• Guestrow Rathaus Ansichtskarte 1916

    Die Stadtsparkasse Güstrow wurde vor 190 Jahren im Rathaus eröffnet und befand sich bis 1918 dort. (Ansichtskarte Verlag Hermann Wagener in Güstrow, versendet 1916; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

Vor 190 Jahren – Sparkasseneröffnung in Güstrow

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Güstrowsches Gemeinnützigen Wochenblatt, 6.1.1827, S. 7

Am Montag, den 8. d.M., wird die hiesige Spar-
Casse statutenmäßig förmlich eröffnet, und wün-
schen wir dem gemäß, dass alle Hausherren unse-
rer Stadt ihre Gesellen und Lehrlinge, Knechte und
Mädchen und sonstige Hausgenossen auf den
Nutzen dieser Anstalt aufmerksam machen und
nach ihren Kräften zur Erreichung des beabsich-
tigten guten Zwecks beitragen mögen. Die Sitzun-
gen finden jeden Montag in Gegenwart eines Ma-
gistrats-Mitgliedes, eines Ausschußbürgers und
des Berechners in dem kleinen Sitzungs-Zimmer
auf dem Rathause Morgens 11 bis 1 Uhr statt. Die
Rückzahlung der Einlagen, die nicht 50 Rthlr. …
übersteigen, geschieht wie in Erinnerung gebracht
wird, ohne Kündigung und ist dies besonders und
deshalb festgesetzt, damit sämtliche Handwerks-
gesellen und Dienstboten, die vielleicht plötzlich
ihre Conditio und auch die Stadt verlassen, jeden
Augenblick das ihrige zurücknehmen können.

Güstrow, den 4. Januar 1827
Bürgermeister und Rath

  • Grabow Sparkasse 1927

    Nicht nur die Sparkasse in Grabow schloss sich 1916 dem Hannoverschen Sparkassenverband an. (Ansichtskarte Verlag W.B. Levy in Hamburg, versendet 1927; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

  • Diese mecklenburgischen Sparkassen gehörten dem "Westverband" Ende 1916 an. : © Historisches Archiv des OSV

Die mecklenburgischen Sparkassen und ihre ersten Verbände

Sparkassenverbände gibt es im Gebiet des OSV schon seit 1883. Bis 1900 bekamen die Sparkassen im Königreich Sachsen, in den preußischen Provinzen Brandenburg, Schlesien, Sachsen und Pommern sowie im Herzogtum Anhalt Verbände. Mit der Verbreitung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs in Form des Giroverkehrs entstanden dann zwischen 1908 und 1915 dort auch regionale Giroverbände.

Und Mecklenburg? Dort gab es zunächst keinen eigenen Verband. Die mecklenburgischen Sparkassen schlossen sich nämlich ab 1916 dem Hannoverschen Sparkassenverband an. Von ihm hatten sie Hilfe zur notwendigen Reformierung des Sparkassenwesens erhalten. Seine Einrichtung wurde als fortschrittlich erachtet.

Welche Institute als erstes beitraten, können Sie auf den Abbildungen sehen. Auch der Sparkassen-Giroverband Hannover erhielt neue Mitglieder aus Mecklenburg. 1926 fusionierten die beiden Verbände schließlich zum Hannoverschen Sparkassen-und Giroverband.

Es gab aber auch noch einen Landesverband Mecklenburgischer Sparkassen. Er wurde am 5. November 1918 in Güstrow gegründet. Die in ihm zusammengeschlossenen Sparkassen waren zugleich dem Hannoverschen Sparkassenverband angehörig. In dessen Vorstand und Ausschüssen war der Landesverband vertreten. Zu seinen Aufgaben zählten die Vertretung der Interessen und die Beratung der Mitglieder.