• Koffergroß und sieben Kilogramm schwer war das „erste Handy des OSV“. : © oebl.de / Stephan Hessberger

Telefonieren in den Westen? Nicht so einfach vor 30 Jahren …

Blogserie, Teil 18

Die Vorbereitungen zur Verbandsgründung laufen in der Abteilung Sparkassen der Staatsbank der DDR auf Hochtouren. Es gibt gemeinsame Besprechungen und einen regen Briefverkehr mit den Bonner Kollegen. Doch wenn es darum geht, schnell und persönlich etwas abzustimmen, dann muss telefoniert werden.

Genau hier liegt aber das Problem. Denn vor 30 Jahren konnte kaum jemand in der DDR einfach so zum Hörer greifen und in den Westen telefonieren.* Treffend heißt es in einer Dokumentation des MDR dazu: „Der Versuch von Deutschland nach Deutschland zu telefonieren, ist wie eine Odyssee – nur ohne Schiff.“  Anschaulich wird es, wenn man sich die Verbindungsmöglichkeiten zwischen Ost- und Westdeutschland in der Wendezeit zahlenmäßig vor Augen führt:

Die Situation im Spätherbst 1989 […] verschärfte sich zusehends von Tag zu Tag […] Für zehntausende gleichzeitige Kommunikationsbedürfnisse standen lediglich 1.461 Leitungen zur Verfügung, und zwar:

von der DDR in die Bundesrepublik   111
von der Bundesrepublik in die DDR   690
von der DDR nach West-Berlin   95
Von West-Berlin in die DDR      565

Damit konnte der Bedarf nach innerdeutschen Telekommunikationsleistungen nicht im Entferntesten abgedeckt werden.**

Vor diesem Hintergrund wird eine sehr pragmatische Lösung mit der Westberliner Sparkasse vereinbart. Bei der nächstgelegenen Filiale erhalten die Kollegen aus Ostberlin eine Möglichkeit, um mit dem Dachverband der westdeutschen Sparkassenorganisation, dem DSGV, telefonischen Kontakt aufzunehmen. Natürlich müssen dafür die Wege über die Grenze in Kauf genommen werden. Um jedoch Dinge auf der Arbeitsebene unkompliziert zwischen den festgesetzten „großen Koordinationsgesprächen“ abzuklären, ist diese Variante besser, als gar keine Telefonate führen zu können.

Es dauert nicht lange, bis das Westberliner Festnetz „praktisch überlastet“ ist. Denn diese Idee haben natürlich nicht nur die Mitarbeiter der Abteilung Sparkassen. So spricht es sich schnell herum, dass man von Westberlin aus in die alten Bundesländer telefonieren kann. Damit die Arbeitsprozesse nicht ins Stocken geraten, muss also dringend eine andere Lösung her.***

In dieser Situation stehen die Partner aus Bonn einem Mobilfunkkauf für die Kollegen im Osten aufgeschlossen gegenüber. Am 12. März 1990 erreicht ein Fax der DGZ Berlin mit wichtigen Detailinformationen über ein „Tragbares Mobiltelefon Siemens C2 für den DDR-Sparkassenverband“ die Verbandsleitung des DSGV in Bonn.****

Aus dem Schreiben geht hervor, dass so ein Gerät bereits von Botschaften, Ministerien, Parteien und der Industrie verwendet wird. Internationale Nachrichtenagenturen setzen „dieses Mobiltelefon in Ostberlin“ ein, denn – so das Ergebnis der „Erkundigungen am Sonnabend“ – es hat eine „Reichweite in Berlin: ganz Berlin, im Westen bis Potsdam“.

Deutlich wird das große Engagement für die Kollegen in der DDR. Der finanzielle Aufwand ist damals enorm und heutzutage kaum mehr vorstellbar: „Die Einmalkosten […] betragen für das Mobiltelefon 6.300 DM und für das Nachladegerät 260 DM (zuzüglich 14 % MwSt), die laufenden Kosten 120 DM je Monat für die Grundgebührenkarte und 0,23 DM je Gebühreneinheit (8 Sek., nach 18:00 Uhr sowie den ganzen Sonnabend u. Sonntag: 20 Sek.).“

Trotz der erheblichen Kosten, die bereits das Mobiltelefon verursacht, wird auch an ein Faxgerät gedacht. Dieses lässt sich einfach an das tragbare Gerät anschließen, sodass ein modernes Arbeiten von unterwegs möglich ist. Die Begründung lässt keine Zweifel an der Zweckmäßigkeit dieser teuren Anschaffung zu. Denn: „damit ließen sich die erheblichen Kommunikationsprobleme zwischen dem DDR-Sparkassenverband in Ostberlin und dem DSGV in Bonn […] vermutlich auf einen Schlag lösen.“

Das Mobiltelefon wird tatsächlich für die DDR-Kollegen angeschafft. Als es nach der Installation endlich funktioniert, ist die Freude groß. Der DSGV kann wieder angerufen werden, sodass sich die Kommunikation, „gerade in dieser wichtigen Zeit, sehr stark verbesserte“. Doch überlastete Festnetze stellten nur vorübergehend kein Problem mehr dar. Der Tipp zur C-Netz-Nutzung spricht sich schnell herum.***** Innerhalb weniger Wochen ist auch die Kapazität des Mobilfunknetzes überschritten. Zu groß ist der Bedarf an Telefonaten in den Westen. Wer dennoch eine freie Leitung ergattert, für den gilt nach wie vor: „Fasse dich kurz!“******

Fortsetzung am 20.03.2020

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*Aus der eigenen Familiengeschichte kenne ich Berichte über lange Wartezeiten auf eine handvermittelte Westverbindung. Meine Großeltern hatten zwar ein Telefon, meldeten aber, um zum Beispiel Eltern oder Geschwistern im Ruhrgebiet zum Geburtstag zu gratulieren, das Gespräch um 5 Uhr morgens an, um auch tatsächlich noch am selben Tag eine Verbindung zu bekommen. Trotz der frühen Anmeldung konnte es sein, dass das Telefonat erst um Mitternacht zustande kam. „Lediglich die Anschlussteilnehmer in Ost-Berlin und einigen grenznahen Ortsnetzen im Bezirk Potsdam konnten direkt nach West-Berlin und in die Bundesrepublik telefonieren.“ Vgl. dazu: Kowalczuk, Sascha-Ilko ; Polzin, Arno: Fasse Dich kurz!, der grenzüberschreitende Telefonverkehr der Opposition in den 1980er Jahren und das Ministerium für Staatssicherheit, Vandenhoeck & Ruprecht, 2014, S. 14.

**Baudis, Werner ; Kahle, Wolf  (u.a.): Kommunikationsnotstand in der DDR, in: Grenzenlose Lei(s)tung – Die deutsche Einheit und der Einsatz der Telekom beim „Aufbau Ost“. Hrsg. von Klaus Kinkel, Deutsche Verlags-Anstalt, 2014, S. 108; Derselbe Aufsatz enthält übrigens auch die Anzahl der nicht realisierten privaten Telefonanträge, die Ende 1989 bei 1,3 Mio. lag. Berücksichtigen muss man dabei, dass viele Bürger wegen der langen Wartezeiten – immerhin wartete man länger als auf ein Auto – erst gar keinen Antrag gestellt hatten.

***Hier berichtet – sowie auch im weiteren Textverlauf, inkl. Bildunterschrift – nach den Erinnerungen von Rainer Voigt und Frank Axel zu Telefonverbindungen zwischen ost- und westdeutscher Sparkassenorganisation. Bestand: Historisches Archiv des OSV, ZZI Rainer Voigt, 15.05.2012; ZZI Frank Axel, 08.08.2014.

****Fax der DGZ Berlin an den DSGV, Verbandsleitung in Bonn, Berlin, 12. März 1990, 11:03 Uhr, Bestand: Sparkassenhistorisches Archiv des DSGV, I. K/55a.

*****„Das C-Netz war in der Wendezeit aufgrund der großen Funkzellen (15 bis 20 Kilometer) gerade im ehemaligen grenznahen Bereich, insbesondere in Berlin, sehr beliebt.“ Das analoge, zellular strukturierte C-Netz wurde im Jahr 2000 abgeschaltet. Vgl. 20 Jahre digitaler Mobilfunk sowie Vom Koffertelefon zum Minigerät, in: KOMM, 2009, Heft 12.

******In den ersten Jahren nach der Wende wurden über 30 Mrd. DM in das veraltete, mit „musealen Einrichtungen“(**S. 107) ausgestattete Netz der DDR investiert. Es bot sich die Chance, alles neu aufzubauen. So entstand in den 1990er Jahren das modernste Telefonnetz Europas. Aus dem mit Rücksicht auf Wartende kreierte Hinweis aus den 1930er Jahren: „Fasse dich kurz!“, der in der DDR für Telefonzellen und im Telefonbuch weiterhin Anwendung fand, wurde das bundesrepublikanische und für uns heute selbstverständliche: „Ruf doch mal an!“.

  • Die Beklebung der Sparkassenfenster mit rotem Streifen und Sparkassen-S ist eine der werblichen Sofortmaßnahmen. In Suhl kommt das neue Design schon am 16. März 1990 zum Einsatz - also bereits vier Tage vor dem offiziellen Beschluss durch alle 196 DDR-Sparkassen. : © Sparkassen-Werbedienst, Historisches Archiv des OSV

  • Auch von außen haben die roten Fensterklebestreifen eine große Signalwirkung. Das Sparkassen-S leuchtet 1990 schon von Weitem den Kunden der Hauptgeschäftsstelle der Kreissparkasse Jessen entgegen. : © Historisches Archiv des OSV

  • Räumlich und menschlich nah - das Auftaktplakat ist 1990 bundesweit zu sehen. Auch der Abbinder im TV-Werbespot demonstriert mit dem Slogan "Sparkassen - gemeinsam in Ost und West" den solidarischen und engen Schulterschluss. : © Historisches Archiv des OSV

Wie das rote Sparkassen-S in die DDR kam – Imagetransfer von West nach Ost

Blogserie, Teil 16

Am 6. März 1990 tagt der Arbeitsausschuss des Zentralen Werbeausschusses in Stuttgart. Auf der Tagesordnung steht ein vom Deutschen Sparkassenverlag verfasstes Papier zu „Ideen für Kommunikationskonzepte in der DDR“.* Zu Gast sind auch Vertreter der DDR-Sparkassen. Das ist für alle Beteiligten von Vorteil. Denn gemeinsam lassen sich auf diese Weise schnell und unkompliziert „grundlegende Weichen zur Marktkommunikation der Sparkassen in der DDR“ stellen.**

Im Mittelpunkt der Diskussion steht die Festlegung von ersten geeigneten Maßnahmen, die „auf den jeweiligen Bedarf“ der einzelnen Sparkasse noch zugeschnitten werden können. Außerdem wird die mögliche kommunikative Unterstützung erörtert. Warum diese frühzeitige Befassung mit dem Thema – verbunden mit einem Imagetransfer von West nach Ost – so wichtig ist, zeigt sich in der Analyse der Situation:

Zur Aufgabe***

Die Neuorientierung in der DDR wird auch zu Wettbewerb unter den Kreditinstituten führen. Die Sparkassen in der DDR werden sich diesem Wettbewerb stellen müssen. Dies wird besondere Anstrengungen erfordern, vor allem weil westliche Finanzinstitute mit hohem technischen und organisatorischen Standard in den DDR-Markt dringen.****

Ziel muß deshalb für die DDR-Sparkassen sein, die eigene Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen und die vorhandene Kundenbasis mit geldwirtschaftlichen Leistungen gut zu versorgen […]

Vorbemerkung

Die Sparkassen der DDR werden sich in dem bevorstehenden neuen Markt neu positionieren müssen. Dafür wird der Aufbau einer eigenen unverwechselbaren Identität erforderlich sein. Unabdingbare Voraussetzung dafür sind in der Kreditwirtschaft Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Beides sind Positionen, die nur sehr langfristig – üblicherweise durch konkretes Handeln über Jahre – aufgebaut werden können […]

Die Sparkassen in der Bundesrepublik haben sich über Jahre und Jahrzehnte durch ihr Handeln vor Ort und generelle vertrauensbildende Maßnahmen ein erhebliches Vertrauenspotential aufbauen können. Heute bestätigen Untersuchungen, daß das Vertrauen in die Sparkassen höher ist als bei allen anderen Kreditinstituten […]

Mit der Verwendung von Corporate design und Kampagnenauftritt können die DDR-Sparkassen folgendes erreichen:
 

  • hohe Markenbekanntheit in kurzer Zeit
  • keine hohen Positionierungskosten im Markt
  • Imagetransfer von West- auf Ostsparkassen als leistungsfähige Institute
  • glaubwürdigen und aufmerksamkeitsstarken Auftritt in der Kommunikation
  • durch ähnliche Struktur Übernahme des Arguments der regionalen Verwurzelung und lokalen Präsenz als Wettbewerbsvorteil

Die Neuausrichtung soll in mehreren Etappen vollzogen werden. Sofortmaßnahmen, die bereits an diesem Tag beschlossen werden, umfassen 10 Punkte, für die aus dem „laufenden Werbeetat des Fonds für zentrale Gemeinschaftswerbung“ Mittel in Höhe von 2,145 Mio. DM zur Verfügung gestellt werden. Zu den wichtigsten und öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen gehören: das Bekleben der DDR-Sparkassenfenster mit roten Streifen und dem Sparkassen-S, wobei die Sparkasse Suhl als Testsparkasse fungiert, sowie die Verwendung des Plakats „Nähe ist bei uns kein Zufall, sondern Absicht – Gemeinsam in Ost und West: Die Sparkassen“.

Weitere Werbemaßnahmen für 1990 sind: Zeitungsbeileger, u. a. mit konkreten neuen Produkten, Kino- und Hörfunkwerbung, Prospekte und Anzeigen zum ERP-Kredit sowie 30.000 Broschüren zur Existenzgründung, ein Mitarbeiter-Wettbewerb im Herbst des Jahres sowie sogenannte „Streuartikel“. Letztere sollen als Werbegeschenke an Firmenkunden, Vereine sowie Privatkunden ausgegeben werden und durch ihre tägliche Verwendung an die örtliche Sparkasse erinnern. Der Verlag schlägt vor, das rote Sparkassen-S mit:

  • 2.500 Aschern
  • 5.000 Notizklötzen
  • 10.000 Spardosen
  • 20.000 Zahltellern
  • 20.000 Einwegfeuerzeugen und
  • 1.000.000 Kugelschreibern

bei den Sparkassenkunden der DDR bekannt und vertraut zu machen.*****

Wenn Sie noch Utensilien von 1990 haben sollten, sich an Ihr erstes Werbegeschenk oder an die erste Begegnung mit dem roten Sparkassen-S in Ihrer Sparkasse erinnern, dann erzählen Sie uns gern davon. Wir freuen uns über jede Geschichte aus dieser Zeit des Umbruchs und Neuanfangs.

Fortsetzung am 08.03.2020

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*1924 wird mit der Schaffung des Zentralen Werbeausschusses der Grundstein für eine einheitliche, überregionale Sparkassenwerbung gelegt. Seitdem gibt es eine zentrale Gemeinschaftswerbung der deutschen Sparkassenorganisation, die über Jahrzehnte Zeichen setzt. 1990 hat der Markenauftritt der westdeutschen Sparkassen zu einem Bekanntheitsgrad von über 90 % geführt: „kaum mehr steigerbar“ nennt der Deutsche Sparkassenverlag diesen Erfolg. Zitat: Ideen für Kommunikationskonzepte in der DDR, Vorlage zur Sitzung des AA ZWA am 6.3.1990, Deutscher Sparkassenverlag GmbH, Stuttgart, 27.02.1990; Bestand: Historisches Archiv des OSV, HAP E 632, Bd. 2.

**Gemeinsam in Ost und West: Die Sparkassen. In: Sparkassen-Werbedienst, 1990, Nr. 4, S. 75.

*** Ideen für Kommunikationskonzepte in der DDR, Vorlage zur Sitzung des AA ZWA am 6.3.1990, Deutscher Sparkassenverlag GmbH, Stuttgart, 27.02.1990; Bestand: Historisches Archiv des OSV, HAP E 632, Bd. 2.

****In demselben Papier heißt es im Abschnitt, der sich mit der kommunikativen Unterstützung befasst: „Die Großbanken sind bereits mit Repräsentanzen in der DDR vertreten und werden mit Sicherheit Beratungsstellen aufbauen.“ Die Konsequenz der Sparkassenorganisation liege also darin, „Beratungscentren nach westdeutschem Modell einzurichten. Parallel dazu sollen die DDR-Sparkassen auf westliches Beratungs- und Ausstattungsniveau gebracht werden.“  Bestand: Historisches Archiv des OSV, HAP E 632, Bd. 2.

***** Die 196 Vertreter aus den DDR-Sparkassen beschließen auf der Versammlung zur Gründung des Sparkassenverbandes am 20. März 1990 einstimmig, „das gemeinsam genutzte Sparkassensignet [Sparkassen-S] der Sparkassenorganisation der Bundesrepublik Deutschland, der Republik Österreich und des Königreiches Niederlande auch für die Sparkassen der DDR anzuwenden.“ Der kurz zuvor gewählte Präsident des Sparkassenverbandes der DDR erhielt gleichzeitig den Auftrag, sich um die notwendigen rechtlichen Schritte zu kümmern. Zitat: Beschluss Nr. 3/1990 des Verbandstages vom 20.3.1990, Sparkassenverband der DDR; Bestand: Historisches Archiv des OSV, HAP E 709.

Quelle Titelbild: Sparkassen-Werbedienst Nr. 7, 1990, S. 167.

  • Die Anordnung über die Satzung des Sparkassenverbandes der DDR vom 20. März 1990 wird am 25. April im Gesetzblatt, Teil I, Nr. 24 veröffentlicht. : © Historisches Archiv des OSV

Vom Entwurf zur finalen Fassung – die Satzung steht

Blogserie, Teil 15

Am 26. Februar 1990 findet in Berlin mit Vertretern der Sparkassen aus allen Bezirken eine Arbeitsberatung zur „Endfassung der Satzung“ statt. Es entsteht die niedergeschriebene 5. Fassung der „Satzung des Sparkassenverbandes der DDR“, die zur Abstimmung an alle Sparkassendirektoren versendet werden kann. Der Zeitplan der Abteilung Sparkassen weist außerdem für den 8. März eine Beratung zum Thema mit der Leitung der Staatsbank aus.*

Maßgebliche Änderungen hat es ab diesem Zeitpunkt nicht mehr gegeben. So wird es eben diese 5. Fassung sein, die 196 Stimmberechtigte nahezu unverändert als Beschluss Nr. 1/1990 des Verbandstages vom 20.3.1990, am Tag der Gründung des Sparkassenverbandes, einstimmig annehmen. Sie wird es sein, die in der finalen Fassung** auf Anordnung des Präsidenten der Staatsbank der DDR bestätigt und am 25. April 1990 im Gesetzblatt der Deutschen Demokratischen Republik, Teil I, Nr. 24 veröffentlicht wird.***

Was so einfach klingt und einvernehmlich aussieht, war in den Wochen davor ein beschwerlicher Weg. Schon in der ersten Januarhälfte 1990 lag ein erster Satzungsentwurf vor. Doch einig war man sich lediglich darüber, dass eine kurzfristige Herauslösung aus der Staatsbank und die Gründung eines eigenen Sparkassenverbandes sinnvoll seien. Über die Ausgestaltung der Einflussbereiche und Unabhängigkeiten gab es hingegen die unterschiedlichsten Vorstellungen.

Das wiederum produzierte aufwendige Klärungsprozesse in einer Phase, wo eigentlich keine Zeit für große Diskussionen blieb. Bis ein für alle Beteiligten akzeptabler Kompromiss gefunden war, gab es mehrere Überarbeitungen, Treffen und zahlreiche Stellungnahmen aus den Bezirken. Das Schreiben der Stadtsparkasse Dresden vom 6. Februar 1990 zum 2. Entwurf mit Stand vom 25. Januar 1990 steht beispielhaft für viele andere Sparkassen und verdeutlicht, was diesen wichtig war: Selbständigkeit und wirtschaftliche Unabhängigkeit sowie eine damit zusammenhängende „nur der Aufsicht der örtlichen Räte“ vorhandene Bindung. Man wolle in Zukunft „keine Einrichtung der örtlichen Räte“ mehr sein, so der Tenor.****

Eine weitere Hürde, die genommen werden musste, stellte das Schreiben des Stellvertreters des Vorsitzenden des Ministerrates für örtliche Staatsorgane, Dr. Peter Moreth, dar. Er antwortete am 15. Februar auf den Satzungsentwurf:

[…] Die sich gegenwärtig mit hohem Tempo vollziehende Entwicklung in den Beziehungen zwischen der DDR und der BRD, insbesondere auch auf dem Gebiet der Währungspolitik (einschließlich der damit verbundenen offenen Fragen), lassen es zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht zweckmäßig erscheinen, über die Bildung eines Sparkassenverbandes und den Inhalt seiner Satzung zu befinden […]*****

Bedeutete dies nun das Ende für das zukunftsorientierte Vorhaben der Abteilung Sparkassen der Staatsbank der DDR? Mitnichten. Selbst Präsident Kaminsky nahm’s eher gelassen. Er leitete das Schreiben weiter und vermerkte handschriftlich:

Koll. Meier/Voigt
das müssen wir mit Moreth klären.

Nachfolgende Gespräche mit dem „Berater des Ministers konnten die Bedenken“ schließlich ausräumen – die Kuh war vom Eis. Es konnte weitergehen mit den Vorbereitungen zur Gründung des Sparkassenverbandes der DDR …******

Fortsetzung am 06.03.2020

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*Bestand: Historisches Archiv des OSV, HA 69/2004.

**Verändert findet sich neben Ausformulierungen von Zahlen lediglich in der finalen Fassung der § 5. Dieser erfährt eine Ergänzung in der Zusammensetzung des Verbandsrates, dem nun auch ein Vertreter des Städte- und Gemeindetages der DDR angehören soll. Bestand: Historisches Archiv des OSV, HAP-E 709.

***Kaminsky bittet mit Schreiben vom 29.3.1990 das Büro des Ministerrates der DDR um Veröffentlichung der Satzung des Sparkassenverbandes der DDR „im Zusammenhang mit dem Beschluß zur Schaffung des zweistufigen Bankensystems“. Bestand: Historisches Archiv des OSV, HAP-E 709.

****Bestand: Historisches Archiv des OSV, HA 76/2004a-c.

*****Interessant ist, dass sich der Ministerrat durchaus nicht einig war in der Frage eines Sparkassenverbandes der DDR. So stellt der amtierende Minister des Ministeriums der Finanzen und Preise, Dr. Walter Siegert, weder Gründung noch Satzung in Frage. Konstruktiv geht er an die Sache heran und teilt mit Schreiben vom 14. Februar 1990 seine Hinweise und Ergänzungen zum Satzungsentwurf mit. Bestand: Historisches Archiv des OSV, HA 69/2004.

****** Zitat zu den Gesprächen aus: Geiger, Walter ; Günther, Hans Georg: Neugestaltung des ostdeutschen Sparkassenwesens 1990 bis 1995, Stuttgart 1998, S. 62;  Zu den weiteren Vorbereitungen gab es bereits am 23. Januar 1990 eine Vorlage Voigts an den Präsidenten der Staatsbank. Denn neben dem Satzungsentwurf sollten auch ein Entwurf zur „Änderung des Statuts der Sparkassen der DDR“ sowie ein „zeitlicher Ablaufplan zur Vorbereitung der Bildung des Sparkassenverbandes der DDR“ bestätigt werden. Bestand: Historisches Archiv des OSV, HA 69/2004.

  • Die große Resonanz auf sein erstes Schreiben nimmt der Präsident des DSGV zum Anlass, um sich am 23. Februar 1990 erneut persönlich an die Sparkassenleiter der DDR zu wenden. : © Historisches Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes | Bild Helmut Geiger, 1980er Jahre, Quelle: Sparkassenhistorisches Dokumentationszentrum Bonn

  • Geiger informiert u. a. über das von den Verbandsvorstehern am 12./13. Februar 1990 verabschiedete regionale Betreuungskonzept und die konkreten Zuordnungen von westdeutschen Regionalverbänden zu Bezirken der DDR. : © Historisches Archiv des OSV

„Ihre Briefe unterstreichen […] Ihren Willen, das Sparkassenwesen in der DDR neu zu beleben“

Blogserie, Teil 14

Am 5. Januar 1990 bot der Präsident des DSGV, Helmut Geiger*, den Direktorinnen und Direktoren der Sparkassen in der DDR persönlich seine Unterstützung an.

Die große Resonanz** auf sein Schreiben beeindruckt ihn sehr, sodass er sich am 23. Februar erneut persönlich an die Sparkassenleiter im Osten wendet. Er bedankt sich für die zahlreichen Antworten, in denen „großes Interesse an mehr Information“ ausgedrückt wird. Gleichzeitig steht Geiger hinter den Direktoren, die bereit sind, die durch die anstehende Bankreform in der DDR entstehenden Möglichkeiten aktiv zu nutzen.

Nun informiert er über das mit dem in Gründung befindlichen Sparkassenverband der DDR verabredete Betreuungskonzept und erläutert dazu:

Wenn ich mich mit diesem Brief erneut an Sie wende, so vor allem, um Ihnen zu versichern, daß die Sparkassenorganisation in der Bundesrepublik bereit ist, Ihnen bei der Bewältigung Ihrer neuen Aufgaben zu helfen und Sie bei der Entwicklung eines selbständigen Sparkassenwesens in der DDR nach Kräften zu unterstützen […]

Die regionalen Sparkassen- und Giroverbände werden dafür sorgen, daß DDR-Sparkassen, die dies wünschen, mit einer oder mehreren Sparkassen der Bundesrepublik eine Partnerschaft vereinbaren können. Ziel der Partnerschaft sollte es sein, durch Bereitstellung von Arbeitsmitteln Ihre äußeren Arbeitsbedingungen zu verbessern, durch Schulung vor Ort und Mitarbeiteraustausch sicherzustellen, möglichst rasch neue kreditwirtschaftliche Aufgaben bewältigen zu können […]

Geiger übermittelt die ersten Seminartermine, die im April für alle Sparkassenleiter der DDR in West-Berlin angedacht sind und erinnert noch einmal an die Einladungen zur CeBit in Hannover, wo sich die Direktorinnen und Direktoren der DDR-Sparkassen das „technische Leistungsangebot“ der bundesdeutschen Sparkassenorganisation anschauen können. Schließlich macht er noch auf die mit Voigt geplanten, gemeinsamen Arbeitsgruppen aufmerksam, die Konzeptionen zur Verbesserung des Leistungsangebots der DDR-Sparkassen erarbeiten sollen.

Der Präsident des DSGV schließt seinen Brief mit den aufmunternden Worten:

Die Entwicklungen der letzten Monate und die Perspektiven der Zukunft stellen für uns alle eine große Herausforderung dar. Ich bin zuversichtlich, daß die Sparkassenorganisationen der DDR und der Bundesrepublik sich gemeinsam diesen Herausforderungen erfolgreich stellen werden.***

Fortsetzung am 26.02.2020

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*Helmut Geiger verstarb am 11. Januar 2020 im Alter von 91 Jahren. Rainer Voigt erinnert sich in einem Gespräch mit der Sparkassenzeitung an diese herausragende Persönlichkeit, der die ostdeutschen Sparkassen in der schnelllebigen Wendezeit so viel zu verdanken haben. Geiger wirkte insbesondere auf politischer Ebene erfolgreich im Hintergrund und hat „das Unmögliche möglich gemacht“. Lesetipp: Artikel von Peter Müller, Sparkassenzeitung online, 06.02.2020.

**Ein Brief des Sparkassendirektors der Kreissparkasse Gadebusch, Horst-Dieter Hoffmann, vom 10. Januar 1990 an Helmut Geiger steht exemplarisch für viele Antworten an den DSGV-Präsidenten. Er schildert detailliert die Probleme der DDR-Sparkassen, macht Vorschläge zu den notwendigen Änderungen und begrüßt ausdrücklich „das Zustandekommen der von Ihnen vorgeschlagenen Kooperationsvereinbarungen“. Hoffmann sieht den zu bildenden „Sparkassenverband der DDR […] als Partner […], da dieses die Beachtung unserer spezifischen Probleme sichern würde.“ Bestand: Historisches Archiv des OSV, Konvolut Horst-Dieter Hoffmann, D/13061/AUG.

***Geiger, Helmut: Schreiben an die Direktorinnen und Direktoren der Sparkassen in der DDR, Bonn, 23.02.1990, Bestand: Historisches Archiv des OSV, Konvolut Horst-Dieter Hoffmann, D/13061/AUG.

  • Bedarf der von den Sparkassen bis zum 20. Februar 1990 gemeldeten Arbeitsmittel aus den einzelnen Bezirken der DDR. : © Historisches Archiv des OSV

  • Der "Bedarf an Büroausstattung [...] wäre natürlich sehr groß, wenn man alles etwas modernisieren wollte."* Am dringendsten wurden die dargestellten Arbeitsmittel benötigt. : © Historisches Archiv des OSV

  • Insbesondere wurden diese sechs Dinge des täglichen Bürobedarfs von den DDR-Sparkassen genannt. : © Historisches Archiv des OSV

Wünsche über Wünsche

Blogserie, Teil 13

Ein Ergebnis des ersten gemeinsamen Arbeitstreffens am 6./7. Februar 1990 war die vereinbarte Meldung von einem „konkreten Bedarf an Kleinmechanisierung in den Sparkassen der DDR“ nach Bonn.

Wie wichtig gerade dieser Punkt für die Direktoren und Mitarbeiter ist, wird deutlich, wenn man näher auf die Zustände in den DDR-Sparkassen schaut. Die Staatsbank des Landes wird aus allen Teilen der Republik immer wieder mit Beschwerden über die unzumutbare Situation konfrontiert. Exemplarisch sei an dieser Stelle aus einem Brief der Stadt- und Kreissparkasse Brandenburg zitiert. Er erreicht den Präsidenten der Staatsbank Horst Kaminsky am 20. Dezember 1989 und spiegelt das Ausmaß in seiner ganzen Breite wider:

[…] Weiterhin sind die Arbeitsbedingungen äußerst mangelhaft, denn es stehen nur veraltete Büromaschinen zur Verfügung, an Kleinmechanisierung ist nicht zu denken, die Arbeitsräume sind unzureichend, keine Entlüftungen bezüglich stickiger Luft, großer Kundenlärm, eine Arbeiterversorgung fehlt gänzlich (kein Mittagessen), die Räume müssen seit einiger Zeit selbst gesäubert werden (keine Reinigungskraft), an praktischen Drehstühlen an den Arbeitsplätzen mangelt es […]**

Die Mitarbeiter betonen, dass sie in der Vergangenheit wiederholt Hinweise gegeben haben, ohne dass sich „bessere Arbeitsbedingungen“ ergeben hätten. Die Arbeitsbelastung sei durch chronische Unterbesetzung, viele Ausfälle und verlängerte Öffnungszeiten fast unerträglich geworden; 12-Stunden-Dienste sind eher die Regel als die Ausnahme. Dennoch – und auch das wird von den Sparkassenangestellten betont – werden die Kunden „mit großer Konzentration“, „fachgerecht und freundlich“ bedient.

Dass hier endlich eine Lösung gefunden werden muss, ist allen Verantwortlichen mehr als klar. Ein erster Schritt soll nun das unbürokratische Verfügbarmachen an benötigten Arbeitsmitteln sein. So ist die „Wunschliste“ mit insgesamt 19.325 Einzelpositionen aus den 196 DDR-Sparkassen schnell zusammengetragen und wird sofort nach Bonn gesendet.*** Von dort kommt auch prompt eine Antwort, die hoffen lässt und gleichzeitig die Schwierigkeiten aufzeigt:

Die „Anforderungen“ scheinen mir insgesamt maßvoll. Ob unsere Sparkassen alle Wünsche erfüllen können, weiß ich natürlich nicht. Probleme sehe ich vor allem bei den Telefonanlagen, PC’s sowie PKW’s bzw. Geldtransportern. Aber wir werden ja sehen. Ich hoffe sehr, unsere gemeinsame Sache kommt voran. Das Engagement vieler ist groß.****

Das Schreiben enthält eine auf den 28. Februar datierte Anlage, aus der ersichtlich wird, an welche Sparkassen im Osten bereits Arbeitsutensilien verschickt worden sind. Die ersten Lieferungen lesen sich wie ein bunter Blumenstrauß an Dingen, die heutzutage im Sparkassenalltag selbstverständlich sind. Sie reichen von Ordnern, Kugelschreiberhaltern, Stempelfarben und Schreibtischarbeitskörben über Klammergeräte, Papierschneidemaschinen, Aktenvernichter und Geldkassetten bis hin zu bespielten Disketten mit Beratungsmaterial für die Kreditgewährung, Schließfachanlagen und sogar schon einem Pkw – die Hilfsaktion des Westens ist Ende Februar 1990 also schon in vollem Gange …

Fortsetzung am 23.02.2020

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*Bedarf an Büroausstattung, Schreiben der Kreissparkasse Döbeln an die Staatsbank der DDR, Bezirksdirektion Rostock, Abteilung Sparkassen, 14.02.1990. Bestand: Historisches Archiv des OSV, HA-66/2004 Bd. 1.

**An den Präsidenten der Staatsbank der DDR! Von Mitarbeitern unterzeichneter Brief der Stadt- und Kreissparkasse Brandenburg, 18.12.1989. Bestand: Historisches Archiv des OSV, HA-76/2004a-c.

***“Wunschliste“ der DDR-Sparkassen vom Februar 1990 zur Deckung des jahrzehntelang unbefriedigten Bedarfs. Bestand: Historisches Archiv des OSV, HA-Günther 1/2004; Grafiken zur Wunschliste enthält die Bildgalerie zu diesem Beitrag.

****Schreiben von Hans E. Giese, Referatsleiter beim DSGV und Mitglied der gemeinsamen Arbeitsgruppe DSGV-zukünftiger Sparkassenverband der DDR, an Hans-Georg Günther, Bonn, 02.03.1990. Bestand: Historisches Archiv des OSV, HA-66/2004 Bd. 1.

  • Das regionale Betreuungskonzept sah Zuordnungen von Regionalverbänden zu Bezirken der DDR vor (s. a. Grafik im Teil 14 unserer Serie). Das Beispiel Hannover - Leipzig zeigt: Abweichungen, etwa durch vorhandene Städtepartnerschaften, waren möglich. : © Hans-Günther Niepage, Archiv Hillbrecht | Historisches Archiv des OSV

  • Bis Ende April 1990 hatten alle 196 DDR-Sparkassen eine oder mehrere westdeutsche Partnersparkassen. Der DSGV startete dazu eine Umfrage und veröffentlichte sein Ergebnis als detaillierte, nach Bezirken geordnete Übersicht in den Fachmitteilungen vom 15./16. Juni 1990. : © Historisches Archiv des OSV

Die Partnerschaften zwischen Ost und West werden angeschoben

Blogserie, Teil 12

Drei Tage nach Beschluss der Verbandsvorsteherkonferenz schreibt die Abteilung Sparkassen der Staatsbank der DDR die Leiter der Sparkassenbezirksstellen zur geplanten flächendeckenden Realisierung des regionalen Betreuungskonzeptes an:

Im Interesse der Herausbildung partnerschaftlicher Beziehungen zwischen den Sparkassen der DDR und der BRD wurden mit dem Sparkassen- und Giroverband der BRD erste Absprachen getroffen.

Es wurde vereinbart, daß in der nächsten Zeit Vertreter der Regionalverbände der Sparkassen der BRD direkt mit den Sparkassen der DDR Verbindung aufnehmen werden.

Ziel der Partnerschaften besteht u. a. darin

  • die Organisation und Durchführung von Schulungsmaßnahmen zu unterstützen sowie
  • materielle Hilfe zu gewähren.

Die konkreten Vereinbarungen zwischen den Sparkassen des jeweiligen Bezirkes und den Regionalverbänden der Sparkassen der BRD sind eigenverantwortlich durch die Leiter der Abteilungen Sparkassen der Bezirksdirektionen zu treffen. Diese Maßnahmen wurden durch den Präsidenten der Staatsbank der DDR bestätigt.

Wir bitten Sie, die Direktoren der Sparkassen entsprechend zu informieren.*

Die republikweite Umsetzung nahm in den Wochen danach an Fahrt auf. In ihren regelmäßigen Arbeitsberatungen beschäftigen sich die Sparkassendirektoren mit dem Stand der Entwicklung. So heißt es am 5. April 1990 zum Beispiel aus Leipzig:

Alle im Bezirk Leipzig ansässigen Sparkassen werden entsprechend zentraler Abstimmung partnerschaftliche Beziehungen zu Sparkassen des BRD-Bundeslandes Baden-Württemberg aufnehmen […] In Kürze ist damit zu rechnen, daß die genannten BRD-Partnersparkassen erste Kontakte zu den Kreissparkassen in unserem Bezirk herstellen.**

Im Protokoll heißt es weiter, dass die Stadt- und Kreissparkasse Leipzig eigene Wege geht. Denn die Städtepartnerschaft zwischen Hannover und Leipzig hätte inzwischen auch zu einer engen Beziehung beider Sparkassen geführt.

Fortsetzung am 20.02.2020

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*Schreiben der Abteilung Sparkassen der Staatsbank der DDR, Berlin, 16.02.1990. In: Geiger, Walter ; Günther, Hans Georg: Neugestaltung des ostdeutschen Sparkassenwesens 1990 bis 1995, Stuttgart 1998, S. 160.

**Protokoll der Arbeitsberatung der Direktoren der Sparkassen des Bezirkes Leipzig, 05.04.1990. In: Geiger, Walter ; Günther, Hans Georg: Neugestaltung des ostdeutschen Sparkassenwesens 1990 bis 1995, Stuttgart 1998, S. 161.