• Schecks von Sparkassen der DDR

    Die Scheckformulare der ostdeutschen Sparkassen stammen aus den 1980er-Jahren. : © Historisches Archiv des OSV

Schon vor über 40 Jahren: Einheitliche Kontonummern

Seit einiger Zeit haben wir alle mit der IBAN (International Bank Account Number) zu tun. Dies ist eine standardisierte 22-stellige Kontonummer, die den Zahlungsverkehr innerhalb des Euro-Zahlungsraums einheitlich gestaltet. Am Anfang der Nummer steht das Länderkennzeichen, in der Bundesrepublik Deutschland „DE“. Dann kommt eine zweistellige Prüfziffer. In Deutschland folgen darauf die Bankleitzahl und die bisherige Kontonummer. Wenn diese Kontonummer weniger als zehn Stellen hat, werden in der Regel vor ihr Nullen eingefügt. Hier können Sie das Ganze noch einmal nachlesen oder Ihre IBAN berechnen.

Einheitliche, lange Kontonummern sind aber keine neue Erfindung. Bereits in der DDR wurden sie eingeführt, waren Voraussetzung für den Einsatz der Elektronischen Datenverarbeitung (EDV) im Zahlungsverkehr ab 1972.

Die eindeutigen Kontonummern, die auch die Funktion der Bankleitzahl hatten, finden wir zum Beispiel auf den abgebildeten Schecks wieder. Sie stammen von Sparkassen im Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalt. Länder gab es damals aber nicht, sondern Bezirke und Kreise. Drei Ziffern stellten hier den jeweiligen Kreis dar. Durch die „2“ wurde das Geldinstitut und durch die „4“ die Kontenart bezeichnet. Es folgte eine Prüfziffer. Am Schluss stand die Nummer der Kundin beziehungsweise des Kunden. So hatten die Kontonummern insgesamt minimal sieben und maximal 12 Stellen. Durch Bindestriche wurden sie lesbarer.

  • Stadtansicht von Weißenfels mit Schloss, Mitte 19. Jahrhundert : © Museum Weißenfels - Schloss Neu-Augustusburg

Herzlichen Glückwunsch zum 190. Geburtstag

Die Stadt Weißenfels bekommt eine Sparkasse

„Da die Erfahrung lehrt, welchen höchst wichtigen Einfluß ein Sparkassen-Institut auf die Sittlichkeit, Ordnungsliebe und Häuslichkeit einzelner Personen und ganzer Familien an einem Orte äußert: so haben wir, der Magistrat, unter Zustimmung der hiesigen Kommunrepräsentanten, mit dem 1sten Januar 1825 eine Sparkasse für die Stadt Weißenfels zu errichten beschlossen […]“. So lautet der erste Absatz im Weißenfelser Sparkassenstatut vom 1. September 1824.

Sparkassen sollten damals nicht nur den ärmeren Bevölkerungsschichten die Möglichkeit bieten, für schlechtere Zeiten vorzusorgen, mit der Einrichtung solcher Institute wurden auch immer erzieherische Absichten verfolgt. Zu den ärmeren Bevölkerungsschichten zählten wohl auch die beiden Handwerker, die Mitte Februar 1824 im Weißenfelser Rathaus erschienen. Sie berichteten dem Bürgermeister Oelzen von der Gründung ihres Handwerker-Vereins. Die Mitglieder des Vereins hatten beschlossen, aus Teilen ihres Arbeitslohnes einen Fonds zu bilden. Damit wollte der Verein in Not geratene Handwerker unterstützen. Das bereits eingesammelte Geld wollte man nun dem Stadtrat zur treuhänderischen Verwahrung übergeben. Der Bürgermeister lehnte das Ansinnen der örtlichen Handwerker zwar ab, aber die Idee zur sicheren Unterbringung solcher Gelder wirkte weiter.

Was in anderen Städten manchmal Jahre gedauert hat, vollzog sich in Weißenfels recht schnell. Von der ersten Gründungsinitiative bis zur Eröffnung der Sparkasse vergingen nur wenige Monate.

Die Sparkasse Weißenfels teilt sich mit dem Wittenberger Institut somit den fünften Platz in der Reihe der ersten Sparkassen in der preußischen Provinz Sachsen. Zeitlich vor ihnen lagen nur noch die Sparkassen in Halle, Naumburg, Erfurt und Magdeburg.

 

  • Erste Einblicke in eine der fünf "Schatzkisten": Zur großen Freude entdeckten wir zusätzlich zu gedruckten Materialien noch Filmrollen, Stempel u. a. Objekte. Doch davon wird im nächsten Jahr zu erzählen sein ... : © Historisches Archiv des OSV

  • © Historisches Archiv des OSV

Besuch aus der Heimat – Die Sparkasse Burgenlandkreis kommt mit vollem Kofferraum

Als gebürtige Weißenfelserin (Sachsen-Anhalt) freute ich mich, dass sich kurz vor Weihnachten Besuch aus meiner „Heimatsparkasse“ im Archiv ankündigte. Zumal ebenfalls eine Lieferung historischer Unterlagen aus den Kellern der Sparkasse zugesagt wurde.

Nun stehen fünf „Schatzkisten“ in unserem Büro und warten auf die Erfassung in der Archivdatenbank. Danach werden die Archivalien gesäubert, fachgerecht verpackt und eingelagert. Mit der Sparkasse Burgenlandkreis wird ein Depositalvertrag geschlossen. Das bedeutet, dass alle Archivalien dem Historischen Archiv als Dauerleihgabe ausgehändigt werden, jedoch Eigentum der Sparkasse bleiben. Dies bringt für beide Seiten Vorteile: Wir als Archiv haben die Möglichkeit neue Quellen für die Forschung auszuwerten und gegebenenfalls auszustellen. Die Sparkasse im Gegenzug kann Platz sparen und sich der dauerhaften Bewahrung ihres historischen Erbes sicher sein.

Daher der Aufruf an alle Sparkassen: Haben Sie vielleicht in Ihren Kellern noch „alte Sachen“ die dort seit Jahren unbeachtet die Regale füllen? Dann wenden Sie sich an uns, wir kommen gern mit Ihnen dazu ins Gespräch.

Übrigens: Welche Schätze wir heben konnten, erfahren Sie im Januar …