• Als 1918 in Oberschlema das Kurbad seinen Betrieb aufnahm, gab es bereits eine Sparkasse vor Ort. (Ausschnitt Ansichtskarte Verlag Buchbinderei Karl Eger in Schneeberg, versendet 1918; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

Die Sparkasse in Bad Schlema

In Bad Schlema befindet sich heute eine BeratungsFiliale der Erzgebirgssparkasse. Bereits am Anfang des 20. Jahrhunderts gab es hier Sparkassenstandorte. Zu dieser Zeit hatten viele kleine Gemeinden ein eigenständiges Geldinstitut. Flächensparkassen mit Zweigstellen gab es im damaligen Königreich Sachsen nicht. Gemeindeverbandssparkassen waren kaum verbreitet. In Niederschlema eröffnete am 2. Januar 1903 eine Sparkasse. Am 20. Oktober 1904 folgte die Sparkasse Oberschlema. Das Motiv einer vor 100 Jahren versandten Postkarte zeigt uns ihren damaligen Sitz. 1918 ist ein bemerkenswertes Jahr in der Ortsgeschichte. Damals wurde in Oberschlema ein Radiumbad eröffnet. Die Entwicklung zu einem renommierten Badeort begann.

  • © Historisches Archiv des OSV

Der Zwölfteltaler

Dieser Münze sieht man ihr Alter an. 200 Jahre ist sie mittlerweile alt und schon durch viele Hände gegangen. Es handelt sich um ein recht abgegriffenes Geldstück aus Silber, geprägt im Königreich Sachsen. Damals war es üblich, den Edelmetallgehalt augenscheinlich zu machen. „CLX Eine Feine Mark“ bedeutet schlichtweg, dass der 160. Teil des allgemeinen Münzgrundgewichts, der Mark zu 234 Gramm, enthalten sein musste. Für das 2,2 Zentimeter im Durchmesser große Geldstück wurden demnach rund 1,5 Gramm Silber verwendet. Zur Prägung ist weiterhin zu sagen, dass sie im Rahmen des Duodezimalsystems erfolgte. Der Taler war nicht nur in Sachsen in 24 Groschen unterteilt. Zwölf Pfennige ergaben einen Groschen. Der abgebildete Zwölfteltaler war also ein Doppelgroschen beziehungsweise entsprach 24 Pfennigen.

Die zehn kleinsten Sparkassen

Der Ostdeutsche Sparkassenverband ist laut Satzung Interessenvertreter und Dienstleister der Sparkassen in vier Bundesländern. In Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Sachsen bestehen derzeit insgesamt 45 öffentlich-rechtliche Sparkassen. Die Zahl der Institute hat sich seit 1991 durch Fusionen reduziert. In der Aufstellung sehen Sie links die zehn bilanzmäßig kleinsten Sparkassen, die Ende 1990 existierten.

Die zehntkleinste Sparkasse im heutigen Verbandsgebiet war die Kreissparkasse Pritzwalk, die 1993 mit der Kreissparkasse Perleberg zur Sparkasse Prignitz fusionierte. Die kleinste Sparkasse hieß Kreissparkasse Röbel. Aus ihr und der Kreissparkasse Waren entstand 1992 die Müritz-Sparkasse. Die Mehrzahl der hier aufgeführten Kleinsparkassen befand sich übrigens in Mecklenburg-Vorpommern.

Die zehn kleinsten Sparkassen verschwanden in der ersten Hälfte der 1990er-Jahre von der Bildfläche. Heute sind die rechts aufgelisteten Sparkassen vor Ort zuständig. Darunter ist die OstseeSparkasse Rostock sogar das größte Institut in Mecklenburg-Vorpommern. Sie wurde 1994 durch den Zusammenschluss der Kreissparkasse Bad Doberan mit den Sparkassen Teterow, Rostock und Güstrow gegründet. In der letztgenannten war kurz zuvor die Kreissparkasse Bützow aufgegangen.

  • Dieses Sparbuch wurde 1909 hergestellt. : © Historisches Archiv des OSV

Der brandenburgische Adler von Havelberg

Vor genau 170 Jahren eröffnete Havelberg in Brandenburg eine eigene Sparkasse. Brandenburg? Ja, bis zur Gebietsreform in der DDR 1952 gehörte die Stadt zu diesem Land und zwar zur Prignitz. Seit 1990 liegt sie nun in Sachsen-Anhalt. Auf die historische Zugehörigkeit zum Nachbarland verweist noch heute das fast 400 Jahre alte Stadtwappen. Es ziert der märkische Adler. Dieser schwebt zwischen zwei Türmen über dem geschlossenen Tor der Stadtmauer. Das brandenburgische Wappentier findet sich auch auf zwei alten Havelberger Sparkassenbüchern in unserem Archivbestand. Das dekorativere Exemplar sehen Sie hier.