großen Anklang fand auch die Idee, Sparbücher in den Familien selbst als Geschenk zu verwenden. Besonders die Kleinen bekamen ein Sparbuch, wenn sie noch keins hatten. So ist es nicht verwunderlich, dass oft generationenübergreifend gespart wurde und jedes Familienmitglied sein eigenes Sparbuch bei der Heimatsparkasse besaß. Die Kassen warben u. a. auch mit Postkarten für ein „Sparbuchgeschenk“, wie das hier zu sehende Beispiel der 1848 gegründeten Kreissparkasse in Jüterbog (Brandenburg) zeigt.

Zum Weihnachtsfest wünschen wir Ihnen alles Gute. Haben Sie frohe Feiertage und kommen Sie gesund ins neue Jahr!

Herzlichst
Ihre Blogautoren

 

  • Ansichtskarte Verlag Kurt Meyer, Elsterwerda; Bestand: Historisches Archiv des OSV

Eine besondere Ansichtskarte

Im Historischen Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes gibt es eine große Sammlung alter Ansichtskarten, auf denen Sparkassen abgebildet sind. Darunter befinden sich einige Exemplare, die mir besonders gut gefallen. Viele dieser Karten haben Fotografien von Kassen in schmucken Rathäusern oder Gemeindeämtern als Motiv, zeigen auch Bürgerinnen und Bürger in zeittypischer Kleidung.

Selten aber sind Menschen für die Fotoaufnahme so in Szene gesetzt worden wie hier, im alten Ackerbürgerstädtchen Uebigau (heute Uebigau-Wahrenbrück in Brandenburg). Im Mittelpunkt stehen der Ratskeller und höchstwahrscheinlich die Familie des Inhabers. Datiert werden kann das Bild frühestens auf 1912, denke ich. In dem Jahr wurde nämlich die elektrische Beleuchtung, die wohl am Gebäude zu erkennen ist, in der Stadt eingeführt.

Ein ähnliches Foto des Rathauses, der Gaststätte sowie der vorherigen Inhaber ist bereits ein paar Jahre zuvor entstanden. Diese Aufnahme ist, leider unscharf, auf einer unserer Mehrbild-Karten erhalten. Sie wurde 1909 versendet. Bei der Stadtsparkasse, die 1901 ihr Geschäft begonnen hatte, bestanden 1909 bereits 781 Sparbücher mit insgesamt rund 309.000 Mark Einlagen.

Da die Kundschaft beim Gang zur Sparkasse immer am Ratskeller vorbeikam, lässt sich die Frage stellen, wie viele Markstücke wohl damals nicht gespart, sondern für Getränke (siehe Bild) ausgegeben wurden. Sicherlich lockte auch ein leckerer Braten. Da hieß es: Standhaft bleiben! Nicht alles Geld in der Gegenwart ausgeben, sondern an die Zukunft denken!

  • Sparkasse Cadinen Hohenzollern

    Ansichtskarte, Kaiser Wilhelm II. als Gutsherr in Cadinen, aus der Jubiläumsserie "Die Hohenzollern als Förderer der Landwirtschaft", um 1915; Bestand: Historisches Archiv des OSV

Kaiser Wilhelm II. und das Schulsparen

Wegbereiter für das Sparen in der Schule war der Pfarrer und Schulinspektor Ernst Senckel (1836–1912). Bereits 1867 gründete er in Hohenwalde (Brandenburg) eine Schulsparkasse. Ihre Satzung wurde Vorbild für viele danach entstandene Schulsparkassen in Deutschland. Hauptziel war die möglichst früh beginnende Erziehung zur Sparsamkeit. Auch Wilhelm II. fand am Schulspargedanken Gefallen. 1906 richtete er auf seinem kaiserlichen Gut Cadinen an der Ostseeküste (heute: Polen) eine Schulsparkasse ein: „Auf jede über 3 M. lautende Sparkarte schenke ich die ersten 0,20 M.“