• Werbeplakat der DDR-Sparkassen von 1958. : © Historisches Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes

Liebe Leserinnen und Leser,

wir wünschen Ihnen von ganzem Herzen ein heiteres und entspanntes Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Liebsten. Vielleicht haben Sie ja sogar das Vergnügen, „Winterfreuden“ zu erleben.

Bleiben Sie uns auch im nächsten Jahr gewogen, wenn wir unsere Blogserie zur Wendezeit bei den Sparkassen der DDR weiterführen, Fundstücke aus unserem Archiv präsentieren und wissenswerte Sparkassengeschichten erzählen.

Ihre Blogautoren

Britta Weschke, Thomas Einert & Claudia Wöhnl

  • Sparkasse Sayda 1915 im Schnee

    Mannshohe Schneeberge versperrten um 1915 fast den Eingang zur Sparkasse in Sayda. (Ansichtskarte Verlag Max Wagner in Sayda; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

Winterlicher Gruß aus dem Archiv

Tief Egon zieht über Deutschland hinweg und bringt dabei vielen Regionen Schnee. Dass dann solche Schneehöhen wie hier um 1915 in Sayda erreicht werden, können wir natürlich nicht versprechen.

Sayda ist eine kleine Stadt im sächsischen Erzgebirge mit derzeit knapp 2.000 Einwohnern. Im Januar 1852 öffnete dort die Sparkasse ihre Türen; allerdings nur donnerstags in der örtlichen Apotheke. Größere Geschäftsräume im damaligen Rathaus, zwei Berufsbeamte und werktägliche Öffnung gab es erst ab 1876.

Die Sparkasse ist bis heute vor Ort – mit einer Geschäftsstelle der Sparkasse Mittelsachsen. Wenn dort jetzt auch mannshohe Schneeberge zu bewältigen sind, schicken Sie uns gern ein Bild fürs Archiv.

  • Sparuhren Borna Arnsdorf

    Bitte vergessen Sie nicht, die Uhren zurückzudrehen. : © Historisches Archiv des OSV

  • Sparuhren Borna Arnsdorf

    Links steht eine grüne Sparuhr der Firma Hermann Kühn Söhne. Beim rechten Exemplar ist sogar noch der Schlüssel erhalten, der früher im Besitz der Sparkasse verblieb. : © Historisches Archiv des OSV

  • Werbung Sparuhr Weltspartag 1930

    Vor 85 Jahren wurde in der Deutschen Sparkassen-Zeitung für den Einsatz von Sparuhren beim Weltspartag geworben. Verschiedene Firmen stellen damals Sparuhren her und verkauften sie den Sparkassen. : © Historisches Archiv des OSV

Spare in der Zeit …

Heute war es wieder einmal soweit. Die Winterzeit hielt um 3:00 Uhr in der Nacht Einzug. Wir bekamen eine Stunde Schlaf „geschenkt“. Die Uhren mussten oder müssen nun im Laufe des Sonntags zurückgedreht werden. Oft nimmt dem Menschen heutzutage die Technik diese leidige Arbeit ab.

Die Zeitumstellungen, die uns zweimal im Jahr beschäftigten, waren für die vormaligen Besitzer der hier abgebildeten Uhren noch kein Thema. Solche Sparuhren setzten Sparkassen ab den ausgehenden 1920er-Jahren ein. Sie dienten als kleine Annahmestellen. Die darin gesammelten Geldstücke wurden eingezahlt und der Betrag auf dem Sparbuch gutgeschrieben.

Nach der Heimspardose, die schon ab 1904 von deutschen Sparkassen eingesetzt wurde, war die Sparuhr eine weitere Innovation, die das Kleinsparen im eigenen Zuhause fördern sollte. Sie war aber teurer in der Anschaffung. Die Sparkassen mussten daher bei der Übergabe an die Kundinnen und Kunden mehr Pfand verlangen. Üblicherweise wurde ein gewisser Betrag im Sparbuch gesperrt.

Die Uhren waren bald in verschiedenen Ausstattungen und Farben zu haben. So unterscheiden sich auch diese beiden Modelle aus unserer Sammlung: links von der Sparkasse Borna (heute Geschäftsgebiet Stadt- und Kreissparkasse Leipzig) und rechts von der Sparkasse Arnsdorf (jetzt Geschäftsgebiet der Ostsächsischen Sparkasse Dresden).

Die Konstruktion mancher Uhr sollte die Sparenden extra motivieren. Bei vielen Modellen war nämlich das Aufziehen erst möglich, wenn ein Geldstück eingeworfen wurde. Zum Teil galt es sogar, die Uhr täglich zu „füttern“, damit sie weiterlief und nicht neu gestellt werden musste. Daher hieß die Devise: rechtzeitig sparen. Sonst bekam man Zeitnot.