• Stundenplan - Werbemittel der sächsischen Sparkassen in den Schulen, um 1950 : © Historisches Archiv des OSV

  • Blüten und Blütenknospen, Samenkapseln : © Thomas Einert

  • Wurzel und Blattrosetten im Herbst : © Thomas Einert

Pflanzenkunde und -geschichte

Vor ungefähr einem Dreivierteljahrhundert verschenkten die sächsischen Sparkassen solche Stundenpläne an Schulkinder, um sie an Wildgemüse und Wildkräuter heranzuführen. Dies weckte das Interesse des Blogautors, der nicht nur studierter Historiker, sondern auch ausgebildeter Wildnispädagoge sowie Survivaltrainer ist und in der Pflanzenkunde einigermaßen Erfahrung hat. Er möchte die Aufmerksamkeit auf die Nachtkerzen (rechts) lenken, die zur Zeit blühen. Die bekannteste Art der Gattung Nachtkerze ist die Gemeine oder Gewöhnliche Nachtkerze.

Auf der Rückseite des Stundenplans finden sich Informationen zur Pflanze, die einer Kommentierung bedürfen. „Die im Sommer mit großen gelben radförmigen Blüten, die sich abends öffnen und morgens verwelken, weithin leuchtende Nachtkerze ist eine der häufigsten Pflanzen an Bahndämmen, auf Schuttplätzen und auf Sandflächen.“ Als weitere, eigentlich unwirtliche Standorte sind zu nennen: Brachflächen, Ödland, sandige, kiesige Ruderalstellen, Wegränder, Straßenböschungen, Schotterflächen, Sandtrockenrasen oder etwa Steinbrüche.

Die großen Blüten stehen einzeln in den Achseln der wechselständigen Blätter am Stängel. Sie besitzen vier Blütenblätter und sind kreuzsymetrisch aufgebaut. (Bild 2) Die Nachtkerze bekam ihren aussagekräftigen Namen, weil ihre leuchtend-gelben Blüten sich erst abends öffnen und mit ihrem Duft viele Nachtfalter anlocken. Sowohl die noch geschlossenen Blütenknospen (etwa angebraten) als auch die Blüten (zum Beispiel als Salatdeko) sind essbar. Ja, viele Teile der Pflanze sind, zu verschiedenen Zeiten ihrer Entwicklung, nutzbar.

„Aus der am Boden liegenden Rosette lanzettlicher Blätter entspringt der hohe Blütenstengel; die länglichen Früchte enthalten kleine braune Samen.“ Diesen Samen, denen damals noch keine Bedeutung zugemessen wurde, gilt es einige Worte zu widmen. Die Samenkapseln (Bild 2) stehen dicht und aufrecht und enthalten sehr viele kleine kantig-spitze Samen. Das aus ihnen gewonnene Öl enthält wichtige mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Bedeutend ist der hohe Anteil an Gamma-Linolensäure, die eine vielseitige medizinische Anwendung findet. Nicht nur bei Neurodermitis.

Neben den Samen ist die Wurzel der zweite energiereiche Teil der Nachtkerze. Als zweijährige Pflanze bildet sie im ersten Jahr ihres Lebens eine Blattrosette dicht am Boden und eine Pfahlwurzel, die später verholzt. (Bild 3) Die Blätter sind lanzettlich-oval. Die grünen Blätter können auch rötliche Verfärbungen aufweisen. Die bei größeren Rosetten zum Teil möhren- oder pastinakengroßen Wurzeln sind im obersten Bereich an der Schale und im Inneren rötlich gefärbt. Ansonsten ist die Wurzel schmutzig-weiß. Es ist äußerst wichtig, vor dem Verzehr eine eindeutige Bestimmung vorzunehmen, da es auch giftige Pflanzen mit Pfahlwurzeln gibt.

„Als Rapontica oder Schinkenwurzel wird sie bisweilen angebaut. Die bis 30 cm langen und oft mehrere Zentimeter dicken Wurzeln liefern vom Herbst bis zum Frühling, wenn der Boden nicht fest gefroren ist, ein wohlschmeckendes Gemüse als Ersatz für Schwarzwurzel. Sie werden wie diese zubereitet, also geschabt oder geschält, in mit Essig angesäuertes Wasser gelegt und in Salzwasser gekocht. Mit Kartoffeln können sie wie Mohrrüben als Eintopfgericht gekocht werden. In Scheiben geschnitten geben die gekochten Wurzeln mit Essig und Öl einen Salat.“

Den Namen Schinkenwurz trägt sie übrigens wegen der Rosa-Färbung beim Kochen. Über Wohlgeschmack lässt sich streiten. Man denkt an Pastinake. Es bleibt allerdings ein gewisser kratzig-scharfer Nachgeschmack. Bei allen Pflanzenteilen. Zur Herkunft wurde auf dem Stundenplan berichtet: „Sie ist aus Nordamerika eingeschleppt, also kein ursprüngliches Kind unserer Pflanzenwelt.“ Dazu sagt man heute Neophyt. Übrigens nutzten bereits die Indigenen die Pflanze. So sollen zum Beispiel die Algonkin Hauterkrankungen mit dem Brei der Samen behandelt haben.

Nach Europa kam die Nachtkerze allerdings vor über 400 Jahren als Zierpflanze. Wegen ihrer schönen Blüten tauchte sie zunächst in französischen Gärten auf. 1660 soll sie in Deutschland angekommen sein. Auch als Wurzelgemüse wurden Nachtkerzen dann angebaut. Selbst der Dichterfürst Goethe schickte seiner Frau 1810 Samen zum Aussäen. Doch in den Gärten blieb die Nahtkerze nicht. Sie brach aus und verwilderte. Der Ausbau der Eisenbahnnetze im 19. Jahrhundert kann eine große Wirkung für ihre Verbreitung gebracht haben. In und mit den Schienenwegen bekam sie ein vielmaschiges Netz von Wanderstraßen.

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Sparkassengesetz Nordrhein-Westfalen [Link]

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  • © Historisches Archiv des OSV

Die Einführung der Reichsmark

Vor 100 Jahren erfolgte in Deutschland eine neue Währungsgesetzgebung. Die Reichsbank wurde eine souveräne, von der Regierung unabhängige Zentralnotenbank. Nicht ein Münzgesetz, wie das vom 4. Dezember 1871, sondern ein Bankgesetz führte neues Geld ein. Die Noten der Reichsbank sollten die Währungsbezeichnung Reichsmark tragen. Anders als bei der Einführung der Mark nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871 ging es nicht mehr um eine Münz-, sondern um eine Papierwährung. Ihre bisher ausgegebenen Mark-Scheine sollte die Reichsbank im Verhältnis eine Billion zu eins in Reichsmark umtauschen. Reichsmark-Scheine ware künftig das einzige unbeschränkt gültige gesetzliche Zahlungsmittel.

Wirksam wurde das Bankgesetz aber erst zum 11. Oktober 1924. Die Reichsdruckerei stellte die ersten neuen Geldscheine im Herbst fertig. Das waren Werte von 10, 20, 50 und 100 Reichsmark. Um sie fälschungssicherer zu machen, verwendete man Hadernpapier aus textilen Rohstoffen. Zwar musste die Reichsbank 30 Prozent des Notenumlaufs durch Goldreserven decken. 1.392 Reichsmark entsprachen dabei einem Pfund Feingold. Die Scheine konnten aber nicht, wie in der Zeit der Mark vor dem Ersten Weltkrieg, in Gold eingelöst werden. Am 11. Oktober trat auch ein neues Münzgesetz vom 30. August 1924 in Kraft. Aber erst im Folgejahr wurden nach einer Bekanntmachung vom 17. April 1925 Geldstücke zu einer Reichsmark aus Silber geprägt.

  • 1 Mark von 1914 als Geldstück und als Geldschein : © Historisches Archiv des OSV

Die Einführung der Papiermark

Nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871 wurde die Mark als einheitliche deutsche Währung eingeführt. Gesetze regelten nicht nur die Auspägung von Münzen, etwa die Herstellung von 100 1-Mark-Stücken aus einem Pfund Feinsilber. Die Reichsbank wachte über die Sicherheit der zum Teil durch Goldreserven gedeckten Markwährung. Reichsbanknoten gab es zuerst nicht unter 100 Mark, ab 1906 auch zu 50 und 20 Mark. Erst ab 1910 galten ihre Geldscheine als gesetzliche Zahlungsmittel. Die Bevölkerung nutze jedoch lieber weiter Goldmünzen.

Die Reichsbank war verpflichtet, ihre Noten gegen Gold einzulösen. Dabei entsprachen 1392 Mark einem Pfund Feingold. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde die Einlösepflicht am 4. August 1914 gesetzlich abgeschafft. Das war das Ende des Goldstandards. Zugleich gründete der Staat sogenannte Darlehenskassen, die Handel und Gewerbe durch Kredite fördern sollten. Sie gaben Darlehenskassenscheine aus. Diese waren keine gesetzlichen Zahlungsmittel und mussten nur von den Reichskassen und öffentlichen Kassen der Bundesstaaten angenommen werden.

Der Gesamtbetrag der Scheine wurde zunächst auf 1,5 Milliarden Mark begrenzt. Beim Kriegsende 1918 waren schließlich 10 Milliarden vorhanden. Da die Reichsbank die Darlehenskassenscheine zur Deckung ihrer eigenen Noten verwenden durfte, trugen sie auch so zur Expansion der Geldmenge bei. Die Vergrößerung des Volumens bei begrenztem Warenangebot führte bereits während des Ersten Weltkrieges zur Inflation. Einem unkontrollierten Verlust des Geldwertes wirkte der Staat jedoch durch verschiedene Maßnahmen entgegen.

  • Der Sitz der Sparkasse Elbe-Elster in Finsterwalde vor 95 Jahren. (Ansichtskarte Verlag Wilhelm Schade in Finsterwalde, 1929; Bestand: Historisches Archiv des OSV) : © Historisches Archiv des OSV

  • Portal der Sparkasse, 2021 : © Thomas Einert

Das Historische Archiv im Jahresbericht

Vor kurzer Zeit hat der Ostdeutsche Sparkassenverband seinen Jahresbericht für 2023 online veröffentlicht. Auch das Historische Archiv wurde bedacht und taucht hier mit drei Projekten des vergangenen Jahres auf. Als großes Titelbild begegnet uns der historische Sitz der Sparkasse Elbe-Elster in Finsterwalde. Diese Postkarte wurde 1929 versendet. Da war das Gebäude links ganz neu. Am 18. Juni 1928 konnte die Stadtspar- und Girokasse Finsterwalde dort einziehen.

Vom Architekten und Regierungsbaumeister a.D. Kurt Vogeler stammt der Entwurf für das Haus. Der Bildhauer Walter Lemcke gestaltete unter anderem die interessanten Sandsteinfiguren an der Fassade. Sie nehmen Bezug auf örtliche Wirtschaftszweige, mit denen das Geldinstitut Geschäftsbeziehungen pflegte. Schauen Sie sich gern das zweite Bild des Blogs an. Über dem Eingangsportal sehen Sie links Merkur, den antiken Gott/ Schutzpatron der Reisenden, des Handels und der Wissenschaften. Rechts symbolisiert eine Frau die Güterzeugung, die Industrie.

Das ehemalige Postamt ist seit Anfang 2002 Teil der neugestalteten Hauptstelle der Sparkasse Elbe-Elster. Ein Um- und Erweiterungsbau erfolgte, der wertvolle alte Bausubstanz erhielt und historische mit moderner Architektur verband. Auch das Sparkassengebäude von 1928 wurde damals umgebaut. Die Fassade blieb dabei erhielten, wie schon bei einer weitreichenden Umgestaltung in den Jahren 1991/1992.

  • Diese Postkarte aus dem Jahr 1913 zeigt eine erfolgreiche Wasserlandung des Luftschiffs. : © Historisches Archiv des OSV

Bruchlandung der „Hansa“

„Hansa“ hieß das erste Luftschiff, das am 19. November 1912 in der neuen Halle auf dem Gelände des Potsdamer Luftschiffhafens untergebracht wurde. Der Zeppelin war 148 Meter lang und hatte einen Durchmesser von 14 Metern. Das Traggasvolumen war 18.700 Kubikmeter. Durch eine Motorenleistung von 510 PS konnte er eine Höchstgeschwindigkeit von 80 Stundenkilometern erreichen. Die Nutzlast betrug 6,5 Tonnen.

LZ 13 diente als Verkehrsluftschiff und beförderte viele wohlhabende Passagiere. Es wurde aber auch vom Militär gechartert. Man übte unter anderem den Abwurf von Granaten. Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs erfuhr die „Hansa“ eine gänzlich militärische Nutzung. Sie war aber kein Bomber, wie etwa die „Sachsen“, die in der Luftschiffwerft Potsdam zu diesem Zweck umgebaut wurde, sondern ein Aufklärer. Ihr Ende fand die „Hansa“ jedoch nicht an der Front.

Vor genau 108 Jahren misslang eine der Wasserlandungen, die Luftschiffe bei der Anfahrt in Potsdam oft durchführen mussten. Weil der Kapitän während des Manövers eine Zigarette rauchen wollte, entzündete sich ausgelassener Wasserstoff. Die Mannschaft rettete sich ins Wasser. Nicht alle Überreste des Zeppelins konnten an Land gebracht werden. Eine Luftschraube soll sich noch heute am Grund des Templiner Sees befinden. Er zählt zu den tiefsten Gewässern Brandenburgs. Die Bergung ist daher ausgeschlossen. Wer sich trotzdem für die Position des Unglücks interessiert, kann sich an den Autor des Blogs wenden.