• Zwei von 138 - unser Bestand an Spardosen ist seit der letzten Zählung um mehr als ein Drittel gewachsen. : © Thomas Imo/photothek.net

Die Zahlen steigen …

und soweit das unseren Archivbestand betrifft, finden wir das durchaus positiv.

Seit dem Start des Sparkassengeschichtsblogs im Oktober 2014 und der letzten Aufstellung haben sich in unserem Archivmagazin viele Regale, Archivschachteln, Schränke, Schuber und anderes mehr auf wunderbare Weise weiter gefüllt.

Großen Anteil am Archivzuwachs hatten die Übernahmen von zwei vollständigen historischen Sparkassenarchiven. Insgesamt 120 Regalmeter an Akten konnten wir als sog. Deposita – das heißt die Sparkassen bleiben Eigentümer des Bestandes, erlauben jedoch Erschließung und Nutzung – in unser Archiv integrieren.

Auch der Bestand an Sammlungsgut ist in nahezu allen Kategorien gestiegen. Hier die wichtigsten Zahlen der aktuellen Zählung:

  • 1.672 Sparbücher
  • 45 Maschinen
  • 1.110 Geldscheine
  • 439 Münzen
  • 898 Plakate
  • 138 Spardosen
  • 438 Dias
  • 7.035 inhaltserschlossene Fotos
  • 100 Werbe- und Informationsfilme der Sparkassenorganisation

Ein Großteil der aufgeführten Archivalien ist bereits digitalisiert und steht durch das Einpflegen in ein Digital-Asset-Management-System unkompliziert per Mausklick zur Verfügung.

  • Die Satzung von 1830 ist in einem 1855 eröffneten Sparbuch abgedruckt. : © Historisches Archiv des OSV

Die erste Kreissparkasse …

… im Geschäftsgebiet des Ostdeutschen Sparkassenverbandes wurde bekanntlich am 1. August 1837 in Herzberg (Elster) für den Schweinitzer Kreis eröffnet. Von dieser Gründung ist im Blog bereits anlässlich des 180. Geburtstags der Sparkasse Elbe-Elster berichtet worden. Noch älter ist jedoch eine Kreissparkasse, die einige Jahre zuvor ebenfalls in der preußischen Provinz Sachsen zu wirken begann. Die Rede ist von der Sparkasse für den Schleusinger Kreis, die ihren Sitz in der gleichnamigen Stadt hatte. Am 8. August 1830 beschlossen die Kreisstände die hier abgebildete Satzung, welche am 10. September des Jahres von der zuständigen Aufsichtsbehörde genehmigt und bestätigt wurde. Die Geschäftsaufnahme soll am 2. Januar 1831 erfolgt sein. Diese Kreissparkasse gilt somit als erste in Deutschland. Wer sich für das Statut dieses geschichtlich bedeutenden Instituts interessiert, kann sich gern an das Historische Archiv des OSV wenden. Abgedruckt ist es zusammen mit Nachträgen von 1843 und 1847 im ältesten Sparbuch des Archivbestands.

  • © Historisches Archiv des OSV

Ein Sparbuch der Sparkasse der Residenzstadt Potsdam

Es ist wieder an der Zeit, ein außergewöhnliches Sparbuch aus unserem Archivbestand vorzustellen. Im Mittelpunkt des Interesses soll aber nicht das hübsche Bienenkorb-Motiv stehen, das im Blog schon mehrfach thematisiert worden ist. Auffällig ist das Sparkassenbuch wegen der Bezeichnung „Sparkasse der Residenzstadt Potsdam“. Sie findet sich nicht nur auf dem Cover. Eröffnet wurde das Buch im Januar 1928. Zu diesem Zeitpunkt „residierte“ Wilhelm II. schon seit fast einem Jahrzehnt in den Niederlanden. Im November 1918 war er geflohen und hatte als preußischer König und Deutscher Kaiser abgedankt. Damit hatte Potsdam die Funktion als Residenzstadt verloren. Die Stadtverwaltung behielt die Bezeichnung jedoch bei. Noch Anfang der 1930er-Jahre tauchte sie in den Sparbüchern der kommunalen Sparkasse auf.

  • Die Karte wurde am 31.12.1899 geschrieben und am 1.1.1900 in der Post in Lengefeld gestempelt. (Ansichtskarte eines unbekannten Verlags; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

Zur Jahreswende

Die ältesten Ansichtskarten im Bestand des Historischen Archivs des OSV, die Sparkassen zeigen, wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts versendet. Genau am letzten Tag des Jahres 1899 wurde diese Postkarte geschrieben. Es wurde sich für einen Weihnachtsgruß bedankt. Es folgten Glückwünsche zur Jahrhundertwende. Zum neuen Jahrzehnt hingegen möchte wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, alles Gute wünschen. Kommen sie fröhlich & gesund in 2020 an. Insbesondere senden wir an dieser Stelle und mit passendem Motiv herzliche Grüße an Horst Möckel vom Historischen Archiv der Erzgebirgssparkasse in Schwarzenberg und bedanken uns für die liebe Stollenpost zur Adventszeit.

  • Kundentresen mit Alarmschalter für den Sparkassenmitarbeiter? (Ansichtskarte Verlag H. Wöhlke in Bad Salzelmen; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

Ein Blick in die Sparkasse

Die vielen historischen Postkarten im Bestand unseres Archivs können von Mitgliedssparkassen des OSV für verschiedenste Zwecke genutzt werden, sei es nun als Kalendermotive oder Ausstellungsobjekte. Fast alle Ansichtskarten zeigen Außenansichten von Sparkassenhauptstellen, die üblicherweise in Gemeindeämtern, Rat- oder Kreishäusern untergebracht waren. Die entsprechende Beschilderung beziehungsweise Beschriftung am Gebäude weist auf das jeweilige Institut hin.

Innenansichten sind nur wenige überliefert. Einen Einblick gewährte zum Beispiel die Stadtsparkasse Bad Salzelmen im heutigen Sachsen-Anhalt. Dieses Institut hatte eine verhältnismäßig kurze Geschichte. Eine Sparkasse bestand in Groß Salze seit 1894. Die Umbenennung in Bad Salzelmen war 1926. Sechs Jahre später erfolgte die Eingemeindung nach Schönebeck (Elbe), dessen Stadtsparkasse dadurch eine weitere Geschäftsstelle bekam.

Doch widmen wir uns der interessanten Abbildung. Das Foto zeigt den Arbeitsbereich des Kassenpersonals, etwa Tische für je zwei Mitarbeiter mit schicker Beleuchtung. Hinten steht ein Telefon. Am Tresen wurde die Kundschaft bedient. Erkennen Sie den Schalter links? Handelte es sich etwa um einen Alarmknopf für den Kassenbeamten? Eigentlich ist es ja undenkbar, dass derartig Sicherheitsrelevantes öffentlich dargestellt wurde.

  • Das Lesezeichen mit den wichtigsten Fakten zum Sparkassenmodernisierer Johann Christian Eberle haben wir neu entwickelt. : © Historisches Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes

  • An unserem Messestand konnten die Besucher ihr Wissen erweitern. : © Historisches Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes

150. Geburtstag auf dem 43. Vertriebsring

Am 3. Mai 1869 wurde Johann Christian Eberle geboren. Der Mann, der einmal zum wichtigsten Sparkassenreformer aufsteigen sollte, ist heute nahezu unbekannt. Er führte vor 110 Jahren nicht nur den Giroverkehr bei den Sparkassen ein, sondern war auch 20 Jahre Bürgermeister der Stadt Nossen. Dabei lag ihm besonders der Mittelstand am Herzen, den er tatkräftig förderte. Des Weiteren gründete er in Sachsen drei Verbände sowie eine öffentliche Versicherungsanstalt und eine Landesbausparkasse. Grund genug für uns vom Historischen Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes, ihm einen Messestand auf dem Vertriebsring der ostdeutschen Sparkassen zu widmen.

Dreimal im Jahr lädt der OSV die Vertriebsvorstände sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor allem aus dem Marketing und der Vertriebssteuerung der Sparkassen zur Vorstellung des aktuellen Vertriebs- und Kommunikationskonzeptes ein. Wir beteiligen uns gern an diesen Veranstaltungen getreu dem Motto „History Communication ist einfach.“

Mit einem kleinen Quiz an unserem Stand konnten wir bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern noch die eine oder andere Wissenslücke in Sachen Eberle und Giroverkehr schließen. Wie zum Beispiel, dass der Sparkassen-Giroverkehr bereits 1909 in Sachsen seinen Anfang nahm. Eine Innovation mit Bestand. Heute ist das Sparkassen-Girokonto Dreh- und Angelpunkt für die Finanzgeschäfte der Kundschaft.