• Buergermeister Johann Friedrich Luckwaldt Schwedt

    In der Amtszeit von Bürgermeister Johann Friedrich Luckwaldt wurde in Schwedt eine Stadtsparkasse eröffnet. Unter anderem seine Unterschrift findet sich auf dem ersten Statut der Sparkasse vom 26. September 1829. : © Stadtmuseum Schwedt

  • Landkarte Schwedt Oder Brandenburg

    Schwedt war die vierte städtische Sparkasse im damaligen Brandenburg. Daneben existierten zum Beispiel noch private Sparkassen, etwa für die Einwohner des Kreises in Angermünde. (Ausschnitt Landkarte der preuß. Provinz Brandenburg; Druck und Verlag von C. Flemming in Glogau, 1844) : © Historisches Archiv des OSV

  • Ansichtskarte Rathaus Schwedt

    Im alten Rathaus von Schwedt hatte die Sparkasse von 1830 bis 1908 ihren Sitz. (Ansichtskarte, versendet 1908; Bestand: Stadtmuseum Schwedt) : © Stadtmuseum Schwedt

  • Neues Rathaus Schwedt

    1908 wurde das Neue Rathaus der Sitz der Stadtsparkasse. (Abb. in einem Sparbuch der Stadtsparkasse Schwedt, ausgestellt 1930) : © Historisches Archiv des OSV

  • Geschaefstnachweisung Stadtsparkasse Schwedt 1905

    Geschäftsnachweisung der Stadtsparkasse Schwedt für 1905 in der Zeitschrift Sparkasse (Bestand: Historisches Archiv des OSV)

Vor 185 Jahren: Eröffnung eines städtischen Spar- und Kreditinstituts in Schwedt

Heute ist es soweit. Seit genau 185 Jahren gibt es die Stadtsparkasse in Schwedt. Sie ist eine der ersten kommunalen Gründungen in Brandenburg. Schwedt war nach Frankfurt an der Oder, Brandenburg an der Havel und Landsberg an der Warthe die vierte Stadtsparkasse in dieser preußischen Provinz. Wenn nur das Gebiet des heutigen Bundeslandes betrachtet wird, dann handelt es sich sogar um das dritte Institut einer Stadtgemeinde.

Die Stadtverordnetenversammlung und der Magistrat von Schwedt waren für die Einrichtung des Geldinstituts verantwortlich. Die Vorbereitungen zur Gründung dauerten hier, wie an vielen anderen Orten auch, ein paar Jahre. Für Verzögerungen sorgte unter anderem die königlich-preußische Regierung, die die Satzung nach ihren Wünschen gestaltet sehen wollte. Am 1. November 1830 konnte die Sparkasse schließlich mit einem staatlich genehmigten Statut die Geschäftstätigkeit aufnehmen.

Das Kassenlokal befand sich im alten Rathaus von Schwedt, das leider im Zweiten Weltkrieg zerstört worden ist. In diesem Gebäude war am Anfang lediglich eine Stunde in der Woche geöffnet, jeweils am Montag. Später wurden die Öffnungszeiten dem Bedarf entsprechend erweitert. Sparwillige konnten vor 185 Jahren Beträge ab fünf Silbergroschen einzahlen. Für dieses Geld bekam man in Schwedt zum Beispiel vier Pfund Roggenbrot. Ein Pfund Butter kostete sieben Silbergroschen.

Ordnungsgemäß wurden die Ein- und Auszahlungen sowie Zinsen in den Quittungsbüchern der Kundinnen und Kunden quittiert. Ende 1831 gab es 93 dieser Sparbücher und Einlagen in Höhe von 3.289 Talern, 11 Silbergroschen und 7 Pfennigen. Ein Jahr später bestanden bereits 230 Bücher mit 6.250 Talern, 6 Silbergroschen und 1 Pfennig Gesamtguthaben. In Preußen entsprachen zu dieser Zeit 12 Pfennige einem Groschen und 30 Groschen einem Taler.

3,5 % Zinsen gab es bei der jungen Sparkasse. Sie konnten damals erwirtschaftet werden. Neben der im Statut vorgeschriebenen Anlage in Staatspapieren spielte das Kreditgeschäft wohl von Anfang an eine Rolle. Ein wichtiges Anliegen war es, die Spareinlagen „gegen gehörige Sicherheit“ weiterzugeben. So wurde kurze Zeit nach der Gründung im Schwedter Anzeiger dafür geworben, „auf Hypothek oder auch gegen Unterpfand von Papieren und Wechseln“ Geld auszuleihen.

Im Laufe der Geschichte entwickelte sich die Stadtsparkasse Schwedt als Spar- und Kreditinstitut. Insbesondere im Wilhelminischen Kaiserreich machte sie große Fortschritte. Nach der Einführung der einheitlichen Markwährung wurde 1879 die erste Million bei den Guthaben erreicht. 75 Jahre nach der Gründung waren es schon über sieben Millionen Mark. Wie das Geld der Kundschaft 1905 angelegt war, können Sie anhand der letzten Abbildung dieses Beitrags feststellen.

  • Sparkasse Aurich-Norden

    Haupteingang der Sparkasse Aurich-Norden : © Dennis Simon

  • Sparkasse Aurich-Norden

    Kassenhalle : © Dennis Simon

In Aurich ist es schaurig …

… sagt der Ostfriese. Bei dem Wetter in den vorangegangenen Wochen trifft es sogar zu. Noch vor einiger Zeit war ich im Rahmen meines Studiums als Praktikantin im Historischen Archiv des OSV tätig.  Nun stehe ich in der Kassenhalle meiner Heimatsparkasse im ostfriesischen Aurich und fühle mich bei diesem Anblick in meine Kindheit zurückversetzt. In wenigen Augenblicken treffe ich den Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Aurich-Norden, Carlo Grün, zu einem Interview. Hintergrund sind vorangegangene Recherchen zur Entstehung derselben.

Die Sparkasse wurde am ersten April 1840 in Norden als städtische Spar- und Leihkasse von Bürgern gegründet. Aus vier Vorgängerinstituten und weiteren Sparkassen, die sich im Laufe der Zeit gründeten und wieder schlossen, ging die gegenwärtige Sparkasse 2001 durch die Fusion der Kreissparkasse Aurich und der Kreis- und Stadtsparkasse Norden hervor. In diesem Jahr feiert die Sparkasse ihr 175-jähriges Jubiläum; das erste gemeinsame nach dem Zusammenschluss. Schon im Jahr 2013 wurde beschlossen, das bisher gesammelte Archivmaterial der Sparkasse zu sichten. Ein Artikel aus der Zeitschrift „Stern“ machte mich in diesem Zusammenhang auf einen Dachbodenfund aufmerksam. Es wurden mehrere Kisten mit Unterlagen aus der Zeit des Nationalsozialismus entdeckt. Zusammen mit dem Historiker Dr. Ingo Stader erarbeitete die Sparkasse eine Ausstellung und setzte sich so mit der eigenen Vergangenheit öffentlich auseinander.

Zwei Depotbücher, die den Kern der Ausstellung darstellen, dokumentieren buchhalterisch die Vernichtung der wirtschaftlichen Existenz jüdischer Kunden sowie den Verlust des Vermögens, der nahezu zeitgleich mit der physischen Vernichtung erfolgte. Die Ausstellung „Sparkasse im Nationalsozialismus – Der Versuch einer Rekonstruktion anhand eines Dachbodenfundes“ wird noch bis zum 31.10.2015 in der Sparkassenfiliale in Norden präsentiert.

Bei der Aufarbeitung jüdischer Kultur in Norden kooperiert die Sparkasse mit dem Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten der Körber-Stiftung. Diese rief im Jahr 2014/15 einen Wettbewerb mit dem Titel „Anders sein – Außenseiter in der Gesellschaft“ aus. Hierfür eingeladen wurden die zum Abitur führenden Schulen aus dem Geschäftsgebiet. Bei einem Workshop bekamen die Schüler die Gelegenheit, mit dem Archivmaterial aus dem Bestand der Sparkasse zu arbeiten, und erhielten so die Möglichkeit, ihre Regionalgeschichte hautnah zu erforschen und zu entdecken. Dieses Projekt liegt dem Vorstandsvorsitzenden Carlo Grün sehr am Herzen, nicht nur weil er selber historisch sehr interessiert ist, sondern auch um Sensibilität in Bezug auf die eigene Geschichte zu fördern und dieses Thema aufrechtzuerhalten. Die Sparkasse will damit einen gesellschaftspolitischen Beitrag leisten.

Gerade jetzt, da die Akzeptanz von Andersartigkeit und die Einordnung von Menschen in die Gesellschaft immer weiter in den Fokus der Öffentlichkeit rückt, ist die Thematik von Verfolgung und Ungewissheit aktueller denn je.

Sabrina Klaaßen, ehemalige Praktikantin im Historischen Archiv

  • Sparuhren Borna Arnsdorf

    Bitte vergessen Sie nicht, die Uhren zurückzudrehen. : © Historisches Archiv des OSV

  • Sparuhren Borna Arnsdorf

    Links steht eine grüne Sparuhr der Firma Hermann Kühn Söhne. Beim rechten Exemplar ist sogar noch der Schlüssel erhalten, der früher im Besitz der Sparkasse verblieb. : © Historisches Archiv des OSV

  • Werbung Sparuhr Weltspartag 1930

    Vor 85 Jahren wurde in der Deutschen Sparkassen-Zeitung für den Einsatz von Sparuhren beim Weltspartag geworben. Verschiedene Firmen stellen damals Sparuhren her und verkauften sie den Sparkassen. : © Historisches Archiv des OSV

Spare in der Zeit …

Heute war es wieder einmal soweit. Die Winterzeit hielt um 3:00 Uhr in der Nacht Einzug. Wir bekamen eine Stunde Schlaf „geschenkt“. Die Uhren mussten oder müssen nun im Laufe des Sonntags zurückgedreht werden. Oft nimmt dem Menschen heutzutage die Technik diese leidige Arbeit ab.

Die Zeitumstellungen, die uns zweimal im Jahr beschäftigten, waren für die vormaligen Besitzer der hier abgebildeten Uhren noch kein Thema. Solche Sparuhren setzten Sparkassen ab den ausgehenden 1920er-Jahren ein. Sie dienten als kleine Annahmestellen. Die darin gesammelten Geldstücke wurden eingezahlt und der Betrag auf dem Sparbuch gutgeschrieben.

Nach der Heimspardose, die schon ab 1904 von deutschen Sparkassen eingesetzt wurde, war die Sparuhr eine weitere Innovation, die das Kleinsparen im eigenen Zuhause fördern sollte. Sie war aber teurer in der Anschaffung. Die Sparkassen mussten daher bei der Übergabe an die Kundinnen und Kunden mehr Pfand verlangen. Üblicherweise wurde ein gewisser Betrag im Sparbuch gesperrt.

Die Uhren waren bald in verschiedenen Ausstattungen und Farben zu haben. So unterscheiden sich auch diese beiden Modelle aus unserer Sammlung: links von der Sparkasse Borna (heute Geschäftsgebiet Stadt- und Kreissparkasse Leipzig) und rechts von der Sparkasse Arnsdorf (jetzt Geschäftsgebiet der Ostsächsischen Sparkasse Dresden).

Die Konstruktion mancher Uhr sollte die Sparenden extra motivieren. Bei vielen Modellen war nämlich das Aufziehen erst möglich, wenn ein Geldstück eingeworfen wurde. Zum Teil galt es sogar, die Uhr täglich zu „füttern“, damit sie weiterlief und nicht neu gestellt werden musste. Daher hieß die Devise: rechtzeitig sparen. Sonst bekam man Zeitnot.

  • Tabelle Sparkassen Regierungsbezirk Frankfurt (Oder) Innenministerium 1845

    Das preußische Innenministerium kontrollierte zum Beispiel die Geschäftsergebnisse der Sparkassen im Regierungsbezirk Frankfurt (Oder) von 1845. : © Historisches Archiv des OSV

  • Sparkassenreglement Preusse 1838

    Das preußische Sparkassenreglement vom 12. Dezember 1838 regelte die Staatsaufsicht über die Sparkassen. : © Historisches Archiv des OSV

Die Staatsaufsicht über die Sparkassen in Brandenburg

Bereits 1838 ist im Königreich Preußen ein umfangreiches, fortschrittliches Rahmengesetz für Sparkassen erlassen worden. Es förderte die Gründung kommunaler Institute und hatte sogar für das Sparkassenrecht anderer deutscher Länder Vorbildwirkung. Kernland Preußens war Brandenburg. Auch die hier ansässigen Kassen mussten sich an das Reglement halten. Es ließ ihnen gewisse Freiheiten, gab ihnen aber auch strenge Regeln vor.

Der preußische Staat beaufsichtigte das Wirken der Geldinstitute. Er wollte sich von einem ordnungsgemäßen Geschäftsbetrieb überzeugen. So konnten die Regierungsbehörden in den brandenburgischen Bezirken Potsdam und Frankfurt (Oder) außerordentliche Kassenrevisionen vornehmen, um eventuelle Missstände aufzudecken. Ihre Aufgabe war es auch, die von den Sparkassen abgelieferten Jahresabschlüsse zu bearbeiten. Die gesammelten Nachweisungen erhielt dann die oberste Aufsichtsbehörde, der preußische Innenminister, zur Kontrolle.

Und wer beaufsichtigt heute die Sparkassen? Preußen gibt es längst nicht mehr. Auch die DDR ist Geschichte. Seit der Wiedervereinigung Deutschlands liegt auch die Aufsicht in Ostdeutschland wieder bei den Ländern. In Brandenburg ist nun das Finanzministerium in Potsdam zuständig. Seine Befugnisse sind durch ein Landesgesetz (§ 31) geregelt.

  • Denkmal Jules Verne Amiens

    Die 1912 versendete Ansichtskarte zeigt das Denkmal für den Autor Jules Verne in Amiens. (Bestand: Historisches Archiv des OSV)

Jules Verne – Schriftsteller und Sparkassenmann

Weltbekannte Romane hat er geschrieben. Bestimmt kennen Sie, liebe Leserinnen und Leser, einige davon. Oder Sie erinnern sich an die Verfilmungen? Sind Sie nicht auch schon einmal in Ihren Gedanken mit Kapitän Nemo 20.000 Meilen unter dem Meer im U-Boot Nautilus gefahren? Oder zusammen mit Phileas Fogg in 80 Tagen um die ganze Welt gereist? Haben Sie nicht vielleicht im Team von Professor Lidenbrock den Weg zum Mittelpunkt der Erde gesucht?

Jules Verne heißt der Schöpfer dieser und anderer fantasievoller Geschichten, die bereits ab den 1860er-Jahren veröffentlicht wurden. Durch seine schriftstellerische Arbeit können wir viele Abenteuer beim Lesen erleben – seit anderthalb Jahrhunderten. Als Begründer der Science-Fiction-Literatur gilt Verne. Aber nicht nur als Autor hat er sich einen Namen gemacht. Er war auch ein engagierter Bürger der Stadt Amiens.

Die letzten Jahrzehnte seines Lebens wohnte Jules Verne in dieser Stadt an der Somme. Dort kandidierte er 1888 erfolgreich für den Stadtrat. Dreimal bestätigten ihn die Wähler im Amt. 1895 wurde er auch Mitglied im Verwaltungsrat der Stadtsparkasse von Amiens. Von 1898 bis 1904 war der Kommunalpolitiker dann sogar ihr ehrenamtlicher Direktor. Erst im Alter von 74 Jahren zog er sich von seinen Ämtern zurück.

Überliefert ist, dass Verne sich nicht nur privat für wohltätige Zwecke engagierte. Er war zum Beispiel von 1892 bis 1904 Vorstand des örtlichen Armenhilfswerks. Während seiner Tätigkeit bei der Sparkasse setzte er sich für die Förderung des Kleinsparens ein. So befürwortete er etwa die Einführung von Sparprämien für ärmere Kundinnen und Kunden. Sie sollten als Anreiz dienen. 1897 wurde das vom Verwaltungsrat beschlossen.

  • Karte Kreis Jessen 1983

    Vor 25 Jahren wurden in Ostdeutschland die Länder neu gegründet, durch die Zusammenlegung von Bezirken und Kreisen. So war etwa der Kreis Jessen Teil des Bundeslandes Sachsen-Anhalt. (Ausschnitt Verwaltungskarte der DDR von 1983, hrsg. vom VEB Tourist Verlag Berlin/Leipzig; Bestand: Historisches Archiv des OSV) : © Weimarer Verlagsgesellschaft in der Verlagshaus Römerweg GmbH

  • Laendereinfuehrungsgesetz 1990

    Bereits im Sommer 1990 wurde in der DDR die Wiedereinführung der fünf Länder beschlossen. Im Einigungsvertrag wurde der Termin auf dem 3. Oktober 1990 vorverlegt. (Gesetz in: Gesetzblatt der DDR, Teil I Nr. 51 1990, S. 955; Bestand: Historisches Archiv des OSV)

Vor 25 Jahren: Die Einheit Deutschlands und die Neugründung der ostdeutschen Bundesländer

Vor 25 Jahren wurde sie Wirklichkeit. Die staatliche Einheit Deutschlands wurde nach Jahrzehnten der Teilung wiederhergestellt. Bereits am 31. August 1990 schlossen Vertreter der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland den Einigungsvertrag. Er regelte den Beitritt der DDR am 3. Oktober 1990. Das Grundgesetz sollte fortan für das gesamte deutsche Volk gelten.

Sowohl im damaligen ostdeutschen Parlament, der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR, als auch im Bundestag fand der Vertrag am 20. September 1990 eine breite Mehrheit. Danach erfolgte die Zustimmung des Bundesrates. Der Bundespräsident Richard von Weizsäcker unterzeichnete das Gesetz. So konnte der Einigungsvertrag noch nicht einmal ein Jahr nach dem Mauerfall in Kraft treten.

Damit bekam die Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990 fünf neue Länder. Die Volkskammer hatte die Neugründung der 1952 aufgelösten ostdeutschen Länder schon am 22. Juli beschlossen, für den 14. Oktober. Im Staatsvertrag zur Einheit wurde dieser Termin dann vorverlegt. In der DDR gab es seit der Verwaltungsreform der 1950er-Jahre nur noch Bezirke und Kreise, die es 1990 zusammenzuführen galt.

Die Bezirke Magdeburg und Halle wurden zum Beispiel zum Bundesland Sachsen-Anhalt, wobei der Kreis Artern an Thüringen ging. Zugleich gehörte der Kreis Jessen (vormals Bezirk Cottbus) zu Sachsen-Anhalt. Er grenzte nun an Brandenburg und Sachsen. In dieser Region gab und gibt es also eine direkte Nachbarschaft von Sparkassen dreier Bundesländer. Jetzt wirken dort die Sparkasse Wittenberg, die Sparkasse Elbe-Elster und die Stadt- und Kreissparkasse Leipzig.

Die letztgenannte Sparkasse war übrigens vor 25 Jahren die größte in den neuen Ländern. Gleichzeitig gab es viele kleine Sparkassen. So hatte damals die Kreissparkasse mit dem geringsten Umfang ihren Sitz in Röbel. Heute ist hier die Müritz-Sparkasse vor Ort. Zahlreiche Landkreise und Sparkassen existierten 1990 in den neuen Bundesländern: 31 Kassen in Mecklenburg-Vorpommern, 40 in Brandenburg, 50 in Sachsen, 39 in Sachsen-Anhalt sowie 36 in Thüringen.

Sie bewährten sich seit der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion (1. Juli 1990) in der Marktwirtschaft. Eine wichtige rechtliche Grundlage, um unter den veränderten wirtschaftlichen Bedingungen agieren zu können, war das DDR-Sparkassengesetz vom 29. Juni 1990. Es galt mit der Einheit zunächst als einheitliches Landesrecht weiter. Sparkassenrecht war auch in Ostdeutschland wieder Landesrecht. Später wurden einzelne Ländergesetze eingeführt, zuletzt 1996 in Brandenburg.