• Von ihrer Gründung 1838 bis zum Jahr 1926 war die Sparkasse im Rathaus (links) untergebracht. Ab 1903 war das Geschäftslokal im Erdgeschoß. (Abb. Ansichtskarte Verlag Emil Degenkolb Nf. in Dresden, um 1910; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

Von den Anfängen der Sparkasse in Pirna

Vor 180 Jahren war es soweit. In Pirna nahm eine kommunale Spar- und Leihkasse die Geschäftstätigkeit auf. Sie eröffnete in einem Zimmer im ersten Stock des Rathauses. Die notwendige Einrichtung, zum Beispiel Zähltische oder Kerzenleuchter, stellte der erste Kassierer des Instituts zunächst leihweise zur Verfügung. Die Stadtverwaltung hatte Sparbücher, Geschäftsbücher, Schreibpapier, Federkiele, ein Lineal und sogar einen Wandkalender besorgt. Der Tresor war eine am Boden festgeschraubte eiserne Kiste, die mit drei Schlössern versehen war.

Mit solch einer einfachen Ausstattung begann das Geschäft am 5. Januar 1838. Und auch die Öffnungszeiten waren am Anfang beschränkt. Ins Kassenlokal konnten die Kundinnen und Kunden immer freitags von 15:00 bis 17:00 Uhr kommen. Insgesamt 36 Taler wurden am ersten Tag eingezahlt und neun Sparkassenbücher ausgestellt. Gespart wurden übrigens nur Münzen, denn Papiergeld nahm die Sparkasse aus Sicherheitsgründen nicht an. Zuständig für das Tagesgeschäft waren der Stadtkassierer Eduard August Göpel und der Kaufmann Karl Friedrich Schmidt als sein Buchführer. Als Entlohnung bekamen sie eine Tantieme.

Die Einlagen wurden satzungsgemäß der Leihkasse zur Verfügung gestellt, andernfalls auf sichere Hypotheken ausgeliehen. Pfandgegenstände konnten etwa Staatspapiere, Juwelen, Uhren, Gold- und Silbergeschirr, aber auch Kupfer, Messing und Zinn sowie Seiden-, Leinen- oder Baumwollstoffe beziehungsweise Kleidungsstücke sein. Platz finden sollten die Pfänder in einem Regal, das der Kassierer mitgebracht hatte. Damit die Gegenstände nicht verstaubten, wurden an diesem noch Türen angebracht.

845 Taler lieh Sparkasse der Leihkasse im ersten Jahr. Gefragt waren aber vielmehr Hypothekenkredite der Sparkasse. Am 26. Januar 1838 erhielt der Pirnaer Schuhmachermeister Johann Gabriel Seydler das erste Darlehn über 200 Taler. Sicherheit boten sein Haus, seine Schuhbank und die Bürgschaft seiner Ehefrau. Der erste auswärtige Kunde war der Gutsbesitzer Friedrich August Sterl aus Großcotta mit 450 Talern. Am Ende des ersten Geschäftsjahres hatte die Sparkasse bereits zwei Drittel der Einlagen (2.058 Taler und 16 Groschen) gegen Hypotheken ausgeliehen.

Der bescheidene Reingewinn betrug übrigens 5 Taler, 18 Groschen und 11 Pfennige. Mit den der Stadt zufallenden Überschüssen wurde erst einmal ein Reservefonds aufgebaut. Durch  Beschlüsse des Stadtrats und der Stadtverordneten wuchs er immer weiter an. Erst 24 Jahre nach der Gründung der Spar- und Leihkasse sollte die Trägerin mit Genehmigung der Aufsichtsbehörden Geld für gemeinnützige Zwecke nutzen.

  • Siegelmarke des Bitterfelder Landrats - Die Gründung der Kreissparkasse 1843 ist dem Engagement des Landrats Georg Adolph Moritz von Leipziger zu verdanken. : © Historisches Archiv des OSV

175 Jahre Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld

Vor genau 175 Jahren wurde in Bitterfeld eine Kreissparkasse eröffnet. Dies war die erste Sparkassengründung im Geschäftsgebiet der heutigen Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld. Dieses Institut ist erst 2008 durch eine Fusion entstanden. Die Traditionslinien reichen jedoch weit zurück. Zur Erinnerung erscheint hier der Text der Bekanntmachung zur Eröffnung, die wiederholt im Nachrichts-Blatt für den Delitzscher und Bitterfelder Kreis veröffentlicht wurde. Die Zeitung befindet sich mit der Signatur Ztg 99 in der Staatsbibliothek zu Berlin, Standort Westhafen.

Bekanntmachung
über die Errichtung einer Sparkasse im Bitterfelder Kreise
Um den weniger bemittelten Einwohnern des Bitterfelder Kreises und insbesondere denen der dienenden und arbeitenden Klasse eine passende Gelegenheit zu verschaffen, kleine Geld-Ersparnisse sicher und zinsbar anzulegen, und dadurch nach und nach ein kleines Capital zu sammeln, welches sie bei eintretendem Bedürfniß entweder sofort oder doch sehr bald zurückempfangen und benutzen können, auf diese Weise aber zur Ordnung und Sparsamkeit aufzumuntern, soll nach dem Beschluß der Kreisstände und unter Genehmigung der höhern Behörden und Sr. Majestät des Königs, vom 1. Januar 1843 an für den Bitterfelder Kreis eine Sparkasse errichtet werden.

Dieses Institut steht unter der Garantie des ganzen Bitterfelder Kreises, muß daher von dem letzteren in allen Stücken vertreten werden und gewährt sonach für die richtige Rückzahlung der Einlagen und Berichtigung der Zinsen die vollkommenste Sicherheit, weshalb denn auch in Folge einer Allerhöchsten Cabinets-Ordre vom 4. Mai 1839 Gelder, welche Mündeln oder milden Stiftungen gehören, bei demselben zinsbar angelegt werden können.

Obwohl die Anstalt vorzugsweise für die Bewohner des Bitterfelder Kreises bestimmt ist, so soll doch die Benutzung derselben auch Andern freigelassen werden. Einlagen werden von 1/2 Thaler an in allen beliebigen Summen angenommen, jedoch die überschießenden Groschen nicht mit verzinst.

Bei dem im Allgemeinen kürzlich verminderten Zinsfuß, kann die Sparkasse nicht mehr als Drei Procent Zinsen zahlen, welche jedesmal im Monat Januar für das zunächst vergangene Jahr berichtigt werden. Wenn die Zinsen in diesem Zeitraum unerhoben bleiben, so werden sie zum Capital geschlagen und demnächst ebenfalls mit verzinset.

Auf Verlangen der Interessenten werden Einlagen bis zum Betrage von 12 Thlr. sofort ohne Kündigung, von 13 bis 50 Thlr. nach einmonatlicher, von 51 bis 199 Thlr. nach dreimonatlicher und von 200 Thlr. nach sechsmonatlicher Kündigung zurückgezahlt.

Über die erfolgten Einlagen werden den Einlegern von dem unterzeichneten Curatorium vollzogene Sparkassenbücher ausgefertigt und ausgehändigt, in welchen jedoch noch außerdem über die erfolgten Einlagen von dem Sparkassen-Rendanten und einem Mitglied des unterzeichneten Curatorii oder dem Herrn Kreis-Secretair quittiert werden muß, wobei zugleich bevorwortet wird, daß Sparkassenbücher, welchen eines dieser Erfordernisse mangelt, keine Gültigkeit haben.

Zum Sparkassen-Rendanten ist der bisherige Rent-Amts-Expedient Beschnidt jun. ernannt worden, und wird derselbe vorläufig seine Geschäfte in demselben Local betreiben, in welchem sich das landräthliche Büreau befindet. Nur Dienstags, Donnerstags und Sonnabends früh von 9 bis 1 Uhr können Einlagen gemacht und diese, sowie die Zinsen, in Empfang genommen werden.

Die nähern Bestimmungen über dieses Kreis-Sparkassen-Institut enthalten die Statuten, wovon 1 Exemplar bei den Wohllöbl. Stadt-Magisträten und den Ortstrichtern zu Jedermanns Einsicht niedergelegt ist, und auch den Sparkassenbüchern beigedruckt werden sollen. Außerdem sind diese Statuten für den Preis von 2 Sgr. 6 Pf. bei dem Sparkassen-Rendanten Beschnidt zu haben.

Indem wir nun die Errichtung einer Sparkasse für den Bitterfelder Kreis hierdurch zur öffentlichen Kenntniß bringen, fordern wir auf: dieses gewiß sehr gemeinnützige Institut recht häufig zu benutzen.

Bitterfeld, den 27. Dezember 1842

Das Curatorium der Bitterfelder Kreis-Sparkasse
v. Leipziger, Landrath     I.D. Schmidt sen.     Atenstädt     Römmling

  • Vorder- und Rückseite eines Notgeldscheines der Stadt Kahla, das im November 1921 herausgegeben wurde. Notgeld wurde vom Staat o. a. öffentlich-rechtlichen Institutionen in Krisenzeiten, wie z. B. der Inflation, zur Überbrückung des Zahlungsmittelmangels ausgereicht. Am bekanntesten ist in Deutschland die Notgeld-Epoche zwischen 1914 und 1923, in der mehr als 100.000 unterschiedliche Geldscheine kursierten. : © Historisches Archiv des OSV

Wissenswertes zum Weihnachtsfest

Weihnachten ist das Fest der Geburt Jesu Christi. Der 25. Dezember gilt seit 336 n. Chr. als kirchlicher Feiertag. An diesem Tag wurde bis dahin in Rom die Wintersonnenwende als heidnisches Staatsfest des unbesiegten Sonnengottes begangen. Nun gab es die Geburtsfeier Jesu, mit dem für
Gläubige das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, in die Welt gekommen war.

Erst seit dem Mittelalter gibt es die Bezeichnung Weihnachten und mit Martin Luther wurde ein Familienfest mit Geschenken daraus. Zu den bekanntesten Bräuchen gehören seitdem das Aufstellen der Krippe und das Schmücken des Christbaumes. Sein Grün steht für das Leben, Fruchtbarkeit und Gesundheit. Die Vorbereitungen auf Weihnachten beginnen seit der Neuzeit bereits am Vorabend, dem Heiligabend, u. a. mit dem Erzählen der Weihnachtsgeschichte.

Am häufigsten wird der Text des Evangelisten Lukas bei Gottesdiensten und Weihnachtsfeiern im christlichen Kulturraum vorgelesen oder nachgespielt.

Wie auch immer Sie, liebe Leserinnen und Leser, die nächsten Tage verbringen, wir wünschen Ihnen allen eine wunderschöne Zeit im Kreise Ihrer Lieben & einen guten Start ins Jahr 2018!

Claudia Wöhnl, Britta Weschke & Thomas Einert

  • © Historisches Archiv des OSV

  • © Historisches Archiv des OSV

  • © Historisches Archiv des OSV

Sparen für Weihnachten?

Das Geld für Weihnachtsgeschenke rechtzeitig zusammenzusparen, daran erinnerte die Niederbarnimer Kreissparkasse in ihrem Taschenkalender bereits Monate vorm Fest (Abbildung 2).  1930 war es noch unüblich, dass Sparkassen Kredite zu Konsumzwecken vergaben. Erst einige Jahrzehnte später führten sie den Konsumentenkredit ein. „Erst sparen, dann kaufen“, war für lange Zeit die Devise.

Und selbst zum Weihnachtsfest 1930 empfahl man den Kundinnen und Kunden, ihren Liebsten nicht etwa nur Konsumgüter, sondern zum Beispiel auch Sparbüchsen (Abbildung 3) zu schenken. Heimsparbüchsen waren damals das verbreitetste Mittel im Kleinsparwesen.  Mit ihnen wollten die Sparkassen insbesondere die  Jugend zum Sparen animieren. Schon in jungen Jahren sollte das Vorsorgen erlernt werden.

Nachdem die Inflation bis 1923 den Großteil der deutschen Sparguthaben vernichtet hatte, war in den Aufbaujahren danach jeder Sparpfennig wichtig. Die Sparkassen motivierten die Menschen zu dieser Zeit mit allerlei Werbesprüchen. Diese finden sich zum Beispiel im abgebildeten Kalender und begleiteten die Kundschaft über das ganze Jahr.

1.
In guten Tagen musst Du sparen,
dann hast Du auch in schlechten Jahren.

2.
Arbeit ist die große Kraft,
die mit Sparsinn Reichtum schafft.

3.
Der Müßiggang bringt Schand‘ und Not,
der Fleiß hingegen Ehr‘ und Brot.

4.
Mit wenigem kommt man aus,
mit vielem hält man Haus.

5.
Es ist auf Erd‘ kein schöner Kleid,
denn Tugend, Ehr‘ und Sparsamkeit.

6.
Verschwender passen zu Geld,
wie wenn sich Wasser zu Feuer gesellt.

7.
Erwerben und Sparen zugleich,
macht am gewissesten reich.

8.
Darben ist nicht Sparens Kern,
sparst Du recht, dann sparst Du gern.

9.
Fleiß, Sparsamkeit und Selbstvertrauen
halfen manches Haus erbauen.

10.
Wer nicht spart, sein Geld verzettelt,
der im Alter sicher bettelt.

11.
Rechtes Glück liegt allezeit
in Arbeit nur und Sparsamkeit.

12.
Besser ists’s im Buch gespart,
als im Beutel aufbewahrt.

  • © Folkard Wunderlich

Zum 80. Todestag von Dr. Johann Christian Eberle

Am 7. Dezember jährt sich der Todestag des wohl bedeutendsten Sparkassenreformers Deutschlands zum 80. Mal. Johann Christian Eberle wurde am 3. Mai 1869 als fünftes Kind einer pfälzischen Weinbauernfamilie in Laumersheim geboren. Obwohl sein Vater bereits 1870 starb, wurde ihm doch der Besuch der Lateinschule in Grünstadt ermöglicht und später des Gymnasiums in Speyer, das er 1888 mit dem Reifezeugnis abschloss.

Nach Ableistung seines Militärdienstes studierte er in Heidelberg, Leipzig und München Rechts- und Staatswissenschaften, Philosophie und Volkswirtschaftslehre. Damit war eine breite Grundlage für seine spätere Tätigkeit gelegt. Beim Rat der Stadt Leipzig fand er eine Anstellung zunächst als Referendar und nach bestandenem zweiten juristischen Staatsexamen wurde er 1897 zum Ratsassessor ernannt. Dabei waren seine Hauptaufgabengebiete die städtischen Klär- und Schleusenanlagen, der Grundbesitz der Stadt Leipzig sowie die Sparkassenverwaltung.

Bereits 1898 wurde er Bürgermeister der sächsischen Kleinstadt Nossen. Und dort brachte ihn die Amtsausübung wieder mit der Arbeit der Sparkassen in Berührung und ließen ihn an der zu dieser Zeit sichtbaren  Entwicklung und Begrenzung der Sparkassengeschäfte Kritik üben. Eberle suchte ein Gegengewicht zu der immer stärkeren Konzentration des Kapitals und der kreditwirtschaftlichen Bevorteilung der Großunternehmen gegenüber der regionalen klein- und mittelständischen Wirtschaft zu schaffen. Sein Engagement galt der heimischen Wirtschaft in Verbindung mit den Sparkassen vor Ort. Aus den örtlich gesammelten Einlagen sollten zur finanziellen und damit wirtschaftlichen Förderung der Mittelschichten neben den langfristigen jetzt auch kurzfristige Kredite vermittelt werden können, um dieser bis dahin negativen Entwicklung entgegentreten zu können.

Durch ein eigenes Gironetz der Sparkassen sollte auch kleinen Handwerkern und Gewerbetreibenden die Möglichkeit eröffnet werden, am bargeldlosen Zahlungsverkehr teilnehmen zu können. Erste Ergebnisse dieses Engagements Eberles waren 1908 die Gründung des Sächsischen Giroverbandes und 1909 die Girozentrale Sachsen als erste Einrichtungen dieser Art. Als ein Höhepunkt dieser von Johann Christian Eberle initiierten Entwicklungen im Sparkassenwesen darf der 1924 stattgefundene Zusammenschluss des Deutschen Sparkassenverbandes, des Deutschen Zentralgiroverbandes und des Verbandes der kommunalen Banken zum Deutschen Sparkassen- und Giroverband in Berlin bezeichnet werden.

Auf einer Gedenktafel an seinem Geburtshaus in Laumersheim nennt ihn die Sparkassenorganisation den „Erneuerer der deutschen Sparkassen“. Sein Grabmal ziert die Inschrift: „Die Liebe ist des Gesetzes Erfüllung“, ein Bibelzitat aus Römer 13,10, das offenbar als Motivation über vielen seiner Aktivitäten stand, in vielen seiner Reden Anwendung fand und sicher auch retrospektiv seine frühe Entwicklung aus bescheidensten Verhältnissen kennzeichnet. Johann Christian Eberle wurde auf dem  Johannisfriedhof in Dresden- Tolkewitz beigesetzt. Sein Grabmal ist erhalten und wird durch den Ostdeutschen Sparkassenverband und die Ostsächsische Sparkasse Dresden gepflegt.

 

Folkard Wunderlich
freier Mitarbeiter
Ostsächsische Sparkasse Dresden

 

 

  • Das Diagramm zeigt die Zahl der Fusionen, die zwischen 1991 und 2013 im Geschäftsgebiet stattfanden. : © Historisches Archiv des OSV

  • Das Diagramm zeigt die Zahl der Sparkassen am Jahresende. : © Historisches Archiv des OSV

Fusionen seit der Wende

Als im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990 die ostdeutschen Länder neu gegründet wurden, existierten in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern Sachsen und Sachsen-Anhalt insgesamt 160 Sparkassen. Heute wirken in diesem Geschäftsgebiet des Ostdeutschen Sparkassenverbandes fusionsbedingt 45 Institute.

Die erste Verschmelzung fand am 1. Juli 1991* statt. Aus der Sparkasse Potsdam, der Stadt- und Kreissparkasse Brandenburg und den Kreissparkassen Belzig, Nauen und Oranienburg wurde die Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam. Die letzte Fusion war vor über vier Jahren. Am 1. September 2013 fusionierte die Sparkasse Rügen mit der Sparkasse Vorpommern.

Die meisten Fusionen erfolgten im Jahr 1994. Durch Kreisgebietsreformen entstanden neue Gewährträgerstrukturen, an die die Sparkassen anzupassen waren. Der Verband begleitete den Prozess beratend. Schwerpunkte waren dabei zum Beispiel die rechtliche Vorbereitung und Durchführung der Vereinigungen sowie die betriebswirtschaftlichen, organisatorischen und technischen Umsetzungen.

Während sich die Zahl der Institute in Sachsen-Anhalt seit 1992 um zwei Drittel verringert hat, betrug der Rückgang im Freistaat Sachsen über drei Viertel. Hier bestanden ehemals die meisten Sparkassen, 50 an der Zahl. Von insgesamt 83 Fusionsprozessen fanden 31 in Sachsen statt. Allein im Geschäftsgebiet der Ostsächsische Sparkasse Dresden gab es sechs. Dieses größte Institut Sachsens entstand am 1. Mai 2004 durch Zusammenführung der Stadtsparkasse Dresden und der Sparkasse Elbtal-Westlausitz.

Aber nicht alle heute bestehenden Sparkassen haben Fusionen hinter sich, etwa in Sachsen die Kreissparkasse Döbeln. In Mecklenburg-Vorpommern betrifft das die Sparkasse Mecklenburg-Strelitz in Neustrelitz, in Sachsen-Anhalt die Stadtsparkassen Dessau und Magdeburg. Die Stadt Schwedt erstritt 1994 vor dem brandenburgischen Landesverfassungsgericht ein Urteil zur Eigenständigkeit ihrer Sparkasse. Die Stadtsparkasse Schwedt ist die kleinste Sparkasse im OSV-Gebiet.

* Die Daten im Artikel beziehen sich auf die rechtliche Fusion.