• Ihren 100. Geburtstag feierte die Sparkasse in der sogenannten „Roten Schule" an der heutigen Straße des Friedens 12. : © Sparkassenmuseum Muldental

Die Vorbereitungen laufen

Im kommenden Jahr feiert die Sparkasse Muldental ihr 200-jähriges Bestehen. Das Historische Archiv des OSV unterstützt das Jubiläum auf verschiedene Weise. So soll etwa eine Ausstellung zur Geschichte des Unternehmens gestaltet werden. Dies bedeutet zunächst das Sammeln von interessanten Fakten und Bildern. Recherchiert wird unter anderem vor Ort in Sachsen, zum Beispiel im Staatsarchiv in Dresden und Leipzig sowie in Stadtarchiven. Die bedeutendsten Funde gibt es jedoch im Sparkassenmuseum Muldental.

Dort lagert zum Beispiel eine Akte, die Aufschluss über die Feier des runden Geburtstags am 11. April 1926 gibt. Zur Veranstaltung am Sonntagvormittag lud Bürgermeister Dr. Walter Hornig in die Aula der Realschule ein. Erwähnenswert ist, dass es sich um eine der Schulen handelt, welche die Stadtsparkasse Grimma bereits Ende des 19. Jahrhunderts mit „Überschüssen“ unterstützte. Heute wird das Gebäude unweit der Sparkassenzentrale als Berufliches Schulzentrum genutzt.

Auch anlässlich des historischen Jubiläums zeigte man sich übrigens spendabel. Am Schluss seines Referats zur Entwicklungsgeschichte der Sparkasse verkündete Dr. Hornig die Gründung einer Stiftung. Nach dem Rückschlag der Inflation stellten zunächst 5.000 Reichsmark das Kapital dar. Dies war der den Gewinnen der Wertpapierabteilung der 1910 gegründeten kommunalen Girokasse zu verdanken. Die Zinserträge sollten bedürftigte Angestellte und Beamte der Stadt erhalten.

  • Das älteste Sparbuch im Bestand des Sparkassenmuseum wurde 1835 eröffnet. : © Sparkassenmuseum Muldental/ Foto: Historisches Archiv des OSV

Das Älteste im Muldental

Gestern waren wir anlässlich einer Besprechung bei der Sparkasse Muldental in Grimma. Es ging um unsere Unterstützungsleistungen vor dem 200. Geburtstag der Sparkasse im Jahr 2026. Am Nachmittag stand dann ein Besuch des örtlichen Sparkassenmuseums auf dem Programm. Dieses gibt es schon seit 1997. 2019 wurde es vom Sparkassenmuseum Muldental e.V. übernommen. Die Vereinsvorsitzende, Angela Elsner, begleitete uns. Für mich gab es viel Neues in den Räumen des Museums zu sehen, liegt doch der letzte Besuch fast zwölf Jahre zurück. Damals sichtete ich im Auftrag des Geschäftsführenden Präsidenten unseres Verbandes Sparkassenunterlagen aus der NS-Zeit in Sachsen.

Zwischenzeitlich wurde das Museum neugestaltet. 2019 fand die Wiedereröffnung statt. Ein Highlight in der Sammlung stellt für mich das älteste Sparkassenbuch dar, das in einer Vitrine ausgestellt ist. Es wurde am 1. September 1835 für Emil Schaditz eröffnet. Die Einlage, zu der in den Folgejahren keine weiteren des Kunden hinzukamen, betrug vier Taler. Der Kassierer und der Buchhalter der Grimmaer Spar- und Leihkasse quittierten mit ihren Unterschriften. Sitz des Instituts war damals das Privathaus des ehemaligen Bürgermeisters Caspar Gottfried Füllkruß am Markt. Die Sparkasse bestand seinerzeit als Aktiengesellschaft eines Vereins. Füllkruß war dessen Vorsteher. Die zugrunde liegende Satzung finden Sie hier im Bestand der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden.

Das Dokument bestimmte, dass es 3,125 Prozent Zinsen gab. Die Verzinsung begann im Monat nach der Einzahlung. Der Kunde bekam zunächst neun Pfennige gutgeschrieben. 288 Pfennige entsprachen zu der Zeit in Sachsen einem Rechnungstaler (Abkürzung rthl. im Sparbuch). Zwölf Pfennige machten einen Groschen, 24 Groschen den Taler. Die Zinsen wurde satzungsgemäß „nach erfolgtem Jahresschlusse, wenn sie im Laufe des Monats Januar nicht zurückgenommen werden, als neue Einlage dem Capitale zugeschrieben und vom 1sten Februar des neuen Jahres wieder mit verzinset“. Mit der Einführung des sächsischen Neugroschens (Abkürzung ngr. im Sparbuch), der zehn Pfennige ergab, erfolgte 1841 ein Schritt in Richtung Dezimalsystem. Der Taler, für den ein neuer Münzfuß galt, bestand fortan aus 30 Neugroschen.

  • eines der Highlights - das älteste Sparbuch der Erzgebirgssparkasse : © Historisches Archiv des OSV

  • Dokumente aus dem 19. Jahrhundert : © Historisches Archiv des OSV

  • Technikgeschichte : © Historisches Archiv des OSV

  • Die Ausstellung wurde chronologisch aufgebaut, vom Taler bis ... : © Historisches Archiv des OSV

  • Währungsgeschichte: Hyperinflation 1923 : © Historisches Archiv des OSV

  • DDR-Kassenschalter : © Historisches Archiv des OSV

Ausstellungseröffnung in Schwarzenberg

Am vergangenen Freitag, dem Weltspartag, hat die Erzgebirgssparkasse im Beratungscenter in der Grünhainer Straße 10 in Schwarzenberg ihre Sparkassenhistorische Ausstellung neu eröffnet. Ich war gebeten worden, als Gastredner einige Worte zu verlieren. Hervorgehoben habe ich, dass aktuell nicht viele Sparkassen im OSV der Öffentlichkeit ihre Geschichte in Form einer Ausstellung präsentieren. Bereits vor dem 175. Jubiläum 2015 und der Sonderausstellung in Zschopau hat die Erzgebirgssparkasse am damaligen Archivstandort Objekte und Dokumente ausgestellt. Dabei konnte sie auf einem riesigen Fundus zurückgreifen, der im Laufe der folgenden Jahre noch enorm gewachsen ist.

Ich konnte erstmals vor über zehn Jahren einen Blick in die Bestände werfen. Damals war ich im Auftrag des Geschäftsführenen Präsidenten Claus Friedrich Holtmann unterwegs, um die sächsische Sparkassengeschichte in der NS-Zeit aufzuarbeiten. Unterstützung gab es vor Ort von Horst Möckel, der damals schon als Archivar und Historiker der Sparkasse wirkte. Als Quereinsteiger war er zu dieser Tätigkeit gekommen. Herr Möckel sagte einmal, dass hier noch viel Historisches erhalten sei, weil der Erzgebirger nicht einfach so etwas wegschmeiße. Ich äußerte, dass das Traditionsbewusstsein in der Region besonders ausgeprägt und dem Vorstand der Erzgebirgssparkasse die Unternehmensgeschichte wichtig ist.

Manuela Willimowski, Vorständin der Erzgebirgssparkasse, eröffnete die Feierstunde in der Geschäftsstelle. Im Mittelpunkt des Nachmittags stand verdientermaßen der „historische Horst“, der am Freitag auch zu seinem 72. Geburtstag beglückwunscht wurde. Gemeinsam durchschnitten sie das rote Band vor den Ausstellungsräumlichkeiten im Obergeschoß. Horst Möckel führte dann Gäste und Pressevertreter, auch das Regionalfernsehen, durch die Zimmer. Die erste Sparkasse in der Region wurde in der Zeit der Taler-Währung gegründet. Die Schau ist entsprechend der Währungsgeschichte chronologisch gegliedert. Die Bereiche weisen verschiedenfarbige Abgrenzungen auf. Geöffnet ist die Sparkassenhistorische Ausstellung nun regelmäß immer Dienstag 13:30 bis 18:00 Uhr und Donnerstag 8:30 bis 12:30 Uhr. Gruppenführungen sind aber auch außerhalb dieser Zeiten möglich. Damit die Besucher sich Informationen ohne Betreuung erschließen können, werden immer mehr Exponate mit QR-Codes versehen.

  • Erlebniswelt Sparkassenmuseum: Ein typischer Kassenbereich 1991, im Originalzustand erhalten. : © Historisches Archiv des OSV

  • Erlebniswelt Sparkassenmuseum: Alte Geschäftsstellen nicht hinter Glas, sondern zum Anfassen und Ausprobieren. : © Pressebild

  • Blick in die Sammlung des wiedereröffneten Sparkassenmuseums. : © René Lindenthal, Grimma

  • Die großformatige Karte "Der deutsche Kommunal-Giroverkehr" mit allen Girostellen im Jahr 1927 hat Seltenheitswert. : © Historisches Archiv des OSV

Manchmal macht auch der November alles neu – Wiedereröffnung des Sparkassenmuseums in Grimma

Vor 22 Jahren eröffnete die Sparkasse Muldental in ihrer ehemaligen Hauptstelle in Grimma ein kleines Museum. Genutzt wurde ein Raum in der früheren Direktorenwohnung in der dritten Etage. Bereits drei Jahre später erfolgte eine Erweiterung auf vier Räume. Ob Grimmaer, auswärtige Gäste oder Schulklassen – viele Besucher fanden den Weg in dieses Kleinod und waren begeistert von der Vielfalt der Sammlung.

So hätte es weitergehen können, wenn nicht etwas sehr Einschneidendes passiert wäre. In schmerzlicher Erinnerung ist den Nutzern des Hauses am Markt 13 noch das Hochwasser. Aber Wasser kann auch durch die Decke kommen. Durchaus viel, wenn es durch einen Rohrbruch aus der Wand austritt und erst nach Tagen bemerkt wird. Die Folgeschäden in drei Räumen des Museums waren im November 2015 so groß, dass es geschlossen werden musste.

Nun ist wieder November und viel ist seitdem geschafft worden. Das Museum blieb im Herzen Grimmas, zog nur zwei Etagen tiefer, in die ehemalige Geschäftsstelle der Sparkasse. Ein Verein, der eigens dafür gegründet wurde, kümmert sich um die Ausstellung. Die Mitglieder – ehemalige, aber auch aktive Sparkassenmitarbeiter – freuen sich über die Übernahme des Museums durch die Sparkasse Muldental. Auf der Tagesordnung stehen der Neuaufbau, die Erhaltung und Sicherung der Sammlung sowie das Nutzbarmachen für die breite Öffentlichkeit. Dies sind alles Dinge, die nicht zu den eigentlichen Aufgaben einer Sparkasse gehören und daher von einem Verein besser geleistet werden können.

Am 15. November 2019 – also genau vor einer Woche – hatte der Verein zur Wiedereröffnung des Museums eingeladen. Die derzeit 16 Mitglieder begrüßten viele interessierte und neugierige Gäste, Vertreter der Stadtverwaltung und Stadtinformation Grimma, der Sparkasse sowie ihres Verwaltungsrates. Auch die fleißigen Helfer der letzten Jahre, Vertreter des Ostdeutschen Sparkassenverbandes aus Berlin, die Verbundpartner und die Presse sowie das Regionalfernsehen waren gekommen.

Auf einer größeren Ausstellungsfläche konnten sich die ersten Besucher davon überzeugen, dass der Großteil der Sammlung gerettet wurde und das Angebot des Museums nach wie vor breit gefächert ist. Zu entdecken gibt es viel:  Von der Gründungsurkunde einer Sparkasse aus dem Jahr 1840, über Sparkassenbücher vor 1900 und Maschinen aus den 1930er Jahren, bis hin zu handgeschriebenen dicken Büchern, alten Telefonen und einem der ersten Handys. Zu sehen sind u. a. auch alte Plakate, Kassenbücher, Stempel, Tresorschlüssel, Spardosen, Wertpapiere, Geschenkgutscheine, Zahlungsmittel, aber auch Alltagsgegenstände aus früheren Zeiten. Man kann sich in einer Geschäftsstelle von 1937 umsehen und diese mit einer von 1991 vergleichen, ein Schreibpult ausprobieren und sogar das Geheimnis eines Schreibtisches entdecken. Wenn Besucher etwas mehr Zeit mitbringen, erfahren sie interessante Begebenheiten aus vergangenen Tagen; Kinder können sich als Kassierer hinter dem Schalter versuchen.

Die ehrenamtlich tätigen Vereinsmitglieder bieten individuelle Führungen nach Absprache an. Eine Anmeldung ist über die Mailadresse muldental@spk-museum.de oder den Hausbriefkasten möglich. Zu besonderen Ereignissen der Stadt öffnet das Museum in jedem Fall seine Türen, wie zum Beispiel während des Weihnachtsmarktes am 8. Dezember 2019 von 13 bis 17 Uhr.

Der Eintritt ins Museum und die Führungen sind kostenfrei. Um die Vereinsarbeit voranzubringen, ist jeder weitere Mitgliedsantrag gern gesehen und natürlich auch jede Spende:

Konto: Sparkassenmuseum Muldental e. V.
IBAN DE58 8605 0200 1041 0007 20

Schauen Sie vorbei! Willkommen sind insbesondere auch junge Leute, Schulklassen und Hortgruppen.

Angela Elsner
Vorsitzende des Sparkassenmuseum Muldental e. V.

Hier gehts zur Museumsseite ——>>>>

  • Mit ihrer sparkassenhistorischen Ausstellung beteiligte sich die Erzgebirgssparkasse an der Museumsnacht des Städtebundes Silberberg. : © Erzgebirgssparkasse

  • Im Eingangsbereich stimmten historische Dokumente auf das Thema Geldgeschichte ein. : © Erzgebirgssparkasse

  • Kassenhaube mit einer Billion Mark von 1923 : © Erzgebirgssparkasse

  • Geschichte zum Anfassen: ein funktionsfähiger Sparautomat : © Erzgebirgssparkasse

  • Ein weiteres Highlight in der Schau ist ein Fernschreiber aus DDR-Zeiten, rechts im Bild. : © Erzgebirgssparkasse

  • Historische Sparkassenwerbefilme konnten die großen und kleinen Besucher im Vortragsraum anschauen. : © Erzgebirgssparkasse

Erzgebirgssparkasse öffnet sparkassenhistorische Ausstellung zur Museumsnacht des Städtebundes Silberberg

Am 02.10.2017 fand die Museumsnacht des Städtebundes Silberberg statt. Die Städte Aue, Bad Schlema, Lauter-Bernsbach, Lößnitz, Schneeberg und Schwarzenberg öffneten an diesem Tag bzw. in dieser Nacht ihre rund 30 Museen von jeweils 18:00 bis 24:00 Uhr für interessierte Besucher kostenlos. Bereits zum dritten Mal war auch die Erzgebirgssparkasse mit ihrer sparkassenhistorischen Ausstellung in der Grünhainer Straße in Schwarzenberg mit von der Partie. Die zahlreichen Nachtschwärmer wurden im Eingangsbereich mit einer kleinen Sonderausstellung „Am Tage als die D-Mark kam“ begrüßt und so auf das Thema „Geldgeschichte“ eingestimmt.

Die Erzgebirgssparkasse feierte im August ihr 177 jähriges Bestehen. Die sparkassenhistorische Ausstellung führt die Besucher chronologisch durch die verschiedenen Epochen der Sparkassengeschichte des heutigen Erzgebirgskreises. Von der Gründungsurkunde von 1840, schweren Kassenbüchern, diversen Büromaschinen und -materialen gibt es viel zu staunen. „Dabei ist uns wichtig, dass wir eine Ausstellung zum Anfassen bieten. Besucher können sich bei uns gern ausprobieren und zum Beispiel auch mit einer alten Schreibmaschine oder einem Federhalter selbst schreiben“, sagt Horst Möckel, Archivar und freier Mitarbeiter der Erzgebirgssparkasse. Neben verschiedenen Bürostempeln und Rechenmaschinen ist im nachgestalteten Schalterraum der 20er Jahre auch eine alte Kassenhaube zu sehen, welche mit 1 Billion Reichsmark gefüllt ist. Am Ende der Inflation im Jahre 1923 war diese Menge an Geldscheinen nur noch 1 Rentenmark wert. „Mit dieser Darstellung ist die Inflation erst richtig zu begreifen“, war von vielen Besuchern zu hören.

Die besonderen Highlights waren der funktionsfähige Sparautomat aus den 30er Jahren und ein Fernschreiber aus DDR-Zeiten, welcher nur in den größten Sparkassen-Hauptstellen zum Einsatz kam. Dem jüngeren Publikum hatten es aber auch die alten Filme der Sparkassenwerbung angetan, welche im separaten Vortragsraum in Dauerschleife liefen. Alles in allem ein voller Erfolg. Da die historische Ausstellung in der Regel nur nach Voranmeldung besichtigt werden kann, werden wir anlässlich des Weltspartages am 30.10. unsere Ausstellung im Rahmen der Öffnungszeiten des BeratungsCenters Schwarzenberg von 08.30 bis 12:30 Uhr erneut öffnen und freuen uns bereits jetzt auf weitere Besucher.

Jens Uhle
Kommunikation
Bereich Vorstandsstab
Erzgebirgssparkasse

  • Faksimile des Sparkassenbuches von 1849, bereitgestellt von Herrn Brefka aus Stuhr bei Bremen : © Alois Brefka

  • Von 1840 bis 1901 befand sich die Stadtsparkasse Zittau in diesem Gebäude am Rathausplatz. (Ausschnitt Ansichtskarte Verlag E. Wagner in Zittau, um 1910; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

Ein altes Sparbuch und seine Geschichte

Vor Kurzem erreichte uns sehr interessante Leserpost. Durch einen Blogbeitrag anlässlich des 190. Jahrestags der Sparkasseneröffnung in Zittau war man auf uns aufmerksam geworden. Der Leser berichtete von einem uralten Sparbuch der Stadtsparkasse Zittau, das sich in seinem Besitz befindet. Es sei einer der Höhepunkte seiner Sammlung, seines kleinen privaten Museums. Solche Sparbücher sind tatsächlich selten und auch wertvoll. Sie erlauben einen Rückblick auf längst vergangene Zeiten.

Ausgestellt wurde das sogenannte Quittungs-Buch 1849. Damals besserte sich, nach Angstabhebungen von beunruhigten Bürgern im Revolutionsjahr 1848, die Bilanz der Stadtsparkasse. Der Einlagenbestand wuchs wieder. Dazu trugen auch die 18 Taler bei, mit denen der Kunde sein Sparbuch eröffnete. Dies geschah am Montag, den 9. Juli 1849. Das Buch trug die Nummer 4.652 und war eines von 427 Exemplaren, die in dem Jahr neu ausgestellt wurden.

Für das Einlagengeschäft hatte die Sparkasse, außer an Feiertagen, immer montagnachmittags ab 14:00 Uhr geöffnet. Dies erscheint für damalige Verhältnisse angemessen. Das Produktangebot der sächsischen Sparkassen war noch klein. Es gab nur Sparbücher zur Geldanlage. Ende 1849 bestanden bei der Stadtsparkasse in Zittau 2.257 Konten und es erfolgten in dem Jahr 1.144 Ein- und 654 Auszahlvorgänge. Diese Zahlen verdeutlichen die Frequentierung der Geschäftsstelle.

Sie befand sich im „Gewandhaus“, heute Rathausplatz 14. Hierher kam der Besitzer des vorgestellten Sparkassenbuches bis 1854 insgesamt dreimal und ließ sich seine Einlage nach und nach auszahlen. Ein Rest von einem Taler blieb jedoch bestehen, als er wegzog. Somit wurde das Sparbuch auch nicht aufgelöst, sondern reiste mit seinem Eigner nach Bremen. Und dort hat es nach mehr als 160 Jahren seine Ur-Ur-Enkelin unserem Leser geschenkt.