• Auszug aus der Satzung der Mittelbrandenburgischen Sparkasse in Potsdam vom 17. Juni 1991, welche am 1. Juli 1991 in Kraft trat : © Historisches Archiv des OSV

30 Jahre Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam

Wie schnell doch die Zeit vergeht. Heute vor fünf Jahren wurde im Sparkassengeschichtsblog der Mittelbrandenburgischen Sparkasse in Potsdam zum 25. Geburtstag gratuliert. Und auch heute sagen wir wieder sehr gern: Alles Gute! Vor drei Jahrzehnten ist die MBS am 1. Juli 1991 als Zweckverbandssparkasse entstanden. Das ist das Datum der rechtlichen Fusion. Bereits am 17. Juni 1991 fand die konstituierende Sitzung der Verbandsversammlung der neuen Sparkasse im Kultursaal in der Havelstraße 3 in Oranienburg statt. Dabei wurde unter anderem die Sparkassensatzung beschlossen. Wenige Stunden zuvor war der öffentlich-rechtliche Vertrag über die Bildung des Zweckverbandes für die MBS im Marschallsaal des Potsdamer Schlosses Cecilienhof unterzeichnet worden. Den Institutsnamen gibt es übrigens schon seit dem Frühjahr. Er taucht erstmals im Satzungsentwurf vom 16. Mai 1991 auf. Bald darauf war als erster Schritt zur Gründung der Beschluss der Satzung des Zweckverbandes durch die Parlamente der Gewährträger erfolgt.

Die Fusion vor 30 Jahren war die erste nach der Wiedervereinigung in unserem Verbandsgebiet. Fünf Sparkassen im westlichen Umland von Berlin waren dabei: die Sparkasse Potsdam, die Stadt- und Kreissparkasse Brandenburg sowie die Kreissparkassen Oranienburg, Nauen und Belzig. Sie bündelten ihre Kräfte, erhöhten die Leistungsfähigkeit im Interesse der Wirtschaft, der Bevölkerung und der Kommunen. Die Sparkasse Potsdam hatte mit über 1,5 Mrd. DM die größte Bilanzsumme unter den fünf Partnern. Die brandenburgische Landeshauptstadt wurde Hauptsitz der neuen Sparkasse. So hatten es die kommunalen Gewährträger beschlossen. Mit einer Bilanzsumme von rund 3,6 Mrd. DM war die MBS bei ihrer Gründung die drittgrößte Sparkasse im Gebiet des damaligen Ostdeutschen Sparkassen- und Giroverbandes. Die Sparkasse hatte zunächst die Adresse Platz der Nationen 9. Er wurde in Luisenplatz rückbenannt. Seit 1996 ist die Zentrale an der Saarmunder Straße 61.

Zur Zeit der Fusion waren etwa 930 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Heute sind es über 1.500. Es gab 84 Geschäftsstellen in einem Gebiet von ca. 4.500 Quadratkilometern. Und wenige Jahre später wuchs die Sparkasse sogar noch. 1993 kam die Kreissparkasse Gransee dazu und 1994 die Kreissparkasse Rathenow. Zehn Jahre später folgte die Kreissparkasse Teltow-Fläming in Luckenwalde und 2005 die Sparkasse Dahme-Spreewald mit Sitz in Königs Wusterhausen. Die Bilanzsumme betrug nach dieser letzten Fusion bereits mehr als 7,9 Mrd. Euro. Sie hat sich in den letzten 15 Jahren bis 2020 fast verdoppelt, auf 15,7 Mrd. Euro. 2016 wurde die MBS zur bilanzmäßig größten Sparkasse im Ostdeutschen Sparkassenverband. Mit 11.000 Quadratkilometern ist sie die größte deutsche Flächensparkasse. Im riesigen Geschäftsgebiet befindet sich heute die nördlichste Filiale in Fürstenberg/Havel, die südlichste in Luckau. In Lieberose ist die östlichste Zweigstelle und in Ziesar die westlichste. Noch „weiter draußen“ ist der Sparkassenbus unterwegs. Kleinere Ortschaften werden so seit seit über 25 Jahren versorgt. Insgesamt gibt es 44 Standorte der zwei Fahrbaren Geschäftsstellen und 111 Geschäftsstellen der MBS. Ein weiterer Anlaufpunkt ist die moderne Internet-Filiale, die vor über 20 Jahren als Virtuelle Geschäftsstelle eingerichtet wurde.

  • Der Sitz der Stadtsparkasse Magdeburg befand sich vor 100 Jahren bei der Hauptwache 4-6. (Ansichtskarte Verlag Eberhardt Neubert in Magdeburg, vers. 1914; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

Sparkasse MagdeBurg

Zum heutigen Tag gibt es eine neue Sparkasse im Ostdeutschen Sparkassenverband. Die Sparkasse Jerichower Land fusioniert mit der Stadtsparkasse Magdeburg zur Sparkasse MagdeBurg. Einen passenden Namen hat man gefunden, befand sich doch der Sitz der Kreissparkasse in Burg bei Magdeburg. Die Stadtsparkasse ist bei dieser Verschmelzung das bilanzmäßig größere und aufnehmende Institut. Schon eine Weile suchte die Sparkasse Jerichower Land einen Fusionspartner. Mit der Kreissparkasse Stendal wollte es nicht recht klappen. Nun kommen also eine Flächen- und eine Stadtsparkasse zusammen.

Aus historischer Sicht ist bemerkenswert, dass mit der Fusion die fast 200-jährige Geschichte der Stadtsparkasse Magdeburg endet. Am 7. Mai 1823 eröffnete die Sparkasse der damaligen Hauptstadt der preußischen Provinz Sachsen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie auf Anweisung der sowjetischen Besatzungsmacht ohne Rechtsnachfolge neu gegründet. Die zahlreichen Umstrukturierungen im SED-Staat, insbesondere Anfang der 1950er-Jahre, betrafen sie nicht. Nach dem Ende der DDR blieb sie Stadtsparkasse, war nun Hauptstadtsparkasse des neu gegründeten Landes Sachsen-Anhalt. Dies ist schon eine Besonderheit, betrachtet man die anderen Hauptstadtsparkassen im OSV. So gibt es seit 1951 keine Stadtsparkasse mehr in Schwerin, seit 1971 keine in Potsdam und seit 2004 keine in Dresden. Mit der heutigen Fusion bestehen übrigens noch zwei reine Stadtsparkassen im Verbandsgebiet, in Dessau und in Schwedt.

Für die Sparkasse Jerichower Land ist das heute nicht die erste Fusion. Das erste Institut in ihrem Geschäftsgebiet war die am 7. Oktober 1844 eröffnete Stadtsparkasse Burg. Nach der Neugründung aller Sparkassen in der sowjetischen Besatzungszone wurde sie 1951 auf die Kreissparkasse Burg überführt. 1995 fusionierte die Kreissparkasse Burg schließlich mit der Kreissparkasse Genthin zur Sparkasse Jerichower Land. Dieser Schritt wurde nach einer Kreisgebietsreform in Sachsen-Anhalt, welche hier aus den zwei Kreisen einen neuen bildete, vollzogen. Üblicherweise folgten solchen Zusammenlegungen auch Sparkassenfusionen.

  • Geschäftsstellenübersicht der Sparkasse der Stadt Berlin von 1924; Bestand: Historisches Archiv der Berliner Sparkasse

  • Hauptkasse der Sparkasse der Stadt Berlin im Mühlendammgebäude in Berlin-Mitte, 1918; Bestand: Historisches Archiv der Berliner Sparkasse

  • Briefkopf der Bezirkssparkasse Lichtenberg, Anfang der 1920 Jahre; Bestand: Historisches Archiv der Berliner Sparkasse

Vor 100 Jahren: Die Groß-Berliner Sparkasse entsteht

Das Jahr 1920 ist für Berlin und seine Sparkasse ein denkwürdiges Jahr. Mit dem „Gesetz über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin“ vom 27. April 1920, das am 1. Oktober 1920 in Kraft trat, wurde Groß-Berlin geschaffen. In Folge dieses Gesetzes fusionierten 14 Sparkassen der Vorortgemeinden mit der Sparkasse der Stadt Berlin.

Aufgrund der starken Bevölkerungszunahme Berlins seit der Reichsgründung 1871 befassten sich die zuständigen Stellen bereits vor dem Ersten Weltkrieg mit der weiteren städtebaulichen Entwicklung Berlins. Mit dem Zweckverbandsgesetz für Groß-Berlin vom 19. Juli 1911 und seinem Inkrafttreten am 1. April 1912 entstand ein lockerer Kommunalverband, dem neben Berlin mehrere Städte und zwei Landkreise im Umland der Hauptstadt angehörten. Damit sollte eine einheitliche städtebauliche Entwicklung und Verkehrsplanung gewährleistet werden. Da jedoch die Nachbargemeinden auf ihrer Eigenständigkeit beharrten und weiterhin zwischen ihnen Konkurrenzdenken vorherrschte sowie konservative Kreise ein erstarktes Berlin verhindern wollten, konnte sich die Idee, ein Groß-Berlin als Einheitsgemeinde zu schaffen, noch nicht durchsetzen. Erst nach dem Zusammenbruch des Kaiserreichs gab es die notwendige Zustimmung für eine umfassende Lösung und am 27. April 1920 votierten die Abgeordneten in der preußischen Landesversammlung für die Bildung von Groß-Berlin.

Im Rahmen dieser Verwaltungsreform wurden im Oktober 1920 in die bisherige Stadtgemeinde Berlin mit seinen 1,9 Millionen Einwohnern die Städte Charlottenburg, Köpenick, Lichtenberg, Neukölln, Schöneberg, Spandau und Wilmersdorf sowie 59 Landgemeinden und 27 Gutsbezirke aus den umliegenden Kreisen Niederbarnim, Osthavelland und Teltow eingemeindet. Hinsichtlich der Einwohnerzahl war Berlin nach der Bildung von Groß-Berlin mit 3,8 Millionen Einwohnern nach London (7,3 Millionen Einwohner) und New York (5,6 Millionen Einwohner) die drittgrößte Stadt der Welt.

Im Jahre 1920 konnte die Berliner Sparkasse als älteste preußische Sparkasse bereits auf über einhundert und die Spandauer Sparkasse auf fast siebzig Geschäftsjahre zurückblicken. Einige Berliner Umlandsparkassen hatten in den letzten Jahren eine sehr erfolgreiche Geschäftsentwicklung genommen und waren recht einlagenstark. Allerdings verschlechterte sich nach dem Ersten Weltkrieg die allgemeine Situation aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage und der zunehmenden Inflation erheblich.

Am 7. Juni 1920 trafen sich auf Einladung des Berliner Sparkassendirektors Schmitt erstmals die Sparkassenleiter der Vorortsparkassen Charlottenburg, Spandau, Wilmersdorf, Schöneberg, Steglitz, Lichterfelde, Neukölln, Treptow, Köpenick, Lichtenberg, Weißensee, Pankow, Reinickendorf und Tegel zu einer Besprechung. Danach fanden die Treffen regelmäßig statt. Zudem wurden zur Bearbeitung spezieller Themen Unterausschüsse gebildet. Die Zusammenarbeit der einzelnen Sparkassen verlief, obwohl einigen Instituten die Aufgabe der Selbständigkeit nicht leichtfiel, recht harmonisch und konstruktiv. Zunächst mussten die je nach Sparkasse unterschiedlichen Arbeitsabläufe vereinheitlicht und eine zentrale Verwaltung aufgebaut werden. Zudem sollten durch Einsparungen die Wirtschaftlichkeit erhöht sowie die Aus- und Fortbildung der Sparkassenmitarbeiter verbessert werden. Hinzu kam die Erstellung einer den neuen Verhältnissen angepassten Satzung.

Am 1. Oktober 1920 wurde das Ausscheiden der eingemeindeten Vorortsparkassen aus dem Brandenburgisches Sparkassenverband in die Wege geleitet, da sie in den für Berlin bestehenden Sparkassenverband Berlin aufzugehen hatten. Zudem verloren sie ihre Mitgliedschaft beim Brandenburgischen Giroverband. Am 25. November 1920 beschloss die Stadtverordnetenversammlung von Berlin auf Vorlage des Magistrats die zentrale Verwaltung der Sparkasse. 1921 folgten zwei weitere Versammlungen der Sparkassenleiter sowie die Einrichtung eines Organisationsausschusses, der sich aus den Sparkassenleitern und höheren Beamten der Zentrale zusammensetzte.

Mit dem Inkrafttreten der neuen Satzung am 12. Dezember 1921 verloren die bisherigen Satzungen der zu fusionierenden Sparkassen ihre Geltung. Gleichzeitig erfolgte ihre Vereinigung zur Sparkasse der Stadt Berlin, die sich in zwei Abteilungen gliederte. Die Abteilung A, die Sparkassenzentrale der Stadt Berlin, bestand aus dem Geschäftsbereich allgemeiner Sparverkehr und unterhielt in Berlin als Geschäftsstellen die Bezirks- und Zweigsparkassen. Die Abteilung B, die Girozentrale der Stadt Berlin, führte die Geschäfte der Berliner Girozentrale und war auch neben sonstigen bankmäßigen Aufgaben für den kommunalen Giroverkehr zuständig. Im Stadtgebiet war sie mit eigenen Geschäftsstellen, den Girokassen, vertreten. Geführt wurde die Sparkasse der Stadt Berlin vom Vorstand. Hinzu kam als Kontrollgremium der Aufsichtsrat, der zudem auch die Grundsätze der Geschäftsführung bestimmte.

Die in den einzelnen Bezirken gelegenen Sparkassen wurden fortan als Bezirkssparkassen bezeichnet, von denen es insgesamt 14 Stück gab. Die Bezirkssparkasse Berlin war für sämtliche Bezirke des alten Berlins vor 1920 zuständig. Zu ihr gehörten auch die in diesen Stadtteilen bereits vorhandenen Kassen A bis L der Berliner Sparkasse. Mit Ausnahme von Tempelhof hatte jeder Bezirk eine Bezirkssparkasse. Die bisher selbständige Sparkasse Lichterfelde wurde zur einer Zweigkasse der Bezirkssparkasse Steglitz, die Sparkasse Tegel in die Bezirkssparkasse Reinickendorf eingegliedert und im Juni 1921 die Bezirkssparkasse Zehlendorf neu eröffnet. Alle diese Bezirkssparkassen gaben eigene Sparbücher aus und führten auch die Konten. Daneben standen den Kunden im Berliner Stadtgebiet 72 Zweigkassen, die mit weniger Personal ausgestattet waren, zur Verfügung. Sie stellten ebenfalls eigene Sparbücher aus, wobei aber die Kontenführung überwiegend bei der zugehörigen Bezirkssparkasse lag. Zur Erleichterung des Sparverkehrs existierten im Stadtgebiet zudem 212 von Kaufleuten in ihren Ladengeschäften betriebene Nebenstellen sowie 20 Nebenstellen bei städtischen bzw. staatlichen Behörden für die dort tätigen Beamte. Die Nebenstellen konnten ebenfalls Sparbücher ausgeben, sie führten aber generell keine Konten.

Durch die Eingliederung der Vorortsparkassen entstand in Berlin mit rund 1,9 Millionen Kunden (1 903 902 ausgegebene Sparbücher) und fast zwei Milliarden Mark Spareinlagen „die größte Sparkasse der Welt“, wie Sparkassendirektor Schmitt in der Zeitschrift Sparkasse vom 30. November 1921 schrieb. Die Vorortsparkassen hatten daran mit rund 780 000 Sparbüchern und 772 Millionen Mark Spareinlagen einen Anteil von 41 Prozent. Fast 200 000 Sparbücher kamen von der größten Vorortsparkasse, der Sparkasse Charlottenburg, und nur 1 356 Sparbücher von der erst am 1. Oktober 1919 gegründeten Sparkasse Treptow.

Klaus-Dieter Marten

Historisches Archiv der Berliner Sparkasse

Die zehn kleinsten Sparkassen

Der Ostdeutsche Sparkassenverband ist laut Satzung Interessenvertreter und Dienstleister der Sparkassen in vier Bundesländern. In Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Sachsen bestehen derzeit insgesamt 45 öffentlich-rechtliche Sparkassen. Die Zahl der Institute hat sich seit 1991 durch Fusionen reduziert. In der Aufstellung sehen Sie links die zehn bilanzmäßig kleinsten Sparkassen, die Ende 1990 existierten.

Die zehntkleinste Sparkasse im heutigen Verbandsgebiet war die Kreissparkasse Pritzwalk, die 1993 mit der Kreissparkasse Perleberg zur Sparkasse Prignitz fusionierte. Die kleinste Sparkasse hieß Kreissparkasse Röbel. Aus ihr und der Kreissparkasse Waren entstand 1992 die Müritz-Sparkasse. Die Mehrzahl der hier aufgeführten Kleinsparkassen befand sich übrigens in Mecklenburg-Vorpommern.

Die zehn kleinsten Sparkassen verschwanden in der ersten Hälfte der 1990er-Jahre von der Bildfläche. Heute sind die rechts aufgelisteten Sparkassen vor Ort zuständig. Darunter ist die OstseeSparkasse Rostock sogar das größte Institut in Mecklenburg-Vorpommern. Sie wurde 1994 durch den Zusammenschluss der Kreissparkasse Bad Doberan mit den Sparkassen Teterow, Rostock und Güstrow gegründet. In der letztgenannten war kurz zuvor die Kreissparkasse Bützow aufgegangen.

  • Die Geschichte der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin begann in Neuruppin, Wittstock und Kyritz. Dies waren die ersten drei Gründungen im Geschäftsgebiet der Sparkasse. (Abb. Ausschnitt Landkarte der preuß. Provinz Brandenburg; Druck und Verlag von C. Flemming in Glogau, 1844) : © Historisches Archiv des OSV

25 Jahre und mehr Sparkasse Ostprignitz-Ruppin

Seit einem Vierteljahrhundert gibt es nun schon die Sparkasse Ostprignitz-Ruppin. Mit Wirkung zum 1. Mai 1993 fusionierten infolge einer Kreisgebietsreform drei Sparkassen zu dem Institut. Es handelte sich um die Kreissparkassen Kyritz, Neuruppin und Wittstock. Neuruppin ist Hauptsitz der Sparkasse und zugleich ältester Standort im Geschäftsgebiet.

Bereits vor über 170 Jahren, am 25. März 1848, eröffnete dort die Spar-Kasse des Ruppiner Kreises. Aber auch die anderen beiden Sparkassen brachten eine lange Geschichte mit. So begann am 6. Oktober 1849 die Städtische Sparkasse Wittstock ihr Geschäft. Am 25. Mai 1855 beschlossen die Stände des Ostprignitzschen Kreises die Gründung einer Kreissparkasse in Kyritz. Der Tag ihrer Eröffnung in 1855 oder 1856 ist leider nicht bekannt.*

Die Stadtsparkasse von Wittstock wurde übrigens zum 1. Januar 1935 auf die Kreissparkasse Ostprignitz überführt. Dies war nicht die erste und auch nicht die letzte Fusion vor der Gründung der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin. Die eingangs genannten drei Kreissparkassen entstanden aber im Zuge der Verwaltungsreform 1952 in der DDR. Damals wurden die Altkreise Ostprignitz und Ruppin abgeschafft und neue Kreise gebildet.

* Vgl. Falk, Beatrice/ Hauer, Friedrich: Tradition und Moderne. Geschichte der Sparkasse im Landkreis Ostrprignitz-Ruppin, 1998, S. 27 f.

  • Das Diagramm zeigt die Zahl der Fusionen, die zwischen 1991 und 2013 im Geschäftsgebiet stattfanden. : © Historisches Archiv des OSV

  • Das Diagramm zeigt die Zahl der Sparkassen am Jahresende. : © Historisches Archiv des OSV

Fusionen seit der Wende

Als im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990 die ostdeutschen Länder neu gegründet wurden, existierten in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern Sachsen und Sachsen-Anhalt insgesamt 160 Sparkassen. Heute wirken in diesem Geschäftsgebiet des Ostdeutschen Sparkassenverbandes fusionsbedingt 45 Institute.

Die erste Verschmelzung fand am 1. Juli 1991* statt. Aus der Sparkasse Potsdam, der Stadt- und Kreissparkasse Brandenburg und den Kreissparkassen Belzig, Nauen und Oranienburg wurde die Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam. Die letzte Fusion war vor über vier Jahren. Am 1. September 2013 fusionierte die Sparkasse Rügen mit der Sparkasse Vorpommern.

Die meisten Fusionen erfolgten im Jahr 1994. Durch Kreisgebietsreformen entstanden neue Gewährträgerstrukturen, an die die Sparkassen anzupassen waren. Der Verband begleitete den Prozess beratend. Schwerpunkte waren dabei zum Beispiel die rechtliche Vorbereitung und Durchführung der Vereinigungen sowie die betriebswirtschaftlichen, organisatorischen und technischen Umsetzungen.

Während sich die Zahl der Institute in Sachsen-Anhalt seit 1992 um zwei Drittel verringert hat, betrug der Rückgang im Freistaat Sachsen über drei Viertel. Hier bestanden ehemals die meisten Sparkassen, 50 an der Zahl. Von insgesamt 83 Fusionsprozessen fanden 31 in Sachsen statt. Allein im Geschäftsgebiet der Ostsächsische Sparkasse Dresden gab es sechs. Dieses größte Institut Sachsens entstand am 1. Mai 2004 durch Zusammenführung der Stadtsparkasse Dresden und der Sparkasse Elbtal-Westlausitz.

Aber nicht alle heute bestehenden Sparkassen haben Fusionen hinter sich, etwa in Sachsen die Kreissparkasse Döbeln. In Mecklenburg-Vorpommern betrifft das die Sparkasse Mecklenburg-Strelitz in Neustrelitz, in Sachsen-Anhalt die Stadtsparkassen Dessau und Magdeburg. Die Stadt Schwedt erstritt 1994 vor dem brandenburgischen Landesverfassungsgericht ein Urteil zur Eigenständigkeit ihrer Sparkasse. Die Stadtsparkasse Schwedt ist die kleinste Sparkasse im OSV-Gebiet.

* Die Daten im Artikel beziehen sich auf die rechtliche Fusion.