• Nicht nur bei der Schweinitzer Kreissparkasse gab es in der Inflationszeit mehr Sichteinlagen als Spareinlagen. (Abb. Siegel der Sparkasse) : © Historisches Archiv des OSV

Giro- und Spareinlagen in der Inflationszeit

Durch einen Erlass erlaubte der preußische Innenminister am 15. April 1921 den Oberpräsidenten der Provinzen des Freistaats, eine Erweiterung des Geschäftsbereichs der Sparkassen zuzulassen. Danach konnte zum Beispiel die Höchstgrenze für die Einlagen im Depositen- und Kontokorrentverkehr entfallen. Diese durften seit dem 10. August 1917 nur 25 Prozent des Gesamtbetrags der vorhandenen Einlagen auf Sparkassenbüchern betragen. Als den preußischen Sparkassen am 20. April 1909 erstmals der Giroverkehr für Kontokorrentguthaben erlaubt wurde, waren es sogar nur zehn Prozent.

Während der Inflation Anfang der 1920er Jahre nahm die Bedeutung der Girokonten bei der Sparkassen stark zu. Damals wollte die Kundschaft ihr Geld wegen der Furcht vor fortschreitender Entwertung gern täglich verfügbar halten. Traditionelles Sparen mit dem Sparkassenbuch hatte keinen Sinn. Wer den Wert des Ersparten retten wollte, erwarb Sachgüter, Devisen oder Wertpapiere. Die Sparkassen profitierten vom Wertpapierkommissionsgeschäft, das ihnen durch den Ministerialerlass erleichtert wurde. Langfristige Hypothekenkredite als Anlage der Sparguthaben waren nicht mehr gefragt. Bedeutung erlangten kurzfristige Kredite, etwa Vorschüsse an Giro- und Kontokorrentkunden.

Am Beispiel der ältesten kommunalen Kreissparkasse im Verbandsgebiet lässt sich das Verhältnis der lang- und kurzfristigen Einlagen verdeutlichen. Betrugen bei der Sparkasse des Schweinitzer Kreises 1921 die Sparguthaben 49,9 Millionen Mark und die Guthaben auf Giro- und Kontokorrentkonten 13,2 Millionen Mark, so waren es ein Jahr später 66,2 beziehungsweise 204,8 Millionen Mark. Nach der Hyperinflation lagen Ende 1923 auf den Sparbüchern mehr als 250 Billionen Mark. Die Giro- und Kontokorrenteinlagen betrugen hingegen fast 173 Billiarden Mark.

  • Besuchszahlen des Sparkassengeschichtsblogs 2021 : © Historisches Archiv des OSV

500 Beiträge sind erreicht

Mittlerweile sind 500 Artikel in unserem Sparkassengeschichtsblog veröffentlicht. Dies ist ein schöner Anlass, zurückzublicken, etwa auf die Zahl der monatlichen Besuche, die wir schon seit 2015 regelmäßig auswerten. Den Spitzenwert im vergangenen Jahr gab es im August mit 23.748. Die Zahlen schwanken. Die meisten Abrufe der letzten Jahre, nämlich 26.559, lieferte übrigens der Oktober 2018.

Seit dem Weltspartag 2014 schreibt das Archivteam wöchentlich für Sie. 60 Prozent der Beiträge hat seitdem der Autor dieses Jubiläumsartikels verfasst. Auf Britta Weschke und Claudia Wöhnl entfallen 30 Prozent. Auch Gäste kommen ab und an zu Wort, etwa unsere Praktikantinnen und Praktikanten. Zwei Drittel der Veröffentlichungen fallen in die Kategorie Sparkassengeschichte(n). Das zweithäufigste Thema ist der Sammlungsbestand des Historischen Archivs. Aus diesem schöpfen wir natürlich auch reichlich für unsere Geschichten für die Sparkassen.

Die größte Sparkasse im Ostdeutschen Sparkassenverband ist die Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam. Ihr haben wir insgesamt 32 Artikel gewidmet. In 26 Veröffentlichungen ging es hingegen um die Ostsächsische Sparkasse Dresden und in 20 um die Stadt- und Kreissparkasse Leipzig. Sämtliche 43 Mitgliedssparkassen im OSV finden sich in der Schlagwortliste wieder. Bereits am ersten Tag, dem 30. Oktober 2014, publizierten wir zur Historie mehrerer Sparkassen.

Ins Leben gerufen wurde der Blog als Baustein unserer Öffentlichkeitsarbeit, um insbesondere Sparkassengeschichten aus dem Verbandsgebiet im Internet bekannter und Informationen leichter zugänglich zu machen. Wir freuen uns, auch in Zukunft über die interessante Vergangenheit der Sparkassen berichten zu können. Sparkassen existieren bei uns seit 1819, also schon über 200 Jahre. Da gab und gibt es eine Menge zu erzählen aus guten und auch aus schlechten Tagen. Demnächst wird zum Beispiel thematisiert, wie man die große Inflation Anfang der 1920er Jahre überstehen konnte.

  • Diese letzte ausgegebene Serie an Wertgutscheinen war in den DDR-Haftanstalten von den 1980er Jahren bis zur Währungsunion 1990 gültig. : © Historisches Archiv des OSV

„Knastgeld“ in DDR-Haftanstalten

Der Bestand an Zahlungsmitteln im Historischen Archiv des OSV wird – auch für die aktuelle Wanderausstellung „Geldgeschichten“ – stets erweitert. Zuletzt waren unter den Neuerwerbungen mehrere Wertmarken aus Papier. Nach einiger Recherche stellte sich heraus, dass es sich dabei um Gefängnisgeld handelt, welches in Haftanstalten der DDR als Zahlungsmittel ausgegeben wurde.

Die Arbeit in den Haftanstalten sollte zum einen der Erziehung der Gefangenen dienen, zum anderen war sie ein wichtiger Bestandteil des DDR-Wirtschaftssystems. Unter oft verheerenden Arbeitsbedingungen wurde im Drei-Schicht-System gearbeitet. Dabei waren 48-Stunden-Wochen plus Zusatzschichten keine Seltenheit. Die Häftlinge wurden mit Druck und der Aussicht auf Hafterleichterungen zu hohen Arbeitsleistungen angetrieben. Anreize wurden mit Artikeln für den persönlichen Bedarf oder der Aussicht auf Briefkontakt zu Familie und Freunden geschaffen.
Jedoch gab es auch Arbeitsverweigerer, darunter vor allem politische Gefangene, welche damit gegen das System und die Haftbedingungen protestierten. Die Folge war der Entzug aller Vergünstigungen sowie wöchentlicher Arrest.

Meist handelte es sich bei den Tätigkeiten um Zuarbeit für die umliegenden Betriebe, wovon auch westliche Unternehmen profitierten. So wurden beispielsweise Haushaltsartikel produziert, die das westdeutsche Versandhaus Quelle als Hausmarke vertrieb.

Für ihre Arbeit stand den Gefangenen ab Ende der 1950er Jahre ca. 10 % eines vergleichbaren Nettolohns zur freien Verfügung. Den größten Teil der Zahlungen behielt die Gefängnisleitung für die Haftkosten ein. Zuletzt bekam ein Häftling rund 138 Mark. Von diesem Betrag mussten ggf. die Familie unterstützt und Rücklagen für das Leben nach der Entlassung gebildet werden. Den restlichen Betrag bekam man als Eigengeld in Form von Wertmarken („Knastgeld“) ausgezahlt.

Die Wertmarken dienten in den anstaltsinternen Läden als Zahlungsmittel, wo Waren des täglichen Bedarfs erworben werden konnten. Dort war das Sortiment begrenzt und wurde zu überhöhten Preisen angeboten. Besonders begehrt waren Zigaretten, Kaffee und zuätzliche Nahrungsmittel sowie auch Kosmetikartikel.

Anna-Lena Seibel
Praktikantin im Historischen Archiv des OSV

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Quellen:
Jan Philipp Wölbern: Die historische Aufarbeitung der Zwangsarbeit politischer Häftlinge im Strafvollzug der DDR, Potsdam 2016.

Tobias Wuschnik: Selbstbehauptung und politischer Prostest von Gefangenen im DDR-Strafvollzug, in: Ehrhard Neubert, Bernd Eisenfeld (Hrsg.): Macht-Ohnmacht-Gegenmacht. Grundfragen zur politischen Gegnerschaft in der DDR, Bremen 2001, S. 267-293.

Jan Philipp Wölbern, Haftarbeit in der DDR. Eine Zwischenbilanz, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, 13 (2016), S. 86-107.

  • Gründungsdaten der Kreissparkasse Börde - Die Aufsichtsbehörde in Magdeburg sammelte nicht nur Geschäftsdaten der Sparkassen in der Region. (Ausschnitt Nachweisung über den Zustand der Sparkassen im Regierungsbezirk Magdeburg für 1847/ Landesarchiv Sachsen-Anhalt C I I a Nr. 2690 Band 2)

Sparkassenjubiläen 2022

Im Jahr 2022 stehen erneut zwei runde Sparkassengeburtstage an. Die Sparkasse Uckermark und die Sparkasse Oder-Spree werden 200 Jahre alt. Ein Verein von Grundbesitzern gründete eine Sparkasse für den Kreis Templin, welche am 1. April 1822 im Kreishaus eröffnete. In Frankfurt (Oder) nahm hingegen am 1. Oktober 1822 eine kommunale Stadtsparkasse die Geschäftstätigkeit auf. Am 1. Februar 1847 wiederum startete die Stadtsparkasse Seelow. Das war vor 175 Jahren die erste Gründung im Geschäftsgebiet der Sparkasse Märkisch-Oderland. Wenn Sie mehr zur Geschichte der Sparkasse erfahren möchten, so schauen Sie doch gern in deren Chronik, die hier online verfügbar ist.

Den drei großen Jubiläen werden wir einzelne Blogs widmen. Es gibt aber noch andere Sparkassengründungen, die erwähnenswert sind. Bereits am 7. Januar 1847 öffnete beispielsweise die Sparkasse in Döbeln. Im Jahr 1847 sind in Sachsen auch Sparkassen in Orten entstanden, in denen nun Zweigstellen bestehen, zum Beispiel am 4. Januar in Waldheim. Auch im heutigen Sachsen-Anhalt mehrte sich die Zahl der Sparkassen. Hauptsitz der Kreissparkasse Börde ist Oschersleben, wo Anfang 1847 eine Stadtsparkasse startete. In Sangerhausen wurde zeitgleich ebenfalls eine städtische Sparkasse gegründet. Auch in Köthen entstand in dem Jahr eine Sparkasse. In Brandenburg eröffneten Sparkassen in Müncheberg und Forst.

Deutlich jünger sind Gründungen durch Fusionen. So entstanden vor 30 Jahren drei Mitgliedssparkassen des Ostdeutschen Sparkassenverbandes. Seit dem 1. Januar 1992 firmieren die Sparkasse Vorpommern, die Müritz-Sparkasse und die Sparkasse Altmark West mit diesen Namen. Seit dem 1. Januar 2012, also schon zehn Jahre, gibt es die Erzgebirgssparkasse. Wer wissen möchte, wieweit die Wurzeln dieser Fusionssparkassen oder anderer Sparkassen im OSV zurückreichen, kann im Sparkassengeschichtsblog Informationen finden. Bereits am 19. und 26. Februar, 12. März und 5. April 2018 wurden alle wichtigen Gründungsdaten veröffentlicht. Über das Blogarchiv gelangen Sie zu den Beiträgen.

  • Ein Fernsehteam des RBB ist am 17. Dezember 2001 bei der Ausgabe der ersten Starterkits in der Filiale 99 in Berlin-Wilmersdorf vor Ort. (Bestand Historisches Archiv der Berliner Sparkasse)

  • Andrang bei der Ausgabe der Starterkits in der Filiale 57 in Berlin-Friedrichshain am 17. Dezember 2001 (Bestand Historisches Archiv der Berliner Sparkasse)

  • Kundenhinweis bei der Ausgabe der Starterkits in der Filiale 57 in Berlin-Friedrichshain (Bestand Historisches Archiv der Berliner Sparkasse)

  • Informationsbroschüre der Berliner Sparkasse vom August 2001 (Bestand Historisches Archiv der Berliner Sparkasse)

Einführung des Euro-Bargelds vor 20 Jahren: Starker Kundenandrang in den Berliner Sparkassenfilialen

Am 1. Januar 2002 wurde in zwölf europäischen Ländern das Euro-Bargeld eingeführt und zugleich ersetzte der Euro die bisherigen nationalen Währungen als gesetzliches Zahlungsmittel. In Berlin hatte die Berliner Sparkasse die Hauptlast der Währungsumstellung zu tragen.

Ausgabe von Starterkits im Dezember

Kurz vor Weihnachten herrschte in den Filialen der Berliner Sparkasse großer Andrang. Am 17. Dezember 2001 begann mit der Öffnung der Filialen um 9 Uhr die Ausgabe der Starterkits. Dabei handelte es sich um in Plastiktüten abgepackte Haushaltsmischungen, die 20 Euro-Münzen aller Stückelungen im Wert von 10,23 Euro enthielten und für 20 D-Mark ausgegeben wurden. In der Filiale Bundesallee in Berlin-Wilmersdorf war ein Fernsehteam der Berliner Abendschau vor Ort. Reporter Ulli Zelle befragte die ersten Kunden, die ein Starterkit erhalten hatten, nach ihren Eindrücken zu den neuen Münzen. Je nach Filiale wurde die Ausgabe der Haushaltsmischungen aufgrund der großen Nachfrage auf ein bis drei Stück pro Person beschränkt. Insgesamt 500 000 Starterkits gab die Berliner Sparkasse bis zum 28. Dezember 2001 aus. Personelle Unterstützung erhielten die Filialen aus den zentralen Bereichen. Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich im Erziehungsurlaub oder Vorruhestand befanden, konnten sich freiwillig zur Verfügung stellen. Insgesamt 500 zusätzliche Arbeitskräfte arbeiteten bis Ende Februar 2002 in den Vertriebsstellen.

Andrang vor den Geldautomaten zum Jahreswechsel

In der Silvesternacht warteten an vielen Geldautomaten in der Stadt zahlreiche Menschen, die gleich zum Jahresanfang die neuen Euro-Banknoten in den Händen halten wollten. Bereits 10 Minuten nach Mitternacht waren fast alle Geldautomaten der Berliner Sparkasse umgestellt und die ersten Euros konnten abgehoben werden. Allein am 1. Januar 2002 gab es an den Geldautomaten der Berliner Sparkasse insgesamt 177 722 Abhebungen mit einer Gesamtauszahlungssumme von 33,1 Millionen Euro. Auch danach waren die Geldautomaten im Dauereinsatz. Bis zum 27. Januar 2002 wurden bei rund 3,2 Millionen Abhebungen insgesamt 424,5 Millionen Euro ausgezahlt.

Am 1. Januar 2002 waren auch fünf Filialen der Berliner Sparkasse geöffnet, in denen sich angemeldete Firmenkunden mit der neuen Währung versorgen konnten. Für sie standen spezielle vier Kilogramm schwere Starterkits zur Verfügung, die zweiundzwanzig Rollen mit 910 Euro-Münzen im Wert von 275 Euro enthielten. Größere Unternehmen erhielten nach Vorbestellung bereits vor dem Jahresende das benötigte Bargeld. 

Am 2. Januar 2002 und in den Folgetagen herrschte großer Kundenandrang in den Filialen der Berliner Sparkasse. Die Berliner Sparkasse hatte für die Kundenbedienung zusätzliche Kassen an normalen Beraterplätzen eingerichtet. Neben dem Wunsch nach Euro-Auszahlungen wollten viele Kunden die bei sich vorhandenen D-Mark-Beträge in Euro umtauschen oder auf ihre Konten einzahlen. Unmengen von Kleingeld sammelten sich in diesen Tagen in den Filialen an, teilweise wurde der Platz für die Lagerung der D-Mark-Münzen knapp. Erschwerend kam hinzu, dass die Kapazitäten beim Geldtransport in diesen Tagen nicht ausreichten. In den ersten Januartagen verzeichnete die Berliner Sparkasse zudem einen Rückfluss an D-Mark-Banknoten in Höhe von insgesamt rund 350 Millionen D-Mark, die überwiegend von privaten Kunden eingezahlt wurden. Nach einer Woche war der größte Ansturm allerdings bereits wieder vorüber.

Um zum Jahresbeginn einen noch größeren Andrang an den Bankschaltern zu vermeiden, konnte noch bis Ende Februar im Handel mit D-Mark bezahlt werden. Das Wechselgeld erhielt man bereits in Euro und Cent ausgezahlt. Auch Banken und Sparkassen tauschten noch bis Ende Februar die alte Währung um. Danach ging die Umtauschmöglichkeit auf die Filialen der deutschen Bundesbank über. Erfreulicherweise gab es bei der Berliner Sparkasse während der gesamten Währungsumstellung keinen nennenswerten Anstieg der Falschgeldquote und keine Zunahme von Verstößen gegen das Geldwäschegesetz. Auch war aufgrund der getroffenen Sicherheitsmaßnahmen kein Anstieg von Überfällen auf Geschäftsstellen zu verzeichnen.

Schlafmünzenaktion und weitere umfangreiche Vorbereitungsmaßnahmen

Für die Gewährleistung eines reibungslosen Verlaufs der Euro-Bargeldeinführung zum Jahreswechsel waren im Vorfeld intensive und umfangreiche Vorbereitungen notwendig. Bereits im Mai 2001 startete die Einsammlung der in der Bevölkerung vorhandenen D-Mark-Münzen. Die bundesweite Schlafmünzenaktion wurde von der Bundesbank initiiert. Von Mai bis Dezember 2001 wurden allein bei der Berliner Sparkasse rund 220 000 Safebags mit Münzen im Wert von rund 32 Millionen D-Mark abgegeben. In der ersten Januarhälfte 2002 kamen weitere knapp 140 000 Safebags mit Münzen im Wert von rund 20 Millionen D-Mark hinzu. Zum Erfolg dieser Aktion hatte auch eine breit angelegte Werbekampagne der Berliner Sparkasse, bei der unter anderem Restaurant- und Kinogutscheine verlost wurden, beigetragen.

Eine besondere Herausforderung waren die Anpassungen in der EDV. Sie bildeten die Voraussetzung für die zeitgenaue Umstellung aller Konten und technischen Geräte zum Jahreswechsel. Zudem mussten Vordrucke für den Geschäftsverkehr neu gedruckt sowie Aufsteller und Plakate für die Kundeninformation produziert werden. Zur besseren Steuerung des Kundenstroms bei der Euro-Ausgabe wurden die Filialen mit einem Kundenleitsystem ausgestattet. Farbige Symbole erleichterten die Orientierung und wiesen den kürzesten Weg zum Schalter. Im November 2001 gab es bei der Berliner Sparkasse einen Testlauf in der Filiale im Linden-Center Hohenschönhausen. Vor Ort wurde unter realen Bedingungen die Ablaufplanung und Organisation anhand von Fallbeispielen getestet. Im September 2001 begann die Auslieferung der neuen Währung an die Geschäftsstellen und ab dem 28. Dezember 2001 erfolgte die Bestückung der Geldautomaten mit Euro-Banknoten. Für die Währungsumstellung fielen erhebliche Kosten an. Einschließlich zusätzlicher Personalkosten beliefen sie sich auf 50 000 bis 70 000 Euro pro Filiale.

Klaus-Dieter Marten, Historisches Archiv der Berliner Sparkasse

Quellen:

  • Ab 17. Dezember in Berlin: erste Euro-Münzen zum Kennen lernen, Presseinformation der Bankgesellschaft Berlin vom 11.12.2001.
  • Das Euro-ABC, Broschüre der Berliner Sparkasse zur Währungsumstellung vom 1.8.2001.
  • Euro-Bargeldeinführung kompakt, Broschüre der Bankgesellschaft Berlin (Volkswirtschaft), Berlin Juni 2000.
  • Euro-Bargeldumstellung – Personalwirtschaftliche Rahmenbedingungen, Personalinformation für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LBB, Nr. 26 / 2001.
  • Landesbank Berlin/Berliner Sparkasse, Bargeldströme in einem regionalen Markt, in: Abschlussbericht – Erfolgreiche Einführung des Euro, Deutscher Sparkassen- und Giroverband (Hg.), Bonn, S. 95-96.
  • Report – Mitarbeiterzeitung für den Konzern Bankgesellschaft Berlin, Ausgaben Nr. 9 vom November 2001, Nr. 10 vom Dezember 2001/Januar 2002 und Nr. 1 vom Februar 2002.
  • Vor der Euro-Bargeldeinführung: Bankgesellschaft Berlin ist gut vorbereitet, Presseinformation der Bankgesellschaft Berlin vom 16.10.2001.